Tee des Monats – Japan Sencha

1. April 2022
1 Minute Lesezeit
Japan Sencha Grüner Tee

Es gibt wohl weniger stereotyp charakteristischeres für Japan als Samurais, Sushi und Sencha-Tee. Die ersten zwei Begriffe rufen prompt Assoziationen auf, doch was hat es mit Sencha auf sich?

Japans Kulturklassiker der Moderne

Dieser Tee des Monats ist erst seit knapp 300 Jahren in der japanischen Teekultur verwurzelt, was im Anbetracht der Jahrtausende langen Geschichte verhältnismäßig kurz ist. Die Wende kam mit der Entwicklung einer Methodik der Verarbeitung. Nagatani Soen gilt als „Erfinder“ dieses Tees, der hingegen den chinesischen grünen Tees gedämpft und nicht im Wok erhitzt wird. Dadurch wird verhindert, dass der Tee oxidiert und zu einem Schwarztee fermentiert. Zeitgleich zur Trocknung werden die Blätter geknetet und anschließend fein geschnitten.

Anders als Gyokuro (einem sehr edlen und teuren japanischen Tee) und Matcha bleibt der Teestrauch für Sencha das ganze Jahr der Sonne ausgesetzt. Die kräftige süßlich saure Note wird dadurch potenziert. Doch gibt es auch dort unterschiede, wie bei Schwarztees, nach erster Ernte bis Späternte. Vielleicht sind die recht unkomplizierte Herstellung und das wohlgefällige, frische und belebende Aroma einige Gründe dafür, dass bis zu 80 Prozent aller hergestellter Tees in Japan der Sencha ist. Dieser Sencha kommt aus dem Hause TeeGschwendner und ist biologisch angebaut worden.

Woher kommt der Tee?

Zubereitung des Tee

Wie gewöhnlich nutzt man zum Aufbrühen eines Tees weiches Wasser. Dies ist nicht nur der Entfaltung der Aromen und Geschmacksnuancen zuträglich, auch das Gefühl beim Trinken ist ein grundlegend anderes. Wie eine weiche, warme und geschmackvolle Decke legt sich dann jeder Tee auf die Zunge und entwickelt sich im Gaumen.

Diesen Sencha setzt man mit 80-90 Grad Celsius warmem Wasser auf. Die Ziehzeit kann variieren, liegt jedoch im Schnitt bei maximal anderthalb Minuten. Umso länger ein Tee zieht, mit im schlimmsten Fall zu heißem Wasser, desto weniger feine Aromen und dann leider störende Bitterstoffe werden freigesetzt.

Will man „die ganzen 100 Yards gehen“, wie es in einer amerikanischen Redewendung heißt, dann nutzt man eine Kyusu Teekanne aus Tokoname Ton. Dieser Spezielle mineralreiche Ton wird von japanischen Grüntee-Enthusiasten wegen seiner positiven Eigenschaften auf die Geschmacksentfaltung in höchsten Tönen gelobt. Zudem sind sie sehr schön anzusehen und praktisch in der Handhabung des mehrfachen Aufgießens.

Es ist ein Tee für den ganzen Tag, zum Frühstück oder zum Abendessen ist Sencha immer ein guter und gesunder Begleiter.

Wohl bekomm’s

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

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