Ein JRPG aus dem Jahr 2000, welches ich komplett übersehen hatte? Star Ocean: The Second Story kam als Schlusslicht auf die Playstation 1 nach Europa. Der erste Teil wurde Jahre zuvor nur in Japan veröffentlicht. Die Star Ocean Reihe ist eine an Star Trek angelehnte Reihe, bei dem eine freundlich gesinnte Allianz aus Menschen die unendlichen Welten der Galaxien erkunden. Nun hat das JRPG ein sehr aufwendiges Remake erhalten. Die wichtige Frage bei solch alten Spielen ist, kann der Charme erhalten bleiben und die Mechaniken in heutige Zeiten adaptiert werden?
Second Story R für Remake
Ein direkter Side-by-Side Vergleich zeigt, wie viel Arbeit in der optischen Aufarbeitung steckt. Nun muss erwähnt werden, dass es 2008 ein erstes Remake für die PSP gab, das ich hier aber nicht weiter erwähnen werde. Ich war jedenfalls superheiß auf ein JRPG der alten Generation. Nach meinem Yakuza Marathon durch sämtliche Ableger brauchte ich mal wieder abenteuerliche und fantastische Geschichten. Deshalb war meine Freude auf meinen ersten Star Ocean Teil doch sehr groß.
Wir starten das Abenteuer mit einem Soldaten Claude C. Kenny. Unter den strengen Anweisungen seines Kommandeurs und Vater sind wir auf Routine Untersuchung von Planeten, als wir durch einen Unfall auf einen fremden Planeten teleportiert werden. Das war übrigens nur der Claude Prolog, bevor das Spiel wirklich losgeht, darf man auch eine Protagonistin namens Rena auswählen. Das zweigleisige Drama gab es schon in der ersten Version und ist somit nichts neues.
Wirklich neu sind die vertonten Dialoge, die ich etwas unangenehm empfand. Die Darstellung wirkte auf mich etwas theatralischer, als es überhaupt nötig gewesen wäre. Dazu kommt die pompöse orchestrierte Musik, die dabei noch extra dick aufträgt und alles in eine epische Schrift schreibt, wobei ich doch gerade nur mein gestohlenes Portemonnaie finden muss.
Wir spielen ein JRPG und das bedeutet, dass hier gekämpft wird und reichlich Befehle über den Bildschirm laufen. Zwar gibt es keine Zufallskämpfe, die einem den Spielspaß rauben, doch verbringt man die Hälfte der Spielzeit damit, groß inszenierte Animation von Magie und anderen Fähigkeiten zu konsumieren. Die beiden Protagonisten Claude und Rena gehören von Anfang bis Ende zur Party, im gesamten Spiel sind mehr als 10 weitere Partymitglieder vorhanden. Doch bis auf zwei sind alle weiteren optional und können auch komplett übersehen werden.
Das Levelsystem sowie der Aufbau der Menüs sind völlig undurchsichtig überladen und lassen sich mit den eigenen Mitteln schnell aushebeln. Ohne das ich das Spiel von außen modifizierte, konnte ich das ganze System durchbrechen und hatte nach wenigen Stunden eine Stärke meiner Partymitglieder erreicht, sodass kein Gegner ein Hindernis war.
Das Bekämpfen der optionalen Gegner war also keine Hürde mehr, die Endgegner auch nicht. Jetzt war also jede Minute frei, um sich auf die Geschichte und die Welt zu fokussieren. Rückblickend gab es hier auch ein paar tolle Momente, auch wenn die englische Synchronisation immer noch nervte. Dennoch wurde ich positiv vom Plottwist auf halber Strecke überrascht. Damals zu Zeiten der Playstation 1-Version, wechselte man zur CD 2 und startete damit in ein neues Kapitel.