Die 50 Staaten von Amerika – Washington

10. April 2025
3 Minuten Lesezeit
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In dieser Serie möchte ich gerne jeden Staat einmal vorstellen. In den meisten war ich bisher selber schon, Nils sogar schon in allen 50, weshalb ich für jeden Staat ein bisschen persönliche Erfahrungen einbringen kann. Dabei geht es um interessante Fakten, ein bisschen Geografie, Ökonomie und was es eben sonst noch zu erzählen gibt. Selbstverständlich kann ich nur über das berichten, was ich oder Nils gesehen haben und es handelt sich um eine ganz eigene Meinung und Empfindung. Diesmal geht es um Washington, dem Staat am nördlichen Pazifik, nicht zu verwechseln mit Washington D.C., der Hauptstadt am anderen Ende der Karte.

The Evergreen State

Washington liegt im Nord-Westen des Landes, grenzt an Oregon, Idaho und British Columbia (Kanada) sowie an den Pazifik. Er wird auch der immergrüne Staat genannt, was sich aus der Wetterlage ableiten lässt. Viel Niederschlag, wenig Hitze sorgt für einen saftig-grünen, moosigen Look. Benannt wurde der Staat nach dem ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, George Washington. Die Hauptstadt ist Olympia und die meist bewohnte Stadt Seattle.

Washington hat geografisch viel zu bieten, von Regenwald im Westen über steinige Bergketten im Inneren und semi-trockene, fast schon wüstenähnliche (im Sommer) Regionen im Süd-Osten. Auch aktive Vulkane gibt es mit Mount Rainier als dem höchsten. Washington gilt als führender Produzent von Holz, Äpfeln, Hopfen, Blaubeeren, Birnen und Kirschen. Auch für Produkte aus kommerziellen Fischereien ist Washington bekannt, darunter Lachs und Heilbutt.

Washington war der 42. Staat der Union, mit Eintritt im Jahre 1889 und galt zu dieser Zeit als reichster und liberalster Staat. Heute ist Washington auf Platz 7 der Staaten mit dem höchsten Einkommen. Die signifikantesten Firmen mit Hauptsitz in Washington sind Boeing, Microsoft, Amazon, T-Mobile und Starbucks.

Interessante Fakten

  • Washington ist einer von 7 Staaten, in denen es keine Einkommenssteuer gibt. Das mag unvorstellbar und extrem lebenswert klingen, dafür aber hat Washington die höchsten Steuern auf andere Dinge wie z.B. Benzin, Alkohol und der Eigentum von Grundstücken.
  • Im Norden des Staates trifft man über das Jahr hinweg auf eine große Anzahl an Walen, vor allem Orcas. Der sogenannte Salish Sea, das Gewässer teils in Kanada, teils in den Staaten ist eine wunderschöne Natur mit glasklaren Wassern, in denen jährlich die verschiedensten Tierarten auftreten. Aber auch an Land findet man eine Varietät an Vögeln wie sonst kaum woanders in den Staaten.
  • Die berühmten Fähren, vor allem vielen bekannt aus der Serie Grey’s Anatomie, gehören zu dem größten Fähren-Betreiber der Staaten. Besonders die vielen kleinen Inseln und auch die Halbinsel Olympic mit seinem National Park kann man dadurch einfacher und schneller erreichen.
  • Washington ist das zu Hause von 29 anerkannten Indigenous Tribes. Bevor europäische Siedler das Land eroberten, bestand die Bevölkerung nur aus Native-Americans. Nach Vertreibung und Diebstahl des Landes bleiben nicht mehr viele übrig. Daher ist es umso wichtiger, diese heute noch anzuerkennen.
  • Starbucks wurde in Seattle gegründet. Noch heute kann man die aller erste Filiale in Seattle mitten in dem belebten Pike Place Market besuchen.

Ein Besuch in Washington

Während unseres Roadtrips im Sommer 2024 sind wir durch Washington gefahren und haben uns ein paar Tage am Rande von Seattle aufgehalten. Der für mich schönste Teil der ganzen Tour war auch die Fahrt auf einem Boot in Anacortes raus zu den San Juan Islands, gelegen im bereits genannten Salish Sea. Dort haben wir mindestens zwei Orca Pods und viele andere Tiere wie Weißkopfadler, Seelöwen, Seerobben und Otter gesehen. Auch mehrere Fahrten auf den Fähren und ein Besuch im Olympic National Park durfte nicht fehlen. Bei der Fahrt zum kleinen Örtchen Forks ist einem besonders die schiere Größe und Natur aufgefallen. Seattle liegt sehr weit westlich und trotzdem hat es vier Stunden gedauert um noch weiter in den Westen zu kommen. Und auch das Wetter hat genau das getan, was man erwartet. Bei der Fahrt nach Forks hatten wir herrlichsten Sonnenschein in Seattle und auf der Fähre und während der sehr langen schlängeligen Fahrt durch die bergigen Straßen und um wunderbar glasklare Seen wurde es immer kälter und dunkler, die Wolken hingen tief in den bewaldeten Bergen, alles war dunkelgrün und nass. Und auch die obligatorischen Trucks beladen mit langen Rundhölzern gab es in kleinen Örtchen zu sehen.

Mir hat an dem Staat nur der Norden, die Olympic Halbinsel und die Gegend um Anacortes gefallen. Der Rest des Staates, vor allem im Osten und um Spokane hat es mir leider nicht angetan. Leider hat auch Seattle mich enttäuscht. Die äußeren Bereiche der Stadt waren schön, keine Frage, aber besonders das Stadtzentrum, der Pike Place Market und die Gegend um die berühmte Spaceneedle waren extrem von Obdachlosigkleit und offensichtlichen Drogenproblemen geprägt. Ich bin mir aber sicher, das der Staat sehr viel mehr zu bieten hat, abhängig davon was man gerne mag natürlich. Raue Strände zum Beach-combing, Berge und dichte Wälder, sehr viel Natur ist genau das was ich persönlich mag.

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Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

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Über Hünerfürst.de

Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

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