Dieser Tee des Monats, der „Malawi Black“, ist ebenso ein Ergebnis der Suche nach weiteren Ländern außerhalb Asiens, die Tee herstellen. Es reicht nur dieser kleine Einblick, der bereits genügte, um zu vermitteln, dass die Zentralafrikanische Hochebene ein großer Tipp für die kommenden Jahre der Teewelt in Aussicht ist. Diesen Tee des Monats kaufte ich im Probierpaket bei der Teekammer.
Malawi – eine kleine grüne Oase in Südostafrika
Der ursprüngliche Name für die heute als Malawi geführte Region lautete Nyasaland, was in der dort vorherrschenden Sprache „Lomwe“ so viel wie See-Land bedeutet. Dies deutet bereits darauf hin, dass sich diese Region durch eine reiche Vegetation und viele Wasserläufe auszeichnen könnte. Tatsächlich wird dieser Tee des Monats in den Shire Highlands, unschwer zu erraten welche Kolonialmacht dort an der Namensgebung beteiligt war, angebaut. Diese Region Malawis ist bis heute eine der größten Teeproduzenten im ganzen Land und gilt neben anderen Agrarprodukten als das wichtigste Exportgut.
Erst in den 1930er Jahren entstanden dort unter Anleitung der britischen Kolonialherrschaft Teeplantagen, um den verschwindenden Handel mit China zu kompensieren. Seit dem hat sich politisch und gesellschaftlich einiges anders entwickelt, was dazu führte, dass die meisten Teeplantagen heute noch Familienunternehmen mehrerer Generationen sind. So auch dieser Tee des Monats, der von einem Teegarten direkt bezogen wird, wo unter Handarbeit für eine gleichbleibend hohe Qualität gesorgt wird. Umso erstaunlicher, dass der Preis trotzdem verhältnismäßig gering ausfällt.
Wo kommt der Tee her?
Wie Tee zubereiten?
Dieser Tee des Monats – Malawi Black sollte man mit etwas geringeren Temperaturen, als so die meisten Schwarztees aufgießen. So empfehlen die Hersteller und Händler diesen Tee mit 80°-90° warmem Wasser aufzugießen. Die Ziehzeit wird nun je nach Methode der Zubereitung unterscheiden, demnach auch zu einem anderen Ergebnis führen.
Ich wählte eine Mischung der westlichen Methode, also ein langes Ziehen lassen, und der Gong-Fu Methode, die ein mehrfaches Aufgießen ermöglicht und daher kürzere Ziehzeiten bedingt. So erhielt ich bis zu ungefähr 4 Aufgüsse, die sich im Laufe dieses Prozesses geschmacklich veränderten.
Zu Beginn war dieser Tee von einer leichten und milden Oxidationsnote, dem typischen Schwarztee-Geschmack, eingenommen. Es ließen sich jedoch auch dann schon intensive Nuancen aus Kirsch-Grapefruit schmecken, die vom vollmundigen und an geröstetes Schwarzbrot erinnerndes Aroma komplementiert werden. Mit den weiteren Aufgüssen entwickelte sich allmählich eine florale Note, die an Orchideen denken lässt und verliert dabei allmählich seine leichte Würze der ersten Male. Es ist ein rundum leichter Schwarztee, dessen solide Verarbeitung zu einem ebenso soliden, wenn auch nicht übermäßig komplexen Tee führt. Definitiv wert davon ein paar Tassen zu kosten.
Wohl bekomm’s