
Die beim Kinder- und Jugendsender ausgestrahlte Serie „Avatar – Der Herr der Elemente“ hat viele Fans. Nicht ohne Grund gibt es diverse Auskopplungen in Film und Serien sowie Comics.
Neben der zu konsumierenden Medien haben die Elementbändiger um den Protagonisten Aang eine Vielzahl von Merchandise und eben auch dieses vorliegende Kochbuch erhalten.
Zusammengestellt, entworfen und konzipiert hat es Jenny Dorsey.
Der Cross Cult Verlag hat diese umfangreiche Rezeptsammlung veröffentlicht.
Vielfältig wie die Elemente
Dem Setting der Serie zu Folge finden sich in diesem Buch ausschließlich Gerichte und Getränke, die der asiatischen Küche zuzuschreiben sind.
Dabei ist die Bandbreite sehr groß; angefangen bei den Luftnomaden, denen viele vegetarische oder vegane Gerichte zugeordnet wurden. Es folgen die Wasserstämme-Rezepte, in denen nahezu alle Fisch enthalten. Weiter geht es mit dem Erdkönigreich, deren Rezepte sind geprägt von Kohl und „erdigen“ Farben und Aromen. Ein eingeschobener Teil, der sich primär mit Tee befasst, ist der des Jasmindrachens. Den Abschluss bildet die Feuernation, deren Gerichte mit viel Schärfe und Röstaromen verbunden sind.
Zu jedem dieser Teile befindet sich eine einseitige Einleitung zu den einzelnen Völkern, verfasst aus der Perspektive des jeweiligen stellvertretenden Protagonisten. Dort wird etwas Bezug zum Kosmos der Avatar aufgenommen, so wie Charakteristika der Figuren und Völker in Verbindung mit den darauffolgenden Gerichten aufgebaut.
Aufmachung
Optisch ist dieses Kochbuch sehr gelungen. Es ist bunt, die fertigen Gerichte sind schön abfotografiert und die Rezepte werden kurz und bündig erläutert.
Die Seitenfärbung ist den farblichen und thematischen Kategorien angepasst, beispielsweise sind die Rezepte des Wasserstamms blau und die Feuernation rot umrandet. Das erleichtert die Übersichtlichkeit und das schnelle Wiederfinden der Rezepte.
Zudem hat jedes Rezept einen eigenen kleinen Text, welcher Bezüge zu Figuren oder anderen Begebenheiten aus den Geschichten des Avatars herstellt. So ist beispielsweise der Rotkohl-Apfel-Salat eine Anspielung auf die Vorliebe des Flugtieres Appa, das am liebsten Äpfel und Stroh zu sich nimmt.
Die Rezepte





Natürlich gehört sich so ein Kochbuch ausprobiert. So nahm ich mir die Gelegenheit mit einigen Freunden ein 3-Gänge-Menü zu erstellen. Es gab einen Rotkohlsalat, ein Mungbohnencurry und Blaubeerkekse zum Abschluss.
Die Fertigstellung war, wie angegeben, innerhalb der Zeit machbar und die Ergebnisse haben einige positiv überraschende Geschmackserlebnisse mit sich gebracht.
Der große Nachteil an diesem Kochbuch ist, dass der Anteil an vegetarischen und veganen Gerichten doch relativ gering ist. Hingegen sehen die fleischbasierten Rezepte auch alle sehr verlockend aus auf den Bildern.
Die angesprochene Bandbreite der Rezepte ist tatsächlich sehr überzeugend und man kann vieles darin finden, was sehr interessant klingt. Von kleinen Küchlein, aufwendigen pralinenähnlichen Backwaren, Tees, Smoothies, über Suppen, Salate, marinierter Ente aus dem Ofen, kleinen Süßigkeiten geeignet für Kindergeburtstage bis zu solch scheinbar einfachen Rezepten wie marinierte Teeeier findet sich alles darin.
Mungbohnen-Tofu-Curry servierfertig Ein wirklicher Kritikpunkt an diesen Rezepten ist jedoch, dass sie teilweise Zutaten enthalten, die extrem schwer oder schier unmöglich zu besorgen sind. Beispiele dafür sind die Wucherblume (Speisechrysantheme) oder Blätter einer Reisfeldpflanze, die essenzielle Bestandteile einzelner Rezepte sind. Eine Alternative dafür zu nennen ist sicherlich wegen des einzigartigen Aromas nicht möglich, wäre allerdings manchmal hilfreich. Aus diesem Grund fielen dann auch beim eigenen Kochen einige sehr interessant aussehende Rezepte aus der Auswahl.



