Ferien an der Ostküste – Teil 2

24. Januar 2025
6 Minuten Lesezeit

Erst vor Kurzem haben wir einen riesigen Roadtrip durch die USA gemacht. Am Ende der Reise habe ich dann beschlossen, keine Roadtrips mehr zu machen. Nun stand aber Thanksgiving vor der Tür, ein Feiertag, den wir nicht feiern, wo die Kinder aber eine Woche Ferien haben. Und mit den ganzen Wahlen und dem vielen Arbeiten von Nils hatten wir das starke Bedürfnis mal raus zu kommen, es vor allem mal wieder warm zu haben. Da wir, wie schon so oft erzählt, an den Hund gebunden sind, gab es also nur die Möglichkeit, mit dem Auto zu fahren. Und um es warm zu haben mussten wir schon ein gutes Stück zurück legen. Nachdem wir nun also Savannah erkundet haben und unser erster Abend in West Palm Beach, Florida hinter uns lag, standen uns zwei sehr schöne warme Tage bevor. Wir mussten viel planen und googeln, da um Thanksgiving oft vieles geschlossen hat, haben aber alles gefunden, was wir machen wollten.

Wasserpark und Strand

Der erste Morgen in Florida war ruhig, gefrühstückt haben wir im AirBnB, anschließend haben die Kids den beheizten Pool im Garten ausprobiert. Zwar wird es auch im November in South Florida recht heiß am Tag, da es aber so früh dunkel wird, würde sich das Wasser nicht so sehr aufwärmen wie vielleicht im Sommer. Daher war es sehr angenehm mit 31°C Wassertemperatur. Während also hinter den Palmen die Sonne aufging, plantschten die Kids schon im Wasser und ich habe nach längerer Zeit mal wieder den Moment sehr genossen. Es war definitiv die richtige Entscheidung, auch wenn das weite Fahren anstrengend war.

Es gab tatsächlich mal die Überlegung, ob man nicht nach Orlando in den Disneypark fährt, die Preise sind aber egal zu welcher Jahreszeit einfach viel zu extrem. Um den Kindern aber ein tolles Erlebniss zu bereiten haben wir uns entscheiden, in einen großen Wasserpark zu fahren. Nachdem die Kids also aus dem Pool waren, sind wir die knappen 20 Minuten zum Rapids Water Park gefahren. Es war der letzte Tag der Saison und völlig leer. Von einem kleinen Babypool bis zum Mega Mayhem gab es alle möglichen Rutschen. Manche in Schläuchen, andere in zwei-Mann-Booten oder gar Schlauchboote für die ganze Familie, es war alles vertreten. Zuerst aber musste der Drang der Kinder befriedigt werden und wir haben sie im Kids-Pool mit Mini Rutsche toben lassen. Nils hat sich währenddessen im riesig wirkenden Park umgesehen. Schnell war der Nervenkitzel raus und die Kinder wollten größere Rutschen erleben. An jeder Rutsche gibt es immer eine Messlatte, um zu schauen ob die Kinder schon mitrutschen dürfen, ob in Begleitung oder alleine. Die erste Rutsche im Boot war dann schon zu viel für die Kids, es gab Tränen und viel Wasser in den Ohren, danach musste es etwas ruhiger angehen. Wir haben uns dann an einer einfachen Bootlosen rutsche nieder gelassen, Nils und ich konnten uns von der Sonne wärmen lassen während die Kids unermüdlich immer und immer wieder gerutscht sind. Bevor dann der große Hunger und die Erschöpfung zu groß wurden habe ich noch alle überreden können, eine runde im Familienschlauchboot zu fahren. Durch eine drei Meter breite und 15 Meter lange Röhre fährt man zwar schnell aber nicht zu wild die vielen Kurven hinab. Vorher aber muss man die vielen Treppen nach oben bezwingen. Und siehe da, trotz vorheriger Angst wollten beide Kids nochmal fahren. Ich kann mir gut vorstellen, dass man zur Hochsaison lange anstehen muss, wir aber hatten nie auch nur eine Gruppe vor uns.

Der Nachmittag war ruhig, die Kinder waren ordentlich erschöpft vom Wasserpark und haben ein bisschen ferngesehen, während ich Wäsche gewaschen habe. Am Abend dann haben wir uns Essen nach nach Hause bestellt und im Anschluss ging es nochmal los zu einem Miniatur Golfplatz. Die Kinder lieben Minigolf und sind auch überraschend gut darin. Der Tag wurde dann mit einem Frozen Yoghurt gekrönt, bevor alle glücklich und zufrieden ins Bett gehen konnten.

Der nächste Morgen begann wieder mit einem Frühstück im AirBnB. Während Nils im Anschluss mit dem Hund spazieren gegangen ist, haben die Kids und ich alles für einen netten Tag am Strand zusammen gesucht. Unser AirBnB hatte dafür alles nötige parat, man musste nur erstmal die vielen kleinen Lizards im Schuppen verjagen. Nachdem dann Strandstühle, Schirme und genügend Essen eingepackt waren ging es zum Strand. Es war nun auch Thanksgiving und ich habe erwartet, dass es sehr leer sein würde, war es aber leider nicht. umso später es wurde umso voller wurde es. Da wir uns am Strand aber immer ganz vorne am Wasser aufbauen, merkt man es zum Glück nicht so. Ein paar Stunden wurde dann gebuddelt und gebadet, es war sehr heiß aber durch die Schirme erträglich, das Wasser war warm und glasklar, wie ich es noch nie gesehen habe. Nach vier Stunden sind wir dann wieder zurück zum AirBnB, die Kinder wollten aber direkt wieder in den Pool. Da wir für den Tag nichts weiter geplant hatten außer ein Abendessen im Restaurant, sind wir einfach alle noch für eine Weile in den warmen Pool gegangen.

Am Abend hatten wir einen Tisch in einem veganen Restaurant namens Darbster gebucht, was ein Thanksgiving Dinner anbietet. Bei schönem Ambiente mit sehr fragwürdigen Gästen haben wir so lange wie noch nie auf ein Essen warten müssen. Und dabei handelte es sich um ein vorgegebenes Essen, ein fertiges drei Gänge Menü, nicht a la carte. Trotzdem war das Essen lecker und da wir schon um vier Uhr dort waren nicht allzu spät als wir endlich fertig waren. Anschließend gab es ein Eis für die Kids und dann hieß es für mich packen, da dies unser letzter Abend in Florida war.

Home

Unser Morgen begann wie üblich mit einem Restefrühstück im AirBnB. Wenn man aus einem AirBnB auscheckt, gibt es immer etwas mehr worauf man achten muss. Dazu gehört zum Beispiel, dass man noch den Geschirrspüler an macht bevor man geht oder den Müll raus bringt. Je nach AirBnB verlangt das nicht jeder aber für mich gehört es dazu dies noch zu tun. Nils war währenddessen noch mit Moro spazieren, ich habe angefangen das Auto zu packen. Unser nächstes Ziel war Charleston in South Carolina. Da es wie schon gesagt keine Städtereise war, haben wir uns einen Ort so weit wie möglich auf der Route nach Hause ausgesucht. Die Strecke dauerte also gute acht Stunden. Wir waren uns wegen Thanksgiving nicht sicher, ob das überhaupt möglich ist zu schaffen, da die Tage nach Thanksgiving den schlimmsten Verkehr im ganzen Jahr bilden, an diesem Tag aber waren die Straßen noch leer. Mit Spielplatzpause und einem Abendessen auf einer Raststätte, wo es schon überraschend kalt war, kamen wir müde und unausgelastet im Hotel an. Für mich und die Kinder ging es direkt ins Bett während Nils nochmal mit dem Hund spazieren war.

Es ist zwar möglich, mit Kindern viel Strecke im Auto an einem Tag zurück zu legen, vor allem wenn man das Ziel vor Augen hat, trotzdem finde ich persönlich ist es super anstrengend so viel im Auto zu sitzen. Auch mehr als zwei Stunden am Stück selber hinter dem Steuer zu sitzen, ist für mich grenzwertig. Nils dagegen hat zum Glück kein Problem auch mal drei oder gar vier Stunden durchzufahren. Bei acht Stunden Fahrt aber konnten wir im zwei Stunden Rythmus wechseln und so auch noch mal die Beine kurz ausstrecken.

Am nächsten Morgen ging es nach einem Frühstück direkt los. Wir wollten so schnell wie möglich nach Hause. An diesem Tag aber sind wir unweigerlich im Feiertagsverkehr gelandet und haben ewig gebraucht, die letzten Meilen auf der Autobahn zurück zu legen. Zum Glück gint es hin und wieder sogenannte Express Lanes, das sind extra abgetrennte Fahrbahnen, die man gegen eine Gebühr (an diesem Tag waren es für unsere rund 50 Meilen $14) nutzen kann. Hier fahren weniger Autos, es gibt weniger Ausfahrten und man darf oft 10mph schneller fahren. Dieser letzte Abschnitt hat uns wahrscheinlich eine Stunde vor dem Stau gerettet. Spät am Abend kamen wir zu Hause an. Wir haben extra geplant an einem Samstag anzukommen, daher konnten wir in Ruhe das Auspacken, Wäsche waschen und Aufräumen auf den Sonntag verlegen.

Bis heute sagen die Kids, Florida wäre bisher ihr Lieblingsstaat. Das liegt überwiegend an den Erfahrungen und tollen Sachen die wir gemacht haben und trotz des vielen Fahrens hat es sich auch absolut gelohnt. Wir planen auf jeden Fall mal ein Weihnachten unter Palmen zu verbringen. Ob das dann in Florida ist oder ganz woanders wird sich dann noch zeigen.

Über Hünerfürst.de

Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

Über den Autor

Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern