Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 14 – Chicago und wieder nach Hause

7. Dezember 2024
5 Minuten Lesezeit
  1. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 1 – Vorbereitungen und das lange Warten
  2. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 2 – Colorado und Utah
  3. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 3 – Monument Valley und Arizona
  4. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 4 – Grand Canyon und Las Vegas
  5. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 5 – San Diego und Los Angeles
  6. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 6 – Los Angeles, Santa Barbara und San Jose
  7. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 7 – San Fransisco und Muir Woods
  8. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 8 – California und Oregon
  9. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 9 – Haystack Rock und Seattle
  10. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 10 – Olympic und Forks
  11. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 11 – Seattle und Anacortes
  12. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 12 – Washington, Idaho und Monatana
  13. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 13 – Nord Dakota, Minnesota und Wisconsin
  14. Ein weiterer Roadtrip durch die USA – Teil 14 – Chicago und wieder nach Hause

7.300 Kilometer, 85 Stunden reine Autofahrt, 13 Bundesstaaten, 26 Nächte in 13 Hotels und 3 AirBnB’s und 3 Zeitzonen. Unser diesjähriger Trip führte uns durch die westlichen Bundesstaaten, viel Hitze aber auch kühlere Orte, Wüsten und Wälder, National Parks und Strände. Ich habe nach diesem Trip 35 der 50 Staaten gesehen, Nils hat sogar seine 50 Staaten voll gemacht. Auch dieser Urlaub hat uns wahnsinnig gut gefallen und mir vor allem sehr viel Neues gezeigt, aufgeräumt mit Vorurteilen und Überbewertungen. Colorado, Utah, Arizona, Nevada, Kalifornien, Oregon, Washington, Idaho, Montana, Minnesota und Wisconsin lagen hinter uns, wir haben unsere letzte Unterkunft dieser langen Reise in Chicago, Illinois erreicht und hatten noch ein paar gemütliche Tage in der Stadt vor uns, bevor es nach Hause gehen sollte.

Lake Michigan

Unseren ersten Tag in Chicago wollten wir ruhig und trotzdem ereignisreich für die Kinder gestalten. Wir waren auf unserem letzten Roadtrip 2023 schon für einen halben Tag in Chicago und haben damals eine Bootstour gemacht, daher wussten wir, was wir dieses Mal sehen wollten. Wir haben uns dann wegen des guten Wetters am ersten Tag an den See begeben. Der Lake Michigan bildet schöne Strände auf der östlichen Seite der Stadt, man hat wegen der größe des Sees und der Sandstrände eher das Gefühl am Meer zu sein, die fehlenden Wellen und Quallen haben einen aber wieder daran erinnert, dass es doch nur ein See ist. Wir haben uns wie immer, wenn wir einen Strandtag haben, vorher noch ein bisschen zu snacken bei Whole Foods besorgt und sind ausgestattet mit Campingstühlen und Buddelsachen zum Strand gefahren. Der Weg war nicht allzu weit, das Parken war sogar umsonst und der Strand war schön leer. Die Kinder haben gute vier Stunde durchgepowert und gebuddelt wie verrückt, während Nils und ich gelesen oder Podcast gehört haben und uns von der Sonne haben bräunen lassen. Nach den vier Stunden ging es auf dem Weg zum AirBnB nochmals zu Whole Foods, um uns für das Abendessen einzudecken. Nach den vielen Besuchen in den verschiedensten Restaurants war es für mich an der Zeit, etwas einfaches Selbstgemachtes zu essen. Auch die Kinder haben sich über Essen wie Eierkuchen mit Apfelmus mal wieder gefreut. Am Abend sind wir nochmals alle zusammen mit Moro spazieren gegangen, um uns die wunderschöne Nachbarschaft anzusehen, während der Hund sich über jedes kleine wilde Kanninchen, die hier zu Hauf unterwegs sind, gefreut hat.

Chicago

Der nächste Tag begann mit einem Frühstück im AirBnB und einer ausgiebigen Hunderunde. Anschließend war ein Tag in der Stadt voll Sightseeing geplant. Schon im Jahr zuvor hat mir die Stadt unheimlich gut gefallen, weshalb ich unbedingt nochmal mit mehr Zeit herkommen wollte. Wir sind mit der U-Bahn direkt in die Downtown Area gefahren, haben uns einen Kaffee organisiert und sind als erstes zum Millenium Park und der berühmten Bohne gelaufen. Als wir im Jahr zuvor hier waren, konnte ich mir die Bohne nicht anschauen, da wir den Hund dabei hatten und diese nicht gestattet sind, diesmal waren wir ganz frei von dieser Last und konnten alle zusammen lustige Fotos in der Reflektion machen. Danach sind wir weiter gelaufen, es sollte ein laufintensiver Tag werden, und wollten eigentlich zum Navi Pier, da aber die Brücke über den Chicago River direkt am Lake Michigan nicht als Fußgänger passierbar war, sind wir kurzerhand doch direkt Richtung Souvenirshop und DuSable Bridge gelaufen.

Entlang des Chicago Rivers gibt es einen schönen Riverwalk, der nur für Fußgänger gemacht ist auf dem man das wunderschöne türkise Wasser und die berühmten verschiedenen Hochhäuser bewundern kann. Nach einem Einkauf im Souvenirshop gab es für uns noch einen Snack bei Egg Truck, einem mir bis dahin unbekannten Restaurant mit allen möglichen Gerichten mit Ei. Gut gesättigt haben wir uns entlang der Michigan Avenue, die sehr viel New York Vibes hat, zum 360 Chicago, einem Wolkenkratzer mit Aussichtsdeck, auf gemacht. Hier hatten wir uns nämlich Tickets besorgt, damit wir Chicago auch von oben bestaunen können. Die Tickets haben uns rund $100 gekostet, was für vier Personen recht viel für ein reines Ausguckerlebnis ist, aber wie auch in Seattle war das das einzige kostenpflichtige Ereignis an diesem Tag. Oben auf dem 360 Chicago angekommen konnte man sich mal die größe des Sees bewusst werden lassen. Man hat kein Ende gesehen, bei fast 60.000 Quadratkimometern aber auch kein Wunder. Im Anschluss ging es für uns mit der U Bahn zurück zum AirBnB, es stand noch das große Packen bevor, denn am nächsten Tag sollte es für drei von uns vieren nach Hause gehen. Die Strecke von Chicago nach D.C. dauert ungefähr elf Stunden und da wir genau dieses Stück schon im Jahr zuvor gefahren sind, bin ich mit den Kindern wieder mit dem Flieger nach Hause, während Nils diese langweilige Strecke alleine mit dem Hund innerhalb zwei Tage allein gefahren ist. Das Packen war also dieses Mal final und ich hatte gut zu tun, alles was wir die nächsten zwei Tage brauchen werden in unser Handgepäck zu tun, während Nils den meisten Kram dann mit dem Auto nach Hause bringen sollte.

Ab nach Hause

Früh am morgen klingelte mein Wecker, der Plan war um sieben aus dem AirBnB auszuchecken und um acht am Flughafen zu sein. Unser Flug ging von einem kleineren Flughafen, dem Midway Airport, der Verkehr war kaum vorhanden und der Flughafen war leer, daher hat für uns alles wunderbar funktioniert. Nils hat uns fix bei den Abflügen aus dem Auto gelassen, er hatte sich für diesen Tag eine acht stündige Route vorgenommen, um am nächsten Tag nicht zu spät nach Hause zu kommen. Unser Flug war relativ kurz und ruhig, in D.C. angekommen war es dann extrem heiß, wir hatten feuchte 39°C, weshalb ich froh war, unsere Klimanalge in der Wohnung auf 28°C gestellt zu haben. Mit der Metro (D.C.’s U-Bahn) ging es für mich und die Kids dann nach Hause. Viel Auszupacken gab es nicht, das meiste war ja noch im Auto. Ein paar Lebensmittel hatte ich mir schon am morgen vorbestellt zum Liefern, da der Kühlschrank komplett leer war. Die Kinder haben sich nach über drei Wochen Hotels und Autofahren sehr über ihr Bett und das viele Spielzeug gefreut, es wurde ausgiebig gespielt bis wir dann endlich wieder in unseren eignen Betten schlafen konnten. Am nächsten Tag kam Nils schon gegen Mittag nach Hause und es ging ans Ausladen, Auspacken, Verräumen und Waschen.

Fazit

Dieser Trip war für mich bisher das Highlight aller Urlaube, die ich je gemacht habe. Auch wenn es extrem anstrengend ist, jeden Tag ein- und auszuchecken, keinen Rückzugsort zu haben, täglich in fremden Betten zu schlafen und immer überlegen zu müssen, wie man das mit dem Hund anstellt, war es trotzdem schön. Was wir in so kurzer Zeit gesehen haben, hätte ich nie gedacht je zu sehen und ich habe endlich ein Bild vor Augen wenn mir Bekannte erzählen, wo sie aufgewachsen sind oder studiert haben. Auch wenn es nicht die effizienteste Weise ist zu reisen, ist es für uns bisher doch die beste Art zu reisen gewesen. Mittlerweile aber haben wir so viel gesehen und viele Orte auf der Liste, die wir gerne für längere Zeit besuchen möchten, neben den Orten, die man nur mit dem Flugzeug erreicht, dass dies wahrscheinlich unser letzter großer Trip mit dem Auto gewesen sein wird. Zumal unser 2006er Baujahr Toyota Sienna vielleicht solche Trips gar nicht mehr schafft. Die Kinder haben auf jeden Fall mehr vom Land gesehen als die meisten Klassenkameraden und ich hoffe, dass vieles von diesem Trip in ihren Erinnerungen bleibt. Wenn nicht, haben wir genügend digitale und analoge Fotos um uns daran zu erinnern.

Über Hünerfürst.de

Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

Über den Autor

Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern