Tee des Monats – Ceylon Indulgashinna Blue Nettle

/

Nicht immer muss schwarzer Tee würzig oder kräftig nach Fermentierung schmecken. Wer mal etwas Abwechslung in der Teetasse schmecken und riechen möchte, dem sei dieser Tee des Monats wärmstens zu empfehlen. Der „Indulgashinna Blue Nettle“ entstammt der kleinen Insel Sri-Lanka, die bis 1975 noch Ceylon hieß. Alle Tees der Insel tragen jedoch bis heute den Ursprungsort Ceylon im Namen.

Die Tee-Region Sri-Lanka

Die Insel Sri-Lanka liegt südöstlich des indischen Subkontinents und ist gerade mal so groß wie Litauen. Sie befindet sich in einem tropischen Klima und wird von Monsunen geprägt. Die Erntezeiten der Teegärten richten sich nach den heftigen Niederschlägen, die mehrere Monate andauern können. Fast alle Anbaugebiete Sri-Lankas liegen auf einer 2500 Meter hohen Hochebene. Dort sind die Pflanzen in der Regel vor zu hohen Niederschlägen und Stauwasser geschützt.  

Wie Indien ist auch Sri-Lanka erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem respektablen Teeanbaugebiet avanciert. Dies ist direkt in Verbindung zu setzen mit den kolonialen Bestrebungen des Vereinten Königreichs. Zusätzlich dazu führte ein Massensterben der Kaffeeplantagen zu einer radikalen Wende. Die Insel wurde Teeproduzent und genießt auch heute noch einen sehr guten Ruf. Ihre Tees sind fruchtig, blumig und weniger stark als so mancher Gebirgstee Indiens.

Woher kommt der Tee?

Herstellung und Genuss

Dieser sehr hochpreisige und hochwertige Tee wird ausnahmslos in Handarbeit hergestellt. Von der Ernte, über die ersten Verarbeitungsprozesse bis hin zum letzten Arbeitsschritt müssen alle Schritte vom Menschen durchgeführt werden. Daher verdankt dieser Tee auch seine eher ungewöhnliche Zigarrenform. Im letzten Schritt werden nämlich die bereits fermentierten Blätter noch einmal leicht angefeuchtet um miteinander verdreht zu werden, um die letzte Stufe der Fermentation zu durchgehen. 

Gießt man diesen eigentümlich aussehenden Tee auf entfalten sich wundervolle Aromen. Die gelbliche Tasse, die leichte bräunlich rote Anteile aufweist, riecht leicht fruchtig nach Hagebutte. Der minimal würzige Geschmack ist sehr dezent. Hauptsächlich lassen sich Nuancen von Honig schmecken, die durch die fruchtig blumigen Noten zu einer wahren Gaumenfreude werden.

Um die maximale Entfaltung der Aromen genießen zu können, sollte man diesen Tee mit weichem 100° warmem Wasser aufgießen. Die Ziehzeit ist anfänglich noch etwas höher, da sich die Blätter erst aus ihrer Zigarrenform lösen. Man kann mit 1-2 Minuten starten und folgende Aufgüsse bei einigen Sekunden bis einer Minute verkürzen. Langlebig ist dieser Tee allerdings nicht. Schon mit dem fünften oder sechsten Aufguss nimmt das Aroma schnell ab. Eine feine Entdeckung, die mir von der Teehändlerin des Vertrauens im Teehaus am Borsigturm empfohlen wurde. 

Wohl bekomm‘s

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.