Im Rahmen der hier vorgestellten Teesorten haben wir viele grüne, schwarze und weiße Tees präsentiert. Allerdings gibt es genügend Menschen, die auf Teein und koffeinhaltige Getränke grundlegend verzichten müssen oder wollen. Daher soll an dieser Stelle ein immer beliebter werdender Kräutertee in die Reihe des Tee des Monats aufgenommen werden.
Streng genommen spricht man bei Kräutertee eigentlich von Kräuteraufgüssen, da es sich nicht um Blüten oder Blätter der Teepflanze handelt. Fortan wird also der Begriff Aufguss verwendet um das Heißgetränk zu benennen.
Ein Aufguss mit wachsender Beliebtheit
Vor einigen Jahren, im Rahmen eines Yoga-Kurses unter Arbeitskollegen, erhielten wir alle ein Werbepaket mit verschiedensten Proben, darunter auch eine kleine Packung Chrysantheme. Nach kurzer Recherche dazu, erfuhr ich, dass dieser Kräuteraufguss der beliebteste Chinas sei. Allerdings war es damals schier unmöglich diesen Tee irgendwo in einem Geschäft zu kaufen. Teilweise ist das noch immer so, da es ein stark saisonales Produkt bleibt. Außerdem gehen teilweise ganze Lieferungen zurück an den Produzenten wegen zu hoher Schadstoffbelastung durch Pestizide.
Die heilsamen Wirkungen sind vielfältig und reichen von Linderung von Entzündungen, hilft gegen Bluthochdruck bis zu Linderung der Altersdiabetes. Dafür verantwortlich sind ein gehobener Gehalt von Provitamin A, Vitamin C, Spurenelementen, zahlreichen Mineralien und Folsäure.
Wer jetzt allerdings denkt er könne sich eine Chrysantheme aus der Blumenauslage am nächstgelegenen Supermarkt besorgen und diese dann „trinken“, dem sei dringend davon abgeraten. Nur eine einzige Chrysanthemenart ist für den Verzehr geeignet, sie läuft manchmal auch unter dem Namen „Speisechrysantheme“ und kommt teilweise in asiatischen Gerichten vor.
Woher kommt der Tee?
Die Zubereitung und sein Aroma
Wie bei jedem anderen Kräuteraufguss empfiehlt sich sauberes, bestenfalls gefiltertes Wasser, aufzukochen und dies sprudelnd aufzugießen. Die Dosierung ist je nach Intensität zu wählen. Ein grober Richtwert kann 1 TL pro 250ml Wasser. Ich hingegen dosiere nach Auge, gebe also so viel der kugeligen Blüten in meine große Kanne bis der Boden lose bedeckt ist. Die Blüten quellen beim Ziehen auf, es sieht fast so aus als würden sie aufblühen, wobei sie dann natürlich erheblich mehr Volumen einnehmen und auch einige ihrer Blütenblätter verlieren.
Die Ziehzeit kann von 10 bis 30 Minuten variieren, je nach Vorliebe des Geschmacks. Dieser erinnert an Kamillenaufgüsse, ihre Wirkung ist ja auch ähnlich entzündungshemmend. Jedoch schmeckt Chrysantheme etwas milder und blumiger. Der kräftige gelbe Aufguss leuchtet in der Kanne und jeder Tasse.
Es ist ein idealer Allteigsbegleiter, zum Frühstück, nach dem Kuchen oder auch vor dem Schlafen gehen. Jedoch ist dieser Aufguss ein wenig harntreibender als Früchteaufgüsse und sollte anfänglich vielleicht erst in seiner Wirkung getestet werden. Die Chrysantheme findet man mittlerweile, nicht mehr nur in Yoga-Kurs-Probepaketen, sondern in jedem gut sortierten Teegeschäft, wie beispielsweise dem Teehaus Borsigturm.
Wohl bekomm’s