Die Welt der Teeherstellung ist mittlerweile sehr Vielfältig und viele Länder sind Teil der Teeproduktion. Daher bereiteten wir hier einige Daten und Fakten über Tee auf, um einen Überblick zu geben.
Produktion und Konsum
Tee, allgemein ein Synonym für ein Heißgetränk mit Geschmack aus Pflanzenteilen hergestellt, bezeichnet im engen Sinne ausschließlich ein aus der Camellia Sinensis oder Camellia Assam entstandenes Getränk. Alles andere sind Kräuteraufgüsse und wird „fälschlicher Weise“ auch als Tee geführt. Der Einfachheit halber verständigte man sich darauf diesen Unterschied nicht zu versteifen. Fakt ist aber, dass der Tee-Markt hart umkämpft wird und von Jahr zu Jahr im Umsatz steigt. Denn die Frage ob Tee gesund ist, scheint nun mehr als allgemein anerkanntes Wissen und nicht mehr hinterfragt.
Die Welt in Zahlen
Der weltweite Umsatz mit Tee liegt bei rund 170 Milliarden Euro. Das ist fast so viel, wie die gesamte erwirtschaftefte Kaufkraft Panamas pro Jahr. Der größte Produzent und Abnehmer für Tee ist und bleibt China mit über 2 Millionen Tonnen Teeproduktion. Bei knapp der Hälfte des jährlichen Produktionsvolumens liegt Indien, bekannt durch Schwarztee und den Hochlandtee aus dem Himalaya-Gebirge, aber auch Gewürztees. Eine wirkliche Überraschung ist Kenya, die mit knapp 400.000 Tonnen jährlich produzierten Tees eines der Länder ist, die den meisten Tee weltweit exportieren. Dies zu erklären, muss man sich vor Augen führen, dass dort leider immer noch die offiziell abgeschaffte Kolonisation indirekt stattfindet. In Kenya werden zumeist von ausländischen Firmen wie Lipton horrende Mengen an Schwarztee produziert, die dann als Teebeutel in Supermärkten der westlichen Welt landen. All das zu niedrigsten Löhnen und teilweise fragwürdigen Arbeitsbedingungen.
In Deutschland steigt der Teekonsum hingegen seit vielen Jahren langsam, aber konstant. Im Schnitt trinken die Bewohner Deutschlands rund 70 Liter Tee im Jahr, pro Kopf. Im Vergleich zum Bierkonsum, der „nur“ bei knapp 90 Litern pro Jahr und Kopf liegt, scheint somit der Eindruck zu täuschen, dass Tee nur bei Krankheit, Durchfall oder Halsschmerzen getrunken würde. Doch auch dort lässt sich vermerken, dass der Sektor Kräuter- und Früchtetee um ein Vielfaches umsatzstärker ist als Schwarzer und Grüner Tee.
Wissenswertes über Tee
Die Welt hat sich auf zwei unterschiedliche Begriffe für das gleiche Heißgetränk, zumindest Art der Herstellung, geeinigt. Es handelt sich dabei um „Tee“ und alle seine anders sprachigen Variationen wie „Tea“ oder „Thé“, sowie „Cha“ und die Entsprechungen „Chai“ oder „Çay“. Diesbezüglich lässt sich eine Mischung zweier Erklärungsversuche herbeiführen.
Es gab schlichtweg zwei Worte für die selbe Sache. Einige frühe Händler nannten dieses Getränk vermutlich „Tie“ und verkauften dies an Seefahrende, die dieses Getränk wiederum nach Europa brachten, wo die meisten Länder heute noch ein mit „T“ beginnendes Wort für dieses Getränk nutzen. Ein weiterer großer Teil der Händler musste jedoch mit Menschen gehandelt haben, die dieses Getränk „Chai“ nannten. Jene Händler nutzten zumeist den Landweg und verteilten den Tee über die Seidenstraße und in alle umliegenden Regionen, weshalb man Russland bis Saudi-Arabien heute auch noch Versionen von „Chai“ nutzt.
Wer Tee „erfunden“ hat, lässt sich nicht ganz klar beantworten. In China ist man sich allerdings einig, dass sie das Land seien, welches dieses Getränk entdeckt hätte. Tatsache ist, dass in den Regionen Südostchina, Myanmar und Vietnam die ältesten heute noch nachzuweisenden Exemplare der Camellia Sinensis (Sinensis = chinesisch) wachsen. Die andere Art der Teeplfanze, also Camellia Assam, entwickelte sich zu einer ähnlichen Zeit auf der südlichen Seite des auslaufenden Himyala-Gebirges. In beiden Regionen wuchsen also die unter botanisch-genetischer Betrachtung unterschiedlichen Pflanzen. Aus China stammt schriftlich dokumentiert einer der möglichen Namen „Tschai“, später dann „Chá“.
Tee und die Weltgeschichte
Nun war Tee schon immer ein Getränk von hoher Qualität und war zeitweise sogar das meistgetrunkene Getränk der Welt. Als die britische East India Company, das größte weltweite Import- und Exportunternehmen der britischen Krone, Chinas Tee abzwang, entstand nicht nur ein Krieg. Aus den Jahrzehnten der Kolonisierung durch die britische Krone drohte das Land an Opium-Sucht und einer gänzlich zerstörten Wirtschaft zu kollabieren. Die Aufstände und der „Rausschmiss“ der Britten aus China, sowie einige gestohlene Teepflanzen und die neuen Kolonien in Indien lösten dieses Problem. Großbritannien baute ein eigenes Tee-Imperium in den unterworfenen indischen Kolonien auf und legte somit den Grundstein für die heute Größe Indiens im Tee-Weltmarkt.
Tee war außerdem ein symbolischer und ganz realer Streitpunkt in der Gründungszeit der Vereinigten Staaten von Amerika. Die allseits als „Boston Tea Party“ bekannten Unruhen, sollten den Weg ebenen in die Unabhängigkeit der neuen Kolonien der neuen Welt. Bis der Kaffee in den USA das meist getrunkene Heißgetränk wurde, dominierte grüner Tee vor allem aus Japan den Alltag der US-Amerikaner. In Europa hingegen galt der Tee lange Zeit als Getränk der Pausen, wenn man die Teekultur an der Küste Nordfrieslands betrachtet. Dort wird sie bis heute als zelebriert und belebt.
Die Zukunft des Tees
Dass die Welt sich im steten Wandel der klimatischen Gegebenheiten befindet, sollte jedem klar geworden sein. Doch nicht nur eine Veränderung der Lebenswelten und Kleidung der Menschen in den verschiedenen Regionen hat dies zur folge. Es ergibt sich auch die Möglichkeit, wie vor kurzem bekannt geworden, beispielsweise Wein in England anzubauen, der in einigen Jahren von Kennern, als der beste Wein überhaupt gelten könnte. Ein ähnliches Phänomen lässt sich in der Welt des Tees auch vermerken. Immer häufiger tauchen kleine Teeplantagen auf, die extrem hochwertige Tees produzieren. So man beispielsweise jetzt schon feine Tees aus Portugal, der Türkei, Georgien und bald auch aus Deutschland kaufen.
Es wird sich zeigen wie sehr das Interesse an lokal produzierten Tees wachsen soll. Die Produktionsbedingungen und Kosten sind erwartungsgemäß strenger reguliert und somit auch teurer. Dies und die Jahrhunderte lange Erfahrung in der Produktion von Tee macht die Teeplantagen und Teegärten Europas noch zu einer Rarität. Es wäre wünschenswert, wenn noch mehr Menschen den Mut fassten und sich als Teebauern etablierten. Doch auch dabei muss man zu bedenken geben, dass eine Pflanze der Spezies Camilla Sinensis viele Jahrzehnte sorgsamer Pflege braucht, um überhaupt eine gewisse Komplexität im Geschmack mitzubringen.
Dieser Artikel ist Teil der „Wissenwertes über Tee & FAQ„.