Endlich neues von „Tales from the Borderlands“

17. November 2022
2 Minuten Lesezeit

Ich bin gerade durch meine Playstation Trophäen Liste in das Jahr 2016 gescrollt und dort steht das ich Tales from the Borderlands am 19. Februar beendet habe. Damals noch von Telltale Games entwickelt. Nun – ganze 6 Jahre später – folgt der spirituelle Nachfolger New Tales from the Borderlands. Die wichtigsten Fragen also gleich zuerst: Ist es wieder ein Kinoähnliches Erlebnis mit unterschiedlichen Erzählwegen? Und kann Entwickler Gearbox das Erbe von Telltale Games würdigen?

Zwei Kernelemente: Story Design und das Skript

Telltale Games hatte im Jahr 2010er-Jahren ein fantastischen lauf. Back to the Future, Walking Dead, Minecraft, Batman, Gaurdians of the Galaxy und Game of Thrones – alle hatten damals in kürzester Zeit ein Telltale Game spendiert bekommen, welches mehr oder weniger immer dieselbe Formel benutzte nur mit neuer Geschichte. Auch Gearbox Software, der Entwickler von den beliebten Borderlands-Franchise durfte ein episodisches, narrativ fokussiertes Spiel erhalten. Tales from the Borderlands war für mich und auch unter Fans ein absolutes Highlight. Die Charaktere Rhys und Fiona sind mir bis heute im Gedächtnis geblieben.

Entwickler Gearbox besorgten sich ehemalige Telltale Mitarbeiter die Ihnen beibrachten, wie man solch ein Spiel entwickelt, außerdem stellten sie Lin Joyce ein. Seit 2020 ist Lin, der einen Doktor in narrativen Erzählungen an der Universität in Dallas absolviert hat, bei Geabrox als Head of Writing tätig. Große Ambitionen gab es doch dann kam COVID-19 und das Team musste den Cast, die sich dem Motion-Capture unterziehen mussten, auf einen kleinen Kern reduzieren. Nun folgen wir den drei Hauptcharakten Anu, Octavio und Fran auf einer sehr persönlichen Reise.

Tempo-Stau macht Müde

Gespielt habe ich New Tales of the Borderlands auf einem Steam Deck. Gemütlich gemacht, meist in einer horizontalen Position hatte ich oft Probleme mit dem Erzähltempo. Vielleicht lag es aber einfach daran, dass ich abends zu ausgelaugt bin. Große Eingaben verlangt das Spiel auch nicht, deswegen erwischte es mich oft, das ich einfach beim Spielen einschlief. Telltale typisch haben die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten der Dialoge Einfluss auf das Geschehen. Zwischendrin darf man in sehr kleinen Arealen auf kurze Erkundung gehen, danach kommen wieder Seitenweise-Dialogsequenzen. Gut geschrieben sind sie, aber es war schwer für mich, einen Sympathieträger zu finden.

Dazu kommt das es in der Spielwelt von Pandora meist nicht viel zu entdecken gibt. Viele Kisten und Schranktüren können geöffnet werden und es lässt sich etwas Geld finden. Wofür kann man das Geld nutzen? Für kosmetische Gegenstände. Zum Glück gibt es keine Mikrotransaktion, dennoch hat das Suchen und Sammeln keinen Mehrwert. Zwar gibt es noch kleine Actionfiguren von alt bekannten Borderlands Charakteren zu finden, die man auch in einem kleinen Minispiel einsetzen kann. Da das Spiel völlig unbalanced ist und man stets gewinnt, ist diese Sammelaufgabe auch nichtig.

Nach 9 Stunden Spielzeit ist es nun vorbei mit New Tales of the Borderlands und ich bin dankbar für den Key, der mir zur Verfügung gestellt wurde. Ich mag das Genre der interaktiven Spiel-Filme und der erste Teil ist das beste, was von Telltale Games produziert wurde. Sechs Jahre später hat man einen Nachfolger auf den Markt gebracht, bei dem man jetzt schon sagt: „Spiel nur den ersten Teil, der zweite war nichts.“

Nils Hünerfürst

Männlich - 1991 geboren - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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