Casinokultur in aller Welt – So wird Glücksspiel in anderen Ländern betrachtet

15. Oktober 2024
3 Minuten Lesezeit
Bild von Aidan Howe auf Pixabay

Andere Länder, andere Sitten – und vor allem andere Gesetze. Wenn es ums Zocken geht, ist nicht nur die Etikette im Ausland eine knifflige Frage. Prinzipiell gilt, dass Glücksspiel weltweit ein beliebter Zeitvertreib ist. Schon im alten Rom und im antiken Griechenland waren Wetten auf sportliche Ereignisse, Würfeln und mehr weit verbreitet. Heutzutage sind Slots wie Book of Dead international die beliebteste Form von Glücksspiel, gefolgt von Poker und dem klassischen Kesselspiel Roulette. Die Popularität (und Lukrativität für den Steuersäckel) ist allerdings auch ein Grund, warum die Gesetzgeber in den verschiedenen Ländern ihre eigenen Glücksspielgesetze haben. Das gilt für landbasierte Casinos genauso wie für Online-Casinos. Was das Zocken im Internet angeht, gilt seitens der EU, dass Anbieter mit einer Lizenz aus einem der Mitgliedsländer der Europäischen Union erlaubt sind.

Europa

Ein Großteil der EU-Staaten hat in den vergangenen Jahren eigene Regeln festgelegt. In Deutschland ist der Besuch von Online-Casinos mit einer aus der Bundesrepublik stammenden Lizenz erlaubt. Nachbarländer wie die Niederlande handhaben das Online-Glücksspiel genauso. Vielfach gibt es in den EU-Ländern aber auch staatliche Glücksspielmonopole wie etwa in Österreich und Norwegen.

Komplette oder teilweise Sperren sind jedoch ebenfalls von Land zu Land nicht ausgeschlossen. Wer im europäischen Ausland ins virtuelle Casino gehen möchte, sollte sich daher vorher informieren, wie die Rechtslage aussieht. Die Glücksspielgesetze dienen in erster Linie dazu, die Kunden zu schützen und ihnen Rechtssicherheit zu bieten. Dazu gehört aber auch, dass die jeweiligen Gesetze befolgt werden. Außerhalb Europas ist das auf jeden Fall ein Muss, ehe der Fuß ins landbasierte Casino gesetzt oder online ein Kundenkonto angemeldet wird. Das gilt sogar für so berühmte Zockerdestinationen wie die USA. 

Vereinigte Staaten

Bild von young soo Park auf Pixabay

Las Vegas ist aus gutem Grund zum Spielerparadies geworden. Die neonglitzernde Wüstenmetropole in Nevada ist durch Glücksspiel, luxuriöse Casinoresorts und hochkarätige Shows synonym mit Entertainment geworden, wobei im Gegensatz zu den europäischen Häusern Shorts und Hawaii-Hemd durchaus als angemessene Kleidung beim Zocken gelten. Zu verdanken hat Las Vegas seinen Status aber nicht dieser Toleranz, sondern der Tatsache, dass nur wenige US-Bundesstaaten offiziell Casinos erlauben. Das betrifft Online-Casinos ebenso wie traditionelle landbasierte Häuser. 

Hinterzimmerspiele, aber auch durchaus seriös wirkende Anbieter können schnell zur Stolperfalle werden. Weil sich die Regeln und Gesetze von Bundesstaat zu Bundesstaat unterscheiden und zudem immer wieder mal geändert werden, empfiehlt es sich, sich zeitnah über den neuesten Stand der Dinge zu informieren.

Asien

In Asien gehört Glücksspiel zum Alltag dazu. Würfelspiele auf den Straßen, bei denen die Zocker von Zuschauern umringt sind und angefeuert werden, sind in Ländern wie Vietnam gang und gäbe. Das heißt allerdings noch lange nicht, dass sie tatsächlich erlaubt sind. Wer sich in einem asiatischen Land dazu hinreißen lässt, auf der Straße oder in einem Casino an einem traditionellen Glücksspiel teilzunehmen, fordert sein Glück in mehr als einer Hinsicht heraus. 

Vielfach gibt es zudem Unterschiede zwischen Einheimischen und Touristen, was die Legalität von Casinobesuchen betrifft. Vor allem China, mit seiner spielbegeisterten Bevölkerung, hat sehr enge Vorschriften, was das Zocken angeht. 

Das legale Spiel konzentriert sich in erster Linie auf Macau. Die gegenüber von Hongkong gelegene ehemalige portugiesische Kolonie ist seit 1999 eine chinesische Sonderverwaltungsregion. Riesige Casinos und Läden haben der Halbinsel den Spitznamen „Las Vegas von Asien“ eingebracht. Nirgendwo sonst in der Region lassen sich die Mischungen verschiedener Kulturen aus Ost und West von der Speisekarte bis zum Abendprogramm in so großer Vielfalt auf so kleinem Raum erleben. Wer zu den Würfeln oder Karten greifen oder am Automaten zocken möchte, ist hier richtig.

Für seine Glücksspielkultur ist mittlerweile auch der Stadtstaat Singapur berühmt. Das an drei 155 Meter hohe Kartenstapel erinnernde Hotelresort Marina Bay Sands ist eines der berühmtesten modernen Wunderwerke der Architektur geworden. Doch auch andere, aus Las Vegas bekannte Casinoketten haben hier ihre eigenen Standorte, die neben Luxus und Komfort vor allem Rechtssicherheit bieten.

Etiquette

Unterschiede gibt es weltweit aber nicht nur in Sachen Glücksspielgesetze. Auch die Kleiderordnung variiert von Land zu Land und Haus zu Haus. Obwohl Abendkleid und Smoking wie in den James-Bond-Filmen nur noch selten ein Muss für den Einlass sind, gibt es immer noch Casinos, wo ein gewisser Standard dazu gehört, um sich selbst als geübter Zocker nicht fehl am Platze zu fühlen.

Hinzu kommen Feinheiten wie der Umgang mit Getränken und wo diese platziert werden dürfen.

Andere Länder, andere Sitten – was den Reiz des Neuen auch beim Casinobesuch erhöhen kann, ist stets mit Tücken verbunden. Ein bisschen Recherche vorab oder genaues Hingucken vor Ort hilft dabei, Fortuna nicht schon in Sachen Benimmregeln herauszufordern, von den gesetzlichen Dingen ganz zu schweigen.

Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

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Über Hünerfürst.de

Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

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Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern