Hat jemand von euch das Spiel GRIS aus dem Jahr 2018 im Kopf? Das Jahr, in dem Into the Spider-Verse Premiere feierte und Red Dead Redemption 2 erschien. In demselben Jahr brachte ein kleines Indie-Team aus Barcelona Nomada Studio ein spielbares Kunstwerk auf den Markt. Solch Werke zeigen mir leider noch viel zu selten, was für ein wertvolles Medium Videospiele doch sind. Mittlerweile sind ganze sechs Jahre vergangen und die kreativen Köpfe hinter GRIS, mit Creative Director Conrad Roset haben Nachwuchs bekommen und auch die COVID-19 Pandemie über sich ergehen lassen müssen. Diese zwei Kompenten, der Nachwuchs und die sich stetig im Wandel befindene Welt, brachte das Spiel Neva hervor.
Noch kurz vorweg: Alle Bilder aus der Steam Deck Version angefertigt und hochgeladen. Wir beginnen das Spiel in einer wunderschönen Welt, in der anscheinend Fabelwesen und unsere Protagonistin Alba friedlich im Einklang leben. Das schreckliche Monster in Form eines tiefschwarzen Wesens taucht auf und nimmt den riesigen Wolf mit sich. Nur der kleine Wolf namens Neva bleibt zurück und so beginnt die Reise.
Nun wandern wir in einem typischen 2D-Adventure von links immer weiter nach rechts. Das Design der einzelnen Level ist atemberaubend. Neva ist ein spielbares Kunstwerk. Dennoch muss man sich auf lange Wege mit wenig Gameplay Herausforderungen einstellen. Viele Gehminuten lauscht man dem Soundtrack der auch wieder von Berlinist produziert worden ist. Ein wenig zu ähnlich im Vergleich zum GRIS Soundtrack dennoch schön anzuhören. Neben dem ähnlich klingenden Soundtrack empfand ich die Teils langen Wege auch etwas zäh gestaltet. Oft bewegt man sich auf perfekt geraden Linien von links nach rechts.
Wahlweise darf mit der Tastatur gespielt werden, aber Neva kommt auch für Playstation, xBox und Nintendo Switch. Demnach kann auch der Controller am PC verwendet werden. Für einen kompletten Spieldurchlauf braucht man nur die Bewegungssteuerung und vier weitere Buttons. Unsere Protagonistin ist zu Beginn sehr flink unterwegs. Der Doppelsprung ist schon im Repertoire und muss nicht erlernt werden. Es wird viel geklettert und wir dürfen unseren haarigen Freund per Tastendruck herbeirufen.
Die erste Spielstunde dient dem Genießen der virtuellen Landschaft. Relativ spät in meiner ersten Spielsession kamen dann auch die ersten „Rätsel“. Ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt, da auch keines der späteren Rätsel ein wirkliches Hindernis bot. Oh, und natürlich müssen wir auch mit dem Schwert zuschlagen und können uns mitsamt Metallklinge hinab schmeißen, um Blockaden aus dem Weg räumen.
Das Spiel erzählt uns nicht viel, zeigt aber ganz viel visuell. Selten wird man etwas schöneres spielen können. Spieler müssen sich also von dem Gedanken befreien, ein herausforderndes Gameplay zu erleben. Viel mehr darf man sich auf einige Stunden voller malerischer Welten erfreuen, die auch nicht selten den physikalischen Gesetzen wieder setzen.