Als die Ankündigung für Prince of Persia The Lost Crown im Jahr 2023 über das Summer Game Fest kam, sah ich ein großes Potenzial für mein Steam Deck. Die erste große Enttäuschung kam, als Ubisoft entschied, ihr neustes Spiel exklusiv über den eigenen und den Epic Games Store zu vertreiben. Im Januar 2024, als der Release an der Zeit war, wartete ich noch 9 Monate, bis auch endlich ein Steam Release kam. Doch nach ein paar Minuten mit Protagonist Sargon in der Welt von den unbesiegbaren Göttern wurde mir eines schnell klar – das Spiel ist ein verdammt schweres Metroidvania!
Das letzte Prince of Persia Spiel, welches ich gespielt hatte, kam für die Playstation 3 heraus und das Jahr 2008 war gerade noch in vollen Zügen als das Spiel herauskam. Viele Jahre nach Sands of Time, war ein Soft-Reboot. Die Videothek in meinem Nachbardorf war noch aktiv und somit konnte ich mal ein Wochenende in das neue Prince of Persia reinschauen. Mich hatte es damals nicht bereut. Zum Glück waren es nur vier Euro, die ich zahlen musste.
Die letzte Trophäe zu diesem Ableger wurde am 20. August 2009 in mein PSN-Konto registriert. Unglaubliche 16 Jahre später nimmt Entwickler Ubisoft die z-Achse heraus und geht noch weiterzurück. Das Team bei Ubisoft, das vorher an den letzten 2D Rayman Spielen gearbeitet hatte, wurde von Mounir Radi als Game Director angeleitet und begann die Produktion im Jahr 2019. In diesem Jahr waren viele 2D-Spiele gefragt. Das Roguelite-Genre war auch unter den Top-Games der kommenden Monate häufig vertreten. Demnach lößte sich das neue Entwicklerteam von den bisherigen Gameplaymechaniken und kehrte auch in die Richtung der alten Spiele.
Wir beginnen also endlich die Reise durch Mount Qaf. Das dort lebende Königreich wird angegriffen und Prinz Ghassan wurde entführt. Einige sogenannte Immortals haben nun die Aufgabe, den verlorenen Prinzen zu retten. Die sechs erfahrenen Immortals sind sehr beeindruckt von Sargon’s Künsten und nun ist unser Protagonist wie das fünfte Rad am Wagon. Unsere Kräfte sind noch nicht ausgereift. Der Talentbaum, Ausrüstungsgegenstände sowie das Inventar, allesamt sind noch leer. Der Einstieg ist rasant. Das Intro dauert nur 20 Minuten und danach dürfen wir uns die Karte des Berges anschauen.
Metroidvania typisch bewegen wir uns durch Gänge auf und abwärts. Es geht nicht einfach nur von links nach rechts, sondern auch mal in die entgegengesetzte Richtung, um sich dem Questmarker zu nähern. Schnell lernen wir auch ein Amulett im Spiel kennen, das uns als Spieler ermöglicht, einen internen Screenshot auf der Karte zu speichern, um somit im späteren Verlauf einen Überblick zu behalten. Ich habe hier unten im Screenshot mal die gesamte Karte mit allen sammelbaren Objekten im Spiel hochgeladen. Es ist ein Sinnbild für die überladene Spielwelt.
Immer wieder hatte ich meiner gesamten Spielzeit von über 16 Stunden große Orientierungsprobleme. Diese waren meist nur ein Problem der fehlenden Markierungen. Nach bestimmten Story-Missionen bekommen wir als Spieler neue Fähigkeiten. Mit diesen können wir dann verschlossene Bereiche öffnen. Metroidvania typisch gibt es dann eine riesige Flut an To-dos, die sich auf der Karte öffnen. Ich wollte aber eigentlich nur der Story folgen und nahm auch alle Einsteigerfreundlichen-Optionen in Anspruch.
Nun hat Prince of Persia – The Lost Crown ein wirklich zackiges Gameplay. Das Ausweichen und Kontern gehören in einen normalen Kampfablauf. Normale Schwertangriffe und das Blocken müssen Zeit genau ausgeführt würden. Die späteren Bosskämpfe verlangen eine extreme Anzahl von gelernten Abläufen, die ich an einem entspannten Feierabend einfach nicht mehr ohne Assists-Funktionen geschafft hätte. Nach all der negativen Kritik muss ich aber auch noch die positiven Aspekte erwähnen. Mit dabei ist die wirklich toll gestaltete Welt von Mount Qaf sowie einige Dialoge im Spiel. Sargon hatte mit seiner Rolle als Protagonist kaum das Mikrofon in Hand und verblieb mir etwas farblos in Erinnerung.
Jetzt wollte ich doch die positiven Aspekte erwähnen und viel direkt wieder in die andere Richtung. Zusätzlich positiv sind die vielen kleinen Rätsel. Der Mix aus Timing und Jump’n Run Mechaniken hatte mir einiges an Spielspaß gebracht. Meine Preisempfehlung wären 20 Euro. Sollte das Spiel diese Grenze erreicht haben, dann unbedingt zuschlagen.