Tee des Monats – China Rui Gui

29. April 2025
2 Minuten Lesezeit
Tee des Monats China Rui Gui

Dieser Tee des Monats aus China trägt den Namen Rui Gui, gehört zu den Steintees. Es ist eine Subart der Oolong Tees, der aus den steinigen Wuyi Bergen aus der Provinz Fujian stammt. „Richtig“ ausgesprochen, klingt der Tee ungefähr wie „Roukwei“ und hat eine eher eigensinnige Namensherleitung. Begriff „Rougui“ steht im Mandarin ebenso für das Gewürz Zimt. Daher auch der treffende Name „Cinnamon Blossom“. Es lässt sich nicht abstreiten, dass eine gewisse würzige Qualität dem Tee eigen ist. Dazu jedoch später mehr. 

Gefunden und gekauft habe ich diesen Tee im Berliner Teesalon in Berlin Charlottenburg, dessen Online-Shop eine ebenso reichhaltige Auswahl bietet.

Das Wuyi Gebirge, der Ort der Steintees.

Wie bereits angedeutet, stammt dieser Tee des Monats aus China. Genauer betrachtet, ist diese Sorte eine Kultivar der Camella Sinensis, die ganz besonders häufig in der Region Wuyi angebaut wird. Insbesondere in den von Sandstein und vulkanischer Erde durchzogenen Bergen, des nach den zwei geflohenen Söhnen Wu und Yi einer einst unter Machtverlust leidenden Dynastie, gedeihen viele Heilkräuter und als Steintee oder Wuyi Tee bekannte Sorte. Darunter auch der bereits besprochene Da Hong Pao. Diese traditionsreiche Anbauregion, ganz im Nordwesten der Provinz Fujian, zählt bereits seit knapp 700 Jahren zu den Orten, in denen Teebauern hochwertigste Tees herstellen. 

In den Bergen herrschen optimale Bedingungen. Es herrscht eine nahezu konstante Luftfeuchtigkeit von ungefähr 80%, häufige Regenfälle versorgen die vielen Naturschutzparks und extrem artenreichen subtropischen Wälder. Die Diversität der Flora und Fauna ist Zeugnis einer vitalen Ökologie, die sich entlang der vielen Flüsse, einer davon sogar 60 Kilometer lang, in den Hügeln erstreckt. 

Woher kommt der Tee?

Die Herstellung

Der Rui Gui wird seit vielen Jahren dort hergestellt. Dafür pflücken die Teebauern die ersten drei Blätter und Knospen im Frühling bevor sie den langen Prozess der Oxidation, Lagerung und erneuter Bearbeitung beginnen. Die Herstellung ist wie gewöhnlich bei Oolong Tee sehr komplex und vielen Zwischenschritten ausgezeichnet. Wer mehr Informationen dazu sucht, findet hier eine bessere Übersicht und detailliertere Beschreibung des Prozesses. 

Erst Mitte der 1980er Jahre hat man das Kultivar des Tees standardisiert und gilt seitdem mit knapp 30% der gesamten Anbaufläche im Wuyi Gebirge, als eine der häufigst angebauten Teearten der Region. Dementsprechend schwankend kann die Ernte in seiner Qualität sein. 

Zubereitung des Tees

Tee des Monats China Rui Gui Yixing Kanne

Es empfiehlt sich diesen Tee des Monats mit gefiltertem Wasser bei ungefähr 90-95° Celsius aufzubrühen. Der erste Aufguss sollte im besten Fall nur wenige Sekunden lang sein und kann auch in den Ausguss. Dieser ist die Waschung beziehungsweise Aktivierung des Tees. Alle folgenden können von einer anfänglichen Ziehzeit von ungefähr 30 Sekunden mit jedem weiteren Aufguss um ein Wenig verlängert werden. Formschön und stilecht erfreut man sich an diesem Tee natürlich mit einer Yixing Teekanne aus offenem Ton.

Folgt man dieser einfachen Gong-Fu Methode des Aufbrühens, so erhält man einen vollmundigen, leicht würzig, karamelligen, sehr floralen und ein wenig nach Pflaume schmeckenden Tee. Die leichten Noten der Oxidation an der Zungenspitze und Zungenrand entwickeln sich über Zeit zu einem dezenten Geschmack von Malz. Somit ist dieser Tee des Monats ein wirklicher Garant für eine ausgewogene Teezeit am späten Nachmittag mit Freunden auf dem Balkon oder der Terrasse. 

Wohl bekomm‘s 

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

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