7.300 Kilometer, 85 Stunden reine Autofahrt, 13 Bundesstaaten, 26 Nächte in 13 Hotels und 3 AirBnB’s und 3 Zeitzonen. Unser diesjähriger Trip führte uns durch die westlichen Bundesstaaten, viel Hitze aber auch kühlere Orte, Wüsten und Wälder, National Parks und Strände. Ich habe nach diesem Trip 35 der 50 Staaten gesehen, Nils hat sogar seine 50 Staaten voll gemacht. Auch dieser Urlaub hat uns wahnsinnig gut gefallen und mir vor allem sehr viel Neues gezeigt, aufgeräumt mit Vorurteilen und Überbewertungen. Colorado und Utah lagen nun schon hinter uns, die nächste Etappe sollte uns durch einen der berühmtesten, von einheimischen Stämmen betriebenen Park bringen und den ersten Sneak Peak auf ein Grand Canyon ähnliches Naturwunder geben.
Monument Valley
Noch bevor wir die Grenze zu Arizona und somit das Monument Valley erreicht haben gab es noch einen wichtigen Stop für uns. Berühmt aus einem der besten Filme der 90er und ein Landmark auf Google ist der Forrest Gump Point. Zwischen Mexican Hat und Oljatu Monument liegt ein Straßenabschnitt, der im Film Forrest Gump der Punkt ist, an dem Forrest entscheidet, nach langem Joggen wieder nach Hause zu gehen. Eine szenische Landschaft, eine lange grade Straße und im Hintergrund die roten sandigen Gesteine. Wären da nicht die vielen Menschen, die für ein Foto anhalten und die Autos, die mit 60mpH oder ca. 100kmH die Straße entlangfahren, was das Fotografieren, besonders mit Kindern, gefährlich macht. Trotzdem absolut wert mal anzuhalten und die Umgebung aufzunehmen.
Weiter ging es zum Monument Valley. Dies war einer der Orte, auf die sich Nils mit am meisten gefreut hat. Der Eintritt liegt bei $8 pro Person, was für uns völlig ok ist. Da es sich nicht um einen National Park des National Park Services handelt, sondern um einen privaten vom einheimischen Navajo Stamm geführten Park, dürfen Hunde mit in den Park. Zuerst ging es aber in das Informationscenter, kurze Toilettenpause, ein Abstecher in den Giftshop, wo wir kurz auf ein Pläuschchen mit einem Hamburger Pärchen verweilt haben und anschließend mit dem Auto in den Park. Was wir leider nicht wussten, ist, wie offroad die Wege durch den Park sind. Absolut ungeeignet für unseren Familienvan, mussten wir recht schnell umdrehen, da uns zwei Warnleuchten im Auto angingen, und waren für die vielen Jeep-Fahrer eine Last. Wir sind trotzdem hier und da ausgestiegen, haben Fotos gemacht und den Hund ein bisschen Staub schnüffeln lassen, es war trotz hoch stehender Sonne und klarem Himmel überraschend kühler als in den Städten. Für zukünftige Pläne kann ich also nur empfehlen, einen Mietwagen dafür zu mieten oder eine der angebotenen Touren mit dem Transporter wahrzunehmen, wo man zwar auf Bänken dem Staub der Wüste ausgesetzt ist, dafür aber recht günstig durch den Park gefahren wird ohne sich Sorgen um irgendein Auto zu machen.
Nichtsdestotrotz ist das Monument Valley eine absolute Empfehlung. Für mich, die ich noch nicht viel rumgekommen bin (bis dahin) gibt es kaum eine Vegetation, die so ganz und gar anders ist als man sie je gesehen hat. Selbst nach drei Tagen Fahrt durch dieses rote Gestein konnte ich mich nicht satt sehen und war immer wieder sprachlos über die Szenerie.
Arizona
Nach dem Monument Valley ging es für weitere zwei Stunden durch die Wüste bis nach Page. Hier hatten wir am Lake Powell ein Hotelzimmer in einer großen Ferienanlage namens Lake Powel Resort gebucht. Im Ort Page sind wir dann über den ersten Staudamm gefahren, der das Wasser für das Resort und den Lake Powell zurück hält. Somit ist dieses Resort zu einem Urlaubsort für alle möglichen Wassersportarten geworden. Nachdem wir ins Zimmer eingecheckt haben, den Hund versorgt und die Klimaanlage auf kalt gestellt hatten sind wir nochmals los um uns den sogenannten Horseshoe Bend anzusehen. Der Horseshoe Bend ist Teil des Glen Canyon National Park, gehört zwar offiziell nicht zum Grand Canyon, wurde aber genauso aus den Strömen des Colorado Rivers geformt. Auch hier hat es wieder etwas Eintritt gekostet, nur $10 diesmal, dafür war der Park auch nicht so groß. Wie auch sonst haben wir vorher recherchiert, ob es gut mit Kindern zu laufen ist, was sich mit der Zeit als unnötig erwiesen hat, denn eigentlich ist alles in den National Parks fußläufig erreichbar, auch wenn viele Kommentare meinen die paar Meter wären viel zu weit zu laufen.
Angekommen am Horseshoe Bend waren wir umgeben von Touristengruppen aus Japan, die es uns fast unmöglich gemacht haben, ein Foto zu machen oder gar einen ordentlichen Blick auf den Canyon zu werfen ohne Körperkontakt zu Fremden zu meiden. Meine Laune war das erste Mal recht mies, die Kinder haben nach Wasser gequengelt und wir sind schnell zum Auto zurück. Auf dem Weg zum Hotel haben wir noch im Supermarkt halt gemacht, um für die Kinder Frühstück zu besorgen, da wir keines im Hotel buchen konnten und ungern mit hangry Kindern am Morgen starten wollten.