Kena: Bridge of Spirits durchgespielt

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Mittlerweile hat meine Playstation 5 mehr als 6.000 Kilometer hinter sich gebracht. In Berlin hatte ich Ende November mit dem Debüt-Spiel Kena: Bridge of Spirits entwickelt von Ember Lab begonnen. Einige Abende hatte es gebraucht und das Tutorial konnte ich abschließen. Dann ging alles relativ schnell und das gesamte Hab und Gut verschwand in Kisten und reiste per Container auf die andere Seite der Welt. 14 Wochen später konnte ich Kena weiterspielen. Die Frage ist nun, ob nach solch langer Zeit die Steuerung noch in der Muskelerinnerung steckte und sind die komplexen Mechaniken noch im Gedächtnis?

Zwischen Animationsfilm und Videospiel

Ember Lab ist bekannt für diverse Auftragsarbeiten im Animationssektor. Der Fan-Animationskurzfilm zu Majora‘s Mask bescherte Ihnen weltweites ansehen in der Gaming-Kultur und auch darüber hinaus. In Kena merkt man wo die stärken des noch sehe jungen Studios stecken. Das Handwerk der Animation von atmosphärischen Bildern beherrscht das Team nahezu perfekt. Das kleine Team welches zum großen Teil aus aller Welt per Remote-Arbeit eingekauft wurde, muss sich aber auch größere Defizite eingestehen.

Öde Spielwelt ohne Farbe

Der Sinn des Videospiels Kena ist es, den Wald von einer Bedrohung namens Rot zu befreien. Mithilfe kleiner knuffig aussehenden Wesen gelingt dies stets problemlos. Bevor befallene Spielareale wieder in einem saftigen Grün leuchten können und der Himmel von Grau auf Blau gepolt werden kann, müssen immer erst ein paar Gegner ausgeschaltet werden.

Erst L2 gedrückt halten und R2 drücken und einen Pfeil abzufeuern, danach per R2 einen harten Schlag und mit R1 leichte hinterher. Später kommen mehr Möglichkeiten dazu. Einen sehr überschaubaren Talentbaum, um die Spielfigur Kena aufzuwerten, gibt es auch. Da es sich hier aber um einen Titel aus dem mittleren Preissegment handelt, liegt die Spielzeit bei durchschnittlich 12 Stunden.

Grafisch wird alles einem PS5 Niveau gerecht. Lichteffekte sind komplex und Texturen sind sehr aufwendig gestaltet. Dennoch fehlt der Protagonistin etwas leben. Ich als Spieler, erhalte Null Feedback über den mentalen Zustand meines Alter-Egos. Sei es in den Kinofilm tauglichen Zwischensequenzen oder bei kleinen Rätseln die ungewöhnlich lange dauern, geschuldet dadurch dass, mein Tag auch schon mittlerweile bei der 15 Stunde angekommen ist, Kena verbleibt Stumm und ich seh nur noch das jungfräuliche Leveldesign.

Kena: Bridge of Spirits auf Playstation 5
Guter erster Start
Kena ist das Spiel, welches bei einem Sale gekauft werden sollte. In zwei Jahren wird es sicherlich für PS+ Abonnenten gratis verteilt werden und sollte spätestens dann heruntergeladen werden. Fans von Spielen wie Jak & Daxter und Ratchet & Clank sollten am besten jetzt loslegen.
Pro
Knuffig-Faktor x 2
grafische Augenweide
Symphatische Protagonistin ...
Kontra
... mit wenig Gefühlen
7

Nils Hünerfürst

Männlich - 31 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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