Call of Duty – Modern Warfare von 2019 ist aus dem Jahre 2007

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Und das im positiven Sinne. Entwickler Infinity Ward, seit jeher das Studio was für die Modern Warfare Reihe verantwortlich ist, nahm sich mal die Zeit und setzte sich mit ihren 537 Mitarbeitern auf den Boden der Tatsachen und fragten sich: Was braucht ein gutes Call of Duty?

Modern Warfare (2019) und Modern Warfare (2007) teilen sich einige Story Elemente, es ist eine modernisierte Neuinterpretation mit und um den allseits bekannten Captain Price. Der britische Soldat, der auch ein kleines Facelift bekommen hat und eindeutig zu nah aneinander liegende Augen hat, ist zwar der Hauptprotagonist und auch Erzähler der Geschichte, man selbst als Spieler, steuert nur die Sidekicks. Die Folgen stets und gehorsam den Anweisungen der Ranghöheren und haben, zusammen mit dem Spieler, keine eigene Meinung. Außerdem sehen diese Optisch wieder sehr generisch und austauschbar aus. Wobei einer, es müsste der Typ namens Alex sein, einen wahnsinnig gutaussehenden polygon-reichhaltigen Bart trägt. Cod:MW ist ein Vorreiter in der Darstellung von Gesichtsbehaarung. Noch nie sahen die dreckigen und ungepflegten Bärte so greifbar echt aus.

Und seit über 10 Jahren waren mir die Geschichten in den Videospielen aus dem Shooter-Genre mehr als egal. Call of Duty Modern Warfare aus dem Jahre 2019, schafft es mich zu unterhalten. Natürlich ganz klar: es ist und bleibt eine Schießbude mit ganz harten Jungs und extremen Kriegsdarstellungen die schon wieder an die Grenze eines Mediums dieser Art gehen. Ich ertappte mich abends, bei einer der sechs kurzen Spielesession durch die 5-8 Stunden lange Kampagne, dass ich wiederwillig übersättigt war von dem lauten geballer meines M4A1 Gewehres und noch viel mehr von Computer generierten Kindern die vergast oder erschossen wurden.

Wenn man sich an den Abschnitten mit den unnötig stark ausgeprägten Gewaltszene durchgekämpft hat – in Zeiten der erneuten Killerspiel-Debatte habe ich auch als langjähriger Freund von Videospielen keine Argumente um solche Segmente gut zu heißen – so bietet Call of Duty eine abwechslungsreiche Kampagne die den 125GB Spielgröße gerecht werden.

Nach dem Singleplayer folgt Traditionsgemäß der Multiplayer. Hier war ich verdutzt und positiv überrascht zu gleich. Aktuell bin ich im Multiplayer auf dem Rank 21. Mit einer Spielzeit von 2-3 Stunden. Das hat verschiedene Gründe. Der Multiplayer lief seit dem ersten Tag sehr rund, er ist ausbalanciert und – jetzt kommt das Beste – er verzichtet komplett auf Lootkisten.

Das ist heutzutage so ungewöhnlich, man sieht das schon entschlackte Menü und findet keine Angaben zu einer Ingame-Währung oder eines Battlepass. Infinity Ward wird natürlich noch Inhalte liefern, dass ist selbstverständlich aber man wird das wahrscheinlich über einen normalen DLC Verkauf abwickeln. Unglaublich aber wahr! Allein für diese mutige Kapitalentscheidung gab ich Infinity Ward sehr gerne 50€ für ihr neustes Werk.

Nils Hünerfürst

Männlich - 31 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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