Die 50 Staaten von Amerika – Mississippi

27. Oktober 2025
3 Minuten Lesezeit
This entry is part 16 of 17 in the series Die 50 Staaten von Amerika
Photo by Justin Wilkens on Unsplash

In dieser Serie möchte ich gerne jeden Staat einmal vorstellen. In den meisten war ich bisher selber schon, Nils sogar schon in allen 50, weshalb ich für jeden Staat ein bisschen persönliche Erfahrungen einbringen kann. Dabei geht es um interessante Fakten, ein bisschen Geographie, Ökonomie und was es eben sonst noch zu erzählen gibt. Selbstverständlich kann ich nur über das berichten was ich oder Nils gesehen haben und es handelt sich um eine ganz eigene Meinung und Empfindung. Diesmal geht es um Mississippi, dem Geburtsort des Blues und Elvis Presley und einen Staat mit viel Südcharm.

The Magnolia State

Mississippi liegt im tiefen Süden und grenzt an Tennessee, Louisiana, Alabama, Arkansas und den Golf von Mexico. Die Magnolie kommt reichlich in Mississippi vor, die Magnolienblüte ist sowohl Staats-Pflanze als auch auf der Flagge zu sehen, weshalb sich der Staat ‚The Magnolia State‘ nennt. Die Schönheit der Blüte soll die Schönheit des States symbolisieren. Die Hauptstadt und auch meist besiedelte Stadt ist Jackson. Mississippi ist schon lange dafür bekannt, das niedrigste pro-Kopf Einkommen zu haben, er wird oft als der ärmste Staat bezeichnet. Das ist zurückzuführen auf die Abhängigkeit von Sklaverei und Rassentrennung in der Vergangenheit, die dazu geführt hat, dass Mississippi kaum eine wirtschaftliche Entwicklung wie die anderen Staaten erlebt hat. Politische Barrieren und auch fehlendes Investment in Bildung und Infrastruktur zeigen noch heute ihre Auswirkungen. Die ersten bekannten Siedler waren Paläo-Indianer, die ersten europäischen Siedler waren die Spanier im 16. Jahrhundert, gefolgt von der französischen Kolonisation. Aufgrund der logistisch sehr guten Lage am Mississippi Fluss hat der Staat vor dem Zivilkrieg stark an Reichtum durch Baumwollplantagen gewonnen. Im Jahr 1817 wurde Mississippi der 20. Staat der Union. Im Jahr 1860 war Mississippi der reichste Staat und rund 55% der Bevölkerung bestand aus Sklaven. 1861 hat der Staat die Abspaltung von der Union bekannt gegeben und wurde einer der sieben originalen konföderierten Staaten. Nach dem Zivilkrieg, im Jahre 1870, folgte der Wiedereintritt in die Union. Noch lange Zeit danach hat der Staat mit Rassismus und einem starken Kampf gegen Bürgerrechte für alle zu tun gehabt.

Photo by Thomas Konings on Unsplash

Wirtschaftliche Wichtigkeit trägt in diesem Staat die Landwirtschaft und Fischerei. Aber auch Casinos und steigender Tourismus spielen eine kleine Rolle. Mississippi liegt im Flachland der Golfküste und ist daher überwiegend flach. Das Klima ist tropisch-feucht, mit Schnee und Frost im Winter in den nördlichen Regionen.

Interessantes

  • Mississippi ist der religiöseste Staat.
  • Der Teddy Bär hat seinen Ursprung in Mississippi. Damaliger Präsident Theodore ‚Teddy‘ Roosevelt hat sich geweigert einen eingefangenen Bären zu erschießen woraufhin ein Cartoon die Situation mit einem niedlichen Teddybären wieder gab. Anschließend hat ein Süßwarenhändler beschlossen, Teddy Bären herzustellen und sie Teddy’s Bär zu nennen.
  • Sowohl die erste Lungentransplantation als auch die erste Herztransplantation fanden in Mississippi statt.
  • Die Mississippi Golfküste ist der längste von Menschen angelegte Strand der Welt.
  • Elvis Presleys Geburtsort in Tupelo ist noch heute als Museum zu besichtigen.
  • Es gibt nur einen anerkannten Indigenous Tribe in Mississippi.
  • Die größte Kaktus-Plantage der Welt liegt in Edwards, Mississippi.
  • Hauptmann Isaac Ross aus Lorman, Mississippi hat seine Sklaven im Jahre 1834 befreit und ihren Übergang nach Afrika organisiert. Aus dieser Gruppe befreiter Sklaven und anderen, insgesamt 15.000 befreiten Sklaven aus Amerika ist das heutige Land Librien in Westafrika entstanden.

Ein Besuch in Mississippi

Auf unserem ersten kleinen Roadtrip in den USA, als wir die Great Smokey Mountains besucht haben, sind wir laut Nils auch nach Mississippi gefahren und haben direkt hinter der Grenze ein Eis bei Dairy Queen gegessen. Erinnern kann ich mich daran nicht, das war aber auch 2022 und wie schon gesagt direkt an der Grenze zu Tennessee. Über den Staat kann ich also aus eigener Erfahrung nicht berichten. Von allem was man liest würde ich den Staat nur wegen der Küste und Geschichte der Ureinwohner besuchen. Auf unseren vielen Trips durch die verschiedensten Staaten, vor allem die ländlichen Gegenden in Maryland und Pennsylvania, bekommt man manchmal ein beklemmendes Gefühl, da oft noch die konföderierten Flagge an einigen Häusern hängt. Ob es in Mississippi auch so ist weiß ich nicht, aber ich kann es mir aufgrund der Demographie und Geschichte sehr gut vorstellen. Gezielt dort hin reisen werden wir also nicht. Bestimmte Orte anschauen wenn man dort ist kann man aber schon finde ich.

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Annegret Hünerfürst

Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

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Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

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