Gesellschaftlich entwickelt sich das Leben beruflich und privat immer mehr in Richtung Bewegungsmangel. Die Folge sind immer mehr Patienten mit Adipositas (starkes Übergewicht). Wer diesen Trend für sich umkehren möchte, sollte auf keinen Fall bei seiner neuen Ernährung auf Genuss verzichten.
Durchblicken im Dschungel der Ernährungsempfehlungen
Viel Ballaststoffe, fettarme Milchprodukte und weniger Zucker empfehlen Experten neben ganzen Listen gesunder Lebensmittel. Manche der Aussagen sind widersprüchlich, zum Beispiel eine Empfehlung zum Kohlenhydratverzicht und entgegengesetzt die Warnung vor Mangelernährung durch einseitiges Essen. Anfänger im Ernährungsdschungel sollten mit ihrem Arzt eine sinnvolle Abnehmstrategie mit mehr Bewegung besprechen. Dies führt langfristig zur Gewichtsreduktion und verhindert, dass der Frust über zu langsames Abnehmen Heißhungerattacken auslöst. Diese entsprechen keinesfalls einem genussvollen Leben.
Optische Gründe, Abnehmtrends zu folgen
Leider sind es weiterhin optische Gründe, die in übergewichtigen Menschen die Sehnsucht nach der Traumfigur wachsen lassen. Ein ganzer Pharma- und Kosmetikmarkt lebt gut von dieser Sehnsucht. Im Angebot sind Pillen, Sandkörnchen zum Schlucken als Gel, vibrierende Abnehmpillen oder Magenballons. Ohne tatsächliche Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung im Alltag bleiben solche Produkte jedoch wirkungslos. Sie können sogar riskante Nebenwirkungen auslösen und Betroffene noch mehr frustrieren. Auch hier folgt die falsche Vorstellung von Genuss als Belohnung für die Abnehmstrapazen unmittelbar.
Gefährliche Experimente mit Blitzdiäten
Abnehmen ist für viele übergewichtige Menschen ein spontaner Entschluss. Spontanität ist in Ordnung, hält jedoch bei Blitzdiäten durch den Verzicht auf bestimmte Produkte für mehrere Tage nicht als Motivation an. Hinzu kommen bald Mangelerscheinungen durch falsche Nährstoffzusammensetzung. Ist Abnehmen eine medizinische Notwendigkeit, sollte der Weg über einen festen Therapieplan vorgezeichnet werden. Richtige Ansprechpartner dafür sind der Hausarzt oder Ernährungsexperten. Wer sich zur Kombination aus Workout und Ernährungsumstellung entscheidet, findet weitere Unterstützung bei Personal Coaches in Fitnessstudios.
Übergewicht nicht voller Stress bekämpfen
Der selbst auferlegte Verzicht auf die gewohnte Ernährungsmenge führt schon nach einem bis zwei Tagen zu Stress. Unter Stress lässt sich ein konsequentes Ziel kaum dauerhaft verfolgen. Ebenfalls bedeutet Genuss zwischen den Umstellungszeiten nicht, geliebte Speisen gänzlich aus dem Speiseplan zu streichen. Selbst ein feines Mittagsmenü im Gasthof lässt sich durch das regelmäßige und ausreichende Workout wieder kompensieren. Gleichzeitig macht es Spaß, sich auf den neuen Weg einzulassen und selbst zu bestimmen, wie gut die aktuelle Tagesmotivation zum Abnehmprogramm passt.
Genussvoll und maßvoll: Essen neu lernen
Stark übergewichtige Menschen haben häufig ungünstige Essgewohnheiten. Große Töpfe, große Teller und große Portionen führen zum maßlosen Essen. Es kann sinnvoll sein, sich bei medizinischem Wunsch nach Abnehmen mit einer Tages- oder Dauerklinik für Adipositas-Patienten in Verbindung zu setzen. Der Hausarzt kann einen Kuraufenthalt mit persönlicher Kenntnis vorbereiten. Dort lernen Betroffene, wieder ein gesundes Augenmaß für ihr Essverhalten zu entwickeln. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass sie durch die neue Essensweise auch an kleinen Portionen wieder echten Genuss lernen.
Fazit
Essen ist für den Erhalt der körperlichen Fitness so essenziell wie Atmen für die Lebensfähigkeit. Allerdings entwickeln viele Menschen durch ein Überangebot ungesunder Lebensmittel ungünstige Essgewohnheiten in Kombination mit starkem bis krankhaftem Übergewicht. Besser als Blitzdiäten oder Diätpillen ist eine allmähliche Umstellung der Gewohnheiten in Begleitung des Hausarztes und von Ernährungsexperten.