Die Nachhaltigkeit des Streamings

20. Dezember 2022
2 Minuten Lesezeit
Bild von Moondance auf Pixabay

Unter Nachhaltigkeit versteht man einen sensiblen Umgang mit den verfügbaren natürlichen Ressourcen in Verbindung mit einer sozialen Gerechtigkeit. Es geht darum, das moderne Leben so zu gestalten, dass zukünftige Generationen auch noch von einem Leben auf dieser Welt profitieren können und nicht nur mit den Konsequenzen unseres heutigen Handelns zu leben haben.

Der Begriff Streaming kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt soviel wie „strömen“. Streaming im modernen Sinne ist also das Strömen von Audio- oder Videoinhalten auf smarte und/oder mobile Geräte. Dabei ist das Streaming örtlich und zeitlich ungebunden und lediglich abhängig von einer stetigen Internetverbindung.

Dieser harte thematische Schnitt bringt nun die Frage hervor: Was haben diese beiden Begriffe denn nun miteinander zu tun?

Die Bedeutung des Streamings

Das Streaming von verschiedenen Inhalten ist aus unserer heutigen Lebensweise kaum noch wegzudenken. Die Formate sind dabei vielfältig. Wie ExpressVPN in seinem Rückblick für das Streaming-Jahr 2022 zeigt, sind von Mystery (Stranger Things) über komödiantische Literaturadaptionen (Bridgerton) bis hin zu alten klassischen Comedys (Family Guy) alles dabei, dass den Erfolg der Streaming-Dienste auszeichnet. Streaming löst einen von dem Diktat des TV-Programms und trägt zu einer ausgeglichenen Lebensweise bei.

Das Streaming und die Nachhaltigkeit

Was trotz des modernen Bedarfs an Streaming-Möglichkeiten zumeist hinten ansteht, ist die Tatsache, dass das Streaming an sich mit einer nachhaltigen Lebensweise selten zu vereinbaren ist. Die Tatsache, dass aufgrund der vermehrten Nutzung von Streaming-Anbietern weniger Plastik aufgrund von DVD und CD Konsum produziert wird, lässt den Anschein erwecken, dass es eine gute Sache für die Umwelt ist. Die Plattform für Nachhaltigkeit Utopia ist der Klimaschädlichkeit von Streaming einmal nachgegangen. Sie bezieht sich auf eine französische Studie des „Shift Project“, die besagt, dass Streaming allein im Jahr 2018 über 300 Millionen Tonnen CO2 abgegeben hat. Das ist vergleichbar mit dem Jahres-CO2-Ausstoß von Spanien. Auch wenn diese Studie umstritten ist, ist die Menge, die aufgrund von Daten- und Energieverbrauch verursacht werden, nicht ohne. Es hängt dabei komplett davon ab, welche Netzbetreiber genutzt werden und wie hoch der eigentliche Stromverbrauch ist. Und das nicht nur von Seiten des Verbrauchers, sondern auch vom Plattform-Betreiber. Die riesige Palette an Filmen, Musikstücke, Serien usw. werden auf Servern zum Abruf gespeichert. Diese müssen selbstverständlich auch betrieben werden und verursachen so rund um die Uhr einen entsprechenden CO2-Ausstoß.

Das nachhaltige Streaming

Ungeachtet der erschreckenden Studien zur CO2-Emissionen von Streaming, ist eine nachhaltige Streaming-Weise durchaus möglich. Auf Grundlage der Utopia-Recherchen hat Klimareporter.in Tipps zum nachhaltigen Filme schauen zusammengetragen. So soll man grundsätzlich nicht streamen, einfach um etwas laufen zu haben. Bewusstes Streaming beginnt bei der bewussten Auswahl der Inhalte sowie der Stärke, den Film oder die Serie auszuschalten, wenn diese einem nicht zusagt. Eine geringere Qualität in Standard- statt HD-Auflösung auf kleineren Bildschirmen trägt ebenso zu einer Ersparnis von CO2 bei. Auch die Auswahl des Netzes ist entscheidend. So produziert Streaming über ein Glasfasernetz wesentlich weniger CO2 als über herkömmliche Kupferkabel. Auch im Mobilfunk gibt es enorme Unterschiede. Einen Film über 5G zu streamen statt über das noch immer häufig genutzte 3G macht einen Unterschied von 85 Gramm CO2 pro Minute aus. Oft genutzte Inhalte wie Musik und Videos als offline Version herunterzuladen, spart im Übrigen auch viel CO2 ein.

Streaming hat eine erschreckende CO2-Bilanz. Doch wer die vielen Tipps von Plattformen wie Goin‘ Green zum nachhaltigen Streaming befolgt, kann dazu beitragen, die Klimabilanz von Streaming-Diensten aufzuwerten.

Nils Hünerfürst

Männlich - 1991 geboren - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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