Die Serie „Blade of the Immortal“ geht mit diesem 11. Band zügig in Richtung Finale. Mit dem 15. Band wird diese, beim Imprint Manga Cult des Ludwigsburger Verlags Cross Cult neu veröffentlichte Perfect Edition, abgeschlossen sein. Dieser über einen Zeitraum von 9 Jahren veröffentlichte Manga stilisiert Fantasy, Historie und Liebesgeschichte im Kontext der Tokugawa-Ära Japans. Der Künstler Hiroaki Samura sammelte einige historische Referenzen, verortete seine Figuren jedoch in einer lose auf den realen Begebenheiten basierten Welt. Neben diesem Manga hat jene Reihe einen Anime und mehrere Realverfilmungen erhalten. Sie werden von ihren Fans geschätzt und sind je nach Erwartungen und Anspruch doch recht sehenswert.
Neue Wege
Zuvor gelang es der Hauptfigur Rin ihren Leibwächter und besten Freund zu befreien. Sie rettete Manji aus dem Folterkeller des Kagemusa Habaki, der über Monate versuchte die Unsterblichkeit Manjis auf andere Menschen zu übertragen. Im Gefecht verlor der unsterbliche Manji einen Arm und ist nun nicht mal mehr fähig den gewöhnlichen Arbeiten nachzugehen. Dies führt dazu, dass Rin sich mehr noch als bisher um den verrohten Samurai kümmern muss. Sie organisierte eine Unterkunft, eine Arbeit und Schutz vor den immer noch verfeindeten Itto-Ryu.
Derweil gehen die Itto-Ryu unter Kagehisa Anotsu einen gänzlich anderen und neuen Weg. Die fast erfolgreiche Zerschlagung der Organisation, symbolisiert durch die Flucht in den wortwörtlichen Untergrund, lässt die Revolution zumindest aus der Öffentlichkeit verschwinden. Die Resilienz dieser Terror-Organisation zeigt sich allerdings darin, dass neue Kämpfer nach Edo kommen. Einer dieser Kämpfer scheint Manji zum Verwechseln ähnlich, was dazu führt, dass eine andere Gruppe den mittlerweile Einarmigen überraschend angreift. Nur ein weiteres Mal, in dem Manji seinen Kopf aus der Schlinge zieht.
Ein weiteres Puzzle-Teil in diesem Belang ist die Tatsache, dass der vorige Beamte und Verantwortliche Kagemusa Habaki entmachtet wurde. Nach Bekanntwerden seiner unethischen Versuche an Gefangenen, enthob man ihn seiner Position. Nun verfolgt der einstige Kommandant aus seinen eigenen Mitteln die Zerstörung der Itto-Ryu.
Ein Kompromiss
In Blade of the Immortal 11 zeigt Hiroaki Samura die Figuren Manji und Rin in ihren bisher intimsten Momenten der Zuneigung. Eine besonders schöne Szene ist die, als sie sich auf dem Futon liegend, ihre Affektion füreinander mehr indirekt bestätigen. Es lässt sich nach einer so langen Reise der Zwei vermuten wie Samura seine Figuren zu Ende erzählt. Die Chancen darauf in einer romantischen Beziehung, sowie einer Tragödie zu enden ist gleich hoch. Daher bleibt dieser Handlungsbogen weiterhin sehr spannend.
Ein weiterer Handlungsbogen sorgt für Neugier. Der arrogante Nachfolger Habakis arrangierte ein Zusammentreffen mit Kagehisa Anotsu, um einen Frieden zu verhandeln. Sie bestätigen einander das Beilegen der Waffen und durch das Exil der Itto-Ryo aus Edo sollte eine weitere Eskalation vermieden sein. Wie wir jedoch erfahren, plant der Kopf dieser militanten Gruppe bereits seinen nächsten Schritt. Es scheint sich nun ein letztes Aufbäumen gegen die immer weiter fortschreitende Kontrolle durch den sich bald komplett reformierenden Staat abzuzeichnen. Die Itto-Ryu ist nun ein in die Ecke getriebener Hund, der jeden Moment zubeißen könnte.
Stilistisch sicher wie in den bisherigen Ausgaben, reift Samura nun mit seinen Bildern weiter. Die Feinheiten in der Darstellung der zwischenmenschlichen Beziehungen gelingt nun umso besser. Es entstehen intime Augenblicke und man kann in nur wenigen Panels erkennen, wie sich die Zukunft so mancher Figur gestalten könnte.