11 Stunden Flug und 5 Filme – Kurz-Reviews

30. November 2021

Meine zweite Reise nach Washington D.C. startete ungewöhnlich angenehm am Flughafen Berlin-Brandenburg. Zwar ist das Wasser an allen Sanitären Einrichtungen gerade in einem toxischen Zustand und es wurde wieder ein Koffer im Check-In Bereich stehen gelassen aber nach meinem Kauf eines Apfels für 1,50 € bekam ich noch die Banane für 1 € gratis dazu – läuft also am BER. Das iPad war mit 11 Filmen gefüllt und nur 11 Stunden und 25 Minuten hatte ich zu überbrücken.

No Time To Die

Der 25. Bond, ein Blockbuster bei dem ich mich jedesmal geärgert habe, dass er ein weiteres und wieder ein weiteres Mal verschoben wurde. Ursprünglich sollte es eine große Europaweite Premiere geben bei der ich auch involviert gewesen wäre. Nun knapp 18 Monate später startete der letzte Daniel Craig Bond mit einem 24 Minuten langem Intro.

Dr. No möchte seine Intro Sequenz zurück! Daniel Kleinmann startet sein Intro mit einer kleinen Hommage an das legendäre Intro welches mehr als ein halbes Jahrhundert in der Vergangenheit liegt. Weiter geht es mit schnellen Autos und beeindruckenden Landschaften, die man so noch nicht gesehen hat. Verwundert hat mich hierbei nur der Mix aus analogem Filmmaterial auf dem gedreht wurde aber auch das digitale IMAX Format.

Wirklich angenehm empfand ich die ungeschnittenen Prügelein die Daniel Craig wie immer ausgezeichnet mit dem Stuntteam auf die Bühne bringt. Schade das viele computergenerierte Effekte herausstechen gleich der Comic Sans Schriftart auf einem billigen Fyler. Und warum sieht das Bedienpult des Aston Martin DB5 aus, als wäre es aus den spätern 70er Jahren recyclet. Nach zwei Vodka Martinies , 66 getöten Menschen, einem Hans Zimmer denn man kaum wahrgenommen hat und einem völlig deplatzierten Sidekick alá Mission Impossible 6 ließ ich mich die letzte Stunde einfach nicht los. 7/10 für Regisseur Cary Joji Fukunaga der bestimmt den nächsten verwundbaren Bond weiterentwickeln darf.

Herr Lehmann

Noch nie gesehen und ewig auf der Liste gehabt. Nach 23 mit August Diehl, der mich mehr positiv überrascht hat, als ich mir je vorstellen hätte können, war ich mir sich, das mich Leander Hausmanns Kulturgut nicht enttäuschen wird. Im englischen heißt der Film Berlin Blues und deshalb steigen wir mit überzeichneten heruntergerockten Straßen von West-Berlin an.

Dialog Kämpfe in fest sitzenden Kameraeinstellungen aus rauchigen Bars erwarten einen. Sinniert wird über die begrenzte Zeit, die uns allen geschenkt wurde und über Schweinebraten mit Bratkartoffeln um 11 Uhr vormittags. Mal von Becks und mal von Warsteiner unterstützt lauscht man betrunkenes Blabla die eng zusammengeschnitten wurden. Fast modern wirken die 20 Jahre alten Kamerafahrten entlang der Theke.

Wer Star Wars nicht gesehen haben sollte, wird ganz spontan weggespoilert. Nach vielen weiteren Kneipen geht Herr Lehmann in einem Zeitalter ohne Smartphones, aber mit reichlich Musik, die auf ein Doppel-Album passt seiner Wege und bleibt bei mir mit einer nicht gut gealterten 5/10 im Gedächtnis. Obwohl doch ein paar sehr freizügige Szenen zu sehen waren, die dann auch sehr spontan aufploppten. Wer dort etwas mehr drüber wissen möchte kann gerne bei Lovefreund.de vorbeischauen.

Ruby & Quentin

Vor gut 10 Jahren hatte ich diese überaus albernde, aber unheimlich charmante Komödie empfohlen bekommen. Gerard Depardieu und Jean Reno, der eine ein Möchtegern Gauner, der andere ein professioneller Killer. Französischer Slapstick mit viel Hin und Her. 6/10.

F9

Der zweite verschobene Blockbuster für das Jahr 2021. Die anderen Teil von dem Fast&Furious Franchise hatte ich auch gesehen. Den stetigen Zerfall von noch der noch damals gut inszenierten Rennaction auch. Und wieder beginnt der Film mit einer Rückblende die immer wieder aufgegriffen wird.

Auf dümmliche Action folgen schlechte Haarschnitte und Plot-Holes, bei denen man sich doch fragt: Wie betrunken oder High muss ich eigentlich gerade werden, damit mich das in keiner Weise interessiert. Nach 36 Minuten gibt es eine Szene, indem sich der Clown der Gruppe wundert – der sonst nur für das „Wohoooo“ Schreien verantwortlich ist – warum sie diese waghalsigen Missionen überhaupt überleben und wie das alles überhaupt möglich ist.

Natürlich muss die Gruppe wieder einmal einer Bedrohungen hinterherjagen, die diesmal auf den kreativen Namen Device hört. And there is one more thing: Der Brei, den man irgendwie zu einem Film gemixt hat, kam mir mehr als bekannt, sodass ich oft an mir zweifelte, ihn vielleicht doch schon gesehen zu haben. 2/10 für den Mut, so was in die Kinos zu bringen.

Hitchcock

Ein Film über den besten Filmemacher unserer Zeit. Keine Leichte Aufgabe. Das Biopic von 2013 mit Anthony Hopkins als Hitchock und Helen Mirren als seine Frau Alma Reville kratzt ganz leicht an der Oberfläche des verrückten Regisseurs . Wir sehen die Probleme die anscheinend aufkamen als Hitchcock versuchte sein bekanntestes Werk Psycho bei einem Studio zu finanzieren. Viel zu brutal und schreckhaft meinten die Studios wie Paramount und MGM. Nachdem Scarlett Johansson aufregend in Szene gesetzt aufttauchte und wenig später Jessica Biel, dann wird schnell klar das es hier um die Frauen von Hitchcock geht. Nachgestellte Making-Of Szenen sind natürlich auch dabei. 6/10 habe ich auf IMDb vergeben da es doch etwas kurz und flach ist.

Nils Hünerfürst

Männlich - 32 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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