
„Mad Max“, „28 Days Later“ und eine Prise „Alien“ finden sich in diesem sagenhaft skurrilen Comic „Undiscovered Country 1 – Schicksal“ der Autoren Scott Snyder und Charles Soule.
Das vom Cross Cult Verlag bekannte und allseits geschätzte Hardcoverformat kommt mit seinen 176 Seiten prall gefüllt mit einer packenden Geschichte, einem Text zur Entstehung, einem die Ereignisse des Comics erklärenden Zeitstrahls und einer großen Covergalerie daher.
Das Cover, farblich dem Star-Spangled Banner angepasst, wirkt erst einmal nichtssagend und wenig reizvoll. Die ersten Seiten dieses Comics reißen einen dann jedoch sofort in die Welt der nahen Zukunft.
Das Setting und die Themen
Im Juli 2029 schotten sich die Vereinigten Staaten von Amerika von der Welt ab. Die politischen und nationalen Grenzen der Regierungen sind aufgehoben und zerschlagen, denn eine Pandemie mit dem Namen „Sky“ fordert Abertausende Menschenleben und führt die Menschheit an den Rand des Aussterbens.
Eine Nachricht aus den USA, die seit ihrer Abschottung kein einziges Signal an die Außenwelt übermittelten, hat die internationalen Gremien aufgeschreckt. Die EAA, die Euro-Afrikanische-Allianz, sowie die Panasiatische Prosperitätszone sammeln ihre besten Leute, um das versprochene Heilmittel für die Seuche sicher aus den USA zu transportieren. Dieses Team aus internationalen und divers talentierten Menschen soll nun in die ehemalige USA fliegen.
Filmisch großartig springt der Comic an genau diesem Punkt in die Handlung und bietet schon zu Beginn, wie auch im gesamten Verlauf des Comics, eine äußerst interessante Erzählstruktur.
Wie ein wilder Traum
Die Figuren werden konsekutiv in Rückblenden detailliert in ihren Motiven und Hintergründen beleuchtet, was das gesamte Ensemble bis zum Schluss spannend macht und ein großes Potenzial für die nächsten Bände liefert. In diesen werden auch den Teammitgliedern zugrunde liegende Themen, von Pflichtbewusstsein, dem Kampf für das Richtige, Loyalität, dem Glauben an etwas Größeres, dem ewigen Kampf des Überlebens der Menschheit und der Suche nach Wahrheit in die Geschichte eingegliedert.
Selbstredend läuft auf der Reise in die USA nichts so wie erwartet und sie müssen eine Bruchlandung fernab ihres eigentlichen Ziels vornehmen, wo sie auf eine Welt stoßen, die abgefahren skurriler nicht hätte sein können. Fischwesen, die durch die Wüstenebenen Kaliforniens in Zuggeschirren als Fahrzeugantrieb dienen, riesige Wurmwesen, die wie Pferde beritten werden, und Humanoide, die man so nicht mal in „Mad Max“ findet, sind dort ganz normaler Alltag.
Das Team trifft auf Uncle Sam, mit dessen Hilfe sie dem Heilmittel für die pandemische Seuche „Sky“ näherkommen wollen. Wie und ob dies gelingt, sollte wirklich selbst gelesen werden; man wird nicht enttäuscht und selten lässt einen die Spannung den Comic pausierend weglegen.
Der Stil
Vorgezeichnet wurden die ersten sechs Hefte von Giuseppe Camuncoli, die Tuschzeichnungen wurde von Daniele Orlandini in den ersten vier Heften und Leonardo Marcello Grassi in den letzten drei Heften gefertigt. Die Farben hat Matt Wilson beigesteuert. Alle drei Künstler haben einen fantastischen Job gemacht und einen wirklich lebendigen, detaillierten und ausdrucksstarken Comic erschaffen.
Die Farbgebung ist – den Szenen angepasst – entweder aufdringlich oder dezent. In ihren Schattierungen und Texturen hat sie Wilson liebevoll und mit dem Auge für die Feinheiten in Szene gesetzt.
[…] Zeichner dieses, wie auch des vorigen Bandes, ist Giuseppe Camuncoli. Leonardo Marcello Grassi hat die Tuschzeichnungen angefertigt und Matt […]
[…] alles hervorbringen können.Die visuelle Umsetzung erfolgt wie bisher gewohnt vom Zeichner Giuseppe Camuncoli, dem Tuscher Leonardo Marcello Grassi und dem Koloristen Matt Wilson (diesjähriger Eisner-Award […]
[…] Undiscovered Country 1 – Schicksal […]