In dieser Serie möchte ich gerne jeden Staat einmal vorstellen. In den meisten war ich bisher selber schon, Nils sogar schon in allen 50, weshalb ich für jeden Staat ein bisschen persönliche Erfahrungen einbringen kann. Dabei geht es um interessante Fakten, ein bisschen Geographie, Ökonomie und was es eben sonst noch zu erzählen gibt. Selbstverständlich kann ich nur über das berichten was ich oder Nils gesehen haben und es handelt sich um eine ganz eigene Meinung und Empfindung. Diesmal geht es um Idaho, einem Staat bekannt für Kartoffeln und felsige Landschaften.
The Gem State
Idaho liegt im Nord-Westen, grenzt an Washington, Oregon, Nevada, Utah, Wyoming, Montana und Kanada. Er wird der Gem State genannt, da man in Idaho auf natürlich vorkommende Edelsteine trifft. Idaho produziert ganze 72 verschiedene Edelsteinarten, was zurückzuführen ist auf die steinige Landschaft. Die Hauptstadt und meist bewohnte Stadt ist Boise. Idaho war lange vor der europäischen Kolonisation besiedelt von Ureinwohnern gehörte auch lange zu Oregon. Im Jahre 1890 wurde Idaho der 43. Staat der Union.
Idaho lässt sich geografisch in verschiedene Territorien einteilen. Zum einen gibt es die relativ unbesiedelte Region im nördlichen sogenannten Panhandle (schmale Teile des Staates, sehen aus wie ein Pfannengriff), der nicht nur sehr grün ist, sondern auch eine andere Zeitzone hat als der restliche Staat, zum anderen der südliche Teil des Staates, der deutlich stärker besiedelt ist und sowohl viel Landwirtschaft hat als auch Teile der Rocky Mountains. Durch die nördliche Lage gibt es in Idaho sehr kalte Winter aber auch angenehm warme Sommer. Der starke Höhenunterschied sorgt für sehr diverse Temperaturen an verschiedenen Orten.
Idaho gehört zum größten Anbauer von Kartoffeln. Ungefähr ein Drittel der angebauten Flächen wird für Kartoffeln genutzt. Die Produktion von Kartoffeln ist einer der größten geldeinbringenden Industrien, werden die Kartoffeln nämlich nicht nur in den Staaten verkauft sondern auf einem globalen Markt. Andere wichtige Industrien sind aber auch Lebensmittelverarbeitung, Holz und Minen (Abbau von Edelsteinen). Ein anderer unüblicher Weg, mit dem sich Idaho finanziert ist die Staats-Lotterie. Eine vom Government geführte Lotterie, bei der 50% der Einnahmen an öffentliche Schulen gehen, der Rest wird als Building Fund genutzt, hauptsächlich für Universitäten. Im Jahr 2009 gab es die höchsten Einnahmen durch diese Lotterie. Ganze 140 Millionen Dollar wurde eingenommen während es ca. 35 Millionen Dollar in Gewinnausschüttung gab.
Interessantes
- Idaho hatte zu Covid 19-zeiten die niedrigste Impfrate der gesamten Staaten.
- Idaho’s Kartoffel-Tourismus bringt die unüblichsten Dinge und Speisen hervor. Von Kartoffel-Eiscreme über Kartoffel-Hotel bis zum Maskottchen namens Spuddy Buddy, die Kartoffel ist das Staatssymbol.
- Idaho betreibt 1.567 Minen, in denen noch heute abgebaut wird.
- Idaho hat fünf anerkannte Indigenous Tribes, darunter die Shoshone Tribes, die auch im Bully Herbig Film ‚Der Schuh des Manitu‘ auftauchen. ‚Wo die Shoshonen schön wohnen‘.
- Idaho ist bekannt für Geisterstädte. Durch den Minen-Boom 1890 wurden viele kleine Städte in den Nähen der Minen gebaut, die heute verlassen sind. Einige dieser Städte werden als verfluchte Städte für Tourismus genutzt.
- Napoleon Dynamite wurde in Idaho gedreht.
Ein Besuch in Idaho
Nach Idaho hat es uns im Sommer 2024 auf unserem Roadtrip durch die USA verschlagen. Innerhalb von wenigen Stunden sind wir durch den Panhandle gefahren, mit einer schönen Pause im Örtchen Kellogg, dem Ort mit der längsten Seilbahn in den USA. Gefahren sind wir die Seilbahn nicht, haben aber einen wunderschönen, saftig grünen Park genossen, wo es trotz Hochsommer nicht zu heiß war. Viel mehr habe ich von dem Staat nicht gesehen, auch Nils hat es beruflich noch nicht nach Idaho verschlagen. Idaho hat extrem viele tolle landschaftliche Ziele, die touristisch nicht überlaufen sind. Wahrscheinlich wird der Staat wie viele andere auch gerne unterschätzt. Direkt dort hin reisen würde ich persönlich nicht, auf einer Durchreise aber ist es sinnvoll, sich etwas mehr Zeit zu nehmen um die schönen Dinge zu besuchen. Und wenn man Kartoffel-Fan ist, lohnt es sich allemal.