Life is Strange: Double Exposure durchgespielt

26. Januar 2025
2 Minuten Lesezeit

Das erste Life is Strange Videospiel hat einen ganz besonderen Platz in meiner Spielehistorie. Vor genau 10 Jahren erschien der erste Teil mit Max Caulfield. Bis heute sehe ich das Spiel als Meisterwerk der Videospielgeschichte. Eine packende Geschichte mit dem besten Mix aus Songs und orchestraler Musik. Das von Dontnod Entertainment kreierte Franchise wurde von Deck Nine übernommen und heraus kam nur noch halbherzige Spiele mit stets andere Protagonisten. Nun gibt es bei Double Exposure endlich wieder Max Caulfield und seit einem Jahrzehnt eine ware Fortsetztung.

Das Spiel flog mir wieder als Key in meine Steambibliothek und gespielt habe ich zu 90 % per Remote Play von meinem PC auf der Couch gestreamt über das Steam Deck. Vorher hatte ich schon einige gemischte Erfahrungen gelesen, doch ich sah blind darüber hinweg, da eine Aussicht auf eine echte Fortsetzung nur noch 22 Gigabyte Download im Weg standen.

Es geht also los. Eine längst vergessene Bowlingbahn ist unser erster Schauplatz. Max, immer noch eine fleißige sowie motivierte Fotografin, ist mittlerweile Dozentin an einer Universität. Mit ihrer Freundin/Schülerin namens Safi bricht sie in die Ruinen. Auffällig sind die wirklich gut gelungenen Gesichtsanimationen und die englische Synchronisation. Das Spiel schafft es aber nie, den Eindruck zu vermitteln, dass Max auch wirklich eine Dozentin ist, sondern stets nur der coole Kumpel bleibt. Es gibt nur eine Handvoll Charaktere und noch weniger Schauplätze im ganzen Spiel. Zum Beispiel kommt eine Bar ins Spiel, der zweite Schauplatz und diese muss über alle fünf Kapitel als Dreh und Angelpunkt herhalten.

Positiv ist der Soundtrack. Ein Mix aus vorhanden Songs und einem komponierten Soundtrack rückt alles in die richtige Stimmung. Etwas, das den Entwicklern leider fehlt. Oft wird man von technischen Problemen aus der Emotion geholt. Häufig haben Tonspuren der Dialoge einen falschen Effekt bekommen und klingen weit entfernt oder als ob sie im Nebenraum stehen sollen.

Viel zu oft hat Entwickler Dontnod Probleme mit der Präsentation der neuen Superkraft von Max. Diesmal muss man durch zwei parallel existierende Welten springen. Idee ist super, aber die Ausführung furchtbar. Das Wechseln der Welten wird immer durch einen eigenartig wirkenden Blick auf eine Wand oder Mauer kaschiert. Hinzu kommen ständig aufpoppende Nachrichten auf Max Smartphones, die keinen Nutzen haben. Zusätzlich erinnert ist das ganze Menu an Zeiten von MS Paint. Wer etwas rätseln möchte, wird leider hier auch keine Freude haben, das Spiel verrät einem ständig was als nächstes zutun ist.

Beim ersten Mal macht das Wandern in andere Welt noch Spaß. Das hinein lauschen in das andere Universum ist toll und wenn es auch Bug frei funktioniert, dann umso besser. Doch sobald sich das Ende der Geschichte nähert und der größere Twist sich entfalten möchte, kommt in mir der Drang hoch, alles vergessen zu wollen. Ich denke, dass der ursprüngliche Entwickler Dontnod sauer ist und das zurecht. Life is Strange Double Exposure ist kein Spiel für Life is Strange Fans. Es ist kein Spiel für Game die Multiple Entscheidungen oder Enden suchen, da nur eine Entscheidung wichtig ist. Es ist ein schlechtes Spiel. Die Perfomance ist selbst auf dem Steam Deck unterirdisch und der Aufwand der Produktion gerechtfertigt keinen Preis von mehr als 10 Euro.

Nils Hünerfürst

Männlich - 1991 geboren - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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