A Space for the Unbound – Ein hoher Metacritic Wert ist nicht alles

26. November 2025
1 Minute Lesezeit

A Space for the Unbound ist eines dieser Spiele, das man eigentlich mögen möchte. Allein die Optik macht viel her. Diese warme Pixel-Art, die fast schon wie ein altes Erinnerungsfoto funktioniert. Und genau da liegt auch die große Stärke des Spiels: Atmosphäre aber ein schwaches Gameplay in Verbindung mit einer fremden Welt, die schwer zu verstehen ist.

Ein schöner Ort, aber man kommt nicht ganz rein

Die Geschichte spielt im Indonesien der späten 90er-Jahre. Das ist spannend, weil es mal was anderes ist, aber gleichzeitig hatte ich öfter das Gefühl, dass ich emotional nicht richtig andocke. Viele Szenen, Bräuche, Dynamiken – das ist alles superauthentisch, aber manchmal auch einfach schwer nachzuvollziehen, wenn man damit nicht vertraut ist. Dadurch geht ein Teil der Wirkung verloren, auch weil es für den Rest der Welt nicht erklärt wird. Viele Anspielungen auf Kultur erkenne ich zwar, aber kann den Kontext nicht greifen.

Der Mix aus Alltagsdrama und Mystery zündet nicht immer

Die Grundidee – Teenagerleben, Beziehungsthemen, seltsame übernatürliche Ereignisse – klingt erstmal gut. Aber das Pacing ist – nun ja, eigen. Es gibt schöne Momente, aber zwischendurch zieht sich das Ganze wie Kaugummi. Kleine Rätsel, viel Rumlaufen, lange Dialoge – das ist okay, aber manchmal wirkt’s eher wie Beschäftigungstherapie als echtes Gameplay.

Das „Space Dive“-Feature, bei dem man in die Gedanken anderer Leute eintaucht, ist nett, aber bleibt spielerisch ziemlich flach und wiederholt sich über die 8-12 Stunden Gameplay.

Auf dem Steam Deck dagegen ein echtes Wohlfühlspiel

Was ich definitiv loben muss: Auf dem Steam Deck läuft es fantastisch. Schöne Farben, keine Performanceprobleme, perfekt für 20-Minuten-Sessions. Vielleicht macht das sogar am meisten Spaß im Handheld-Modus, weil das Spieltempo da einfach besser reinpasst.

Der kostenlose Prologue ist ein guter Start – vielleicht sogar das Highlight

Und ja, der Prologue ist kostenlos und ehrlich gesagt fand ich den sogar runder als Teile des Hauptspiels. Wenn man reinschnuppern will, ist das definitiv der beste Weg. Dazu hier der Steam Link.

A Space for the Unbound – Ein hoher Metacritic Wert ist nicht alles
Naja geht so
A Space for the Unbound hat Herz, keine Frage. Aber es schafft es nicht immer, das auch beim Spieler ankommen zu lassen. Die Präsentation ist toll, die Musik beruhigt, die Story hat ein paar starke Stellen nur leider auch viele, die sich ziehen oder emotional verpuffen. Wenn man geduldig ist und die Stimmung mag, findet man hier was Schönes.
Pro
Wunderbare Pixel-Art mit starkem Stil
Läuft hervorragend auf dem Steam Deck
Kostenloser Prologue als guter Einstieg
Kontra
Abstand zur indonesischen Kultur macht’s manchmal schwer, reinzufinden
Sehr gemächliches Pacing und teilweise einfach langweilig
Rätsel und Gameplay bleiben insgesamt sehr flach
6
Nils Hünerfürst

Nils Hünerfürst

Nils Hünerfürst (geb. 1991) ist Mediengestalter für Bild und Ton und schreibt seit Jahren über Technik, Kultur und Videogames. Zwischen Kamera, Blog und dem Elternalltag verbindet er Beruf und Leidenschaft auf seine ganz eigene Art.

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Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

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Nils Hünerfürst (geb. 1991) ist Mediengestalter für Bild und Ton und schreibt seit Jahren über Technik, Kultur und Videogames. Zwischen Kamera, Blog und dem Elternalltag verbindet er Beruf und Leidenschaft auf seine ganz eigene Art.