Langstreckenflug mit Kindern #Elternalltag

14. März 2022
4 Minuten gelesen

Bei dem ersten und bisher einzigen Langstreckenflug waren unsere Kids 2 und 3 Jahre alt. Mit KLM von Amsterdam nach Washington D.C. ging es kurz nach Weihnachten, die Aufregung war groß, auch ich habe wie sicherlich jede andere Mama im Internet recherchiert, wie man den Kids und auch uns Eltern den Flug am einfachsten gestallten kann. Dabei bin ich auf hilfreiche aber auch unnötige Ratschläge gestoßen. Am Ende muss jeder für sich die richtigen Hilfsmittel wählen und einfach nur durchhalten. Jedes Kind hat andere Bedürfnisse, jeder Umstand ist anders, man kann keine ultimativen Tipps verteilen, das möchte ich auch gar nicht. Ich möchte hier nur berichten, was wir gemacht haben und wie denn der Flug am Ende war.

Die Vorbereitungen

Da es sich bei unserem ersten Langstreckenflug um ein One-Way-Ticket und einen Umzug ins Ausland handelt, waren unsere Kids schon vorher emotional belastet. Viele schwere Abschiede, der Haushalt wurde aufgelöst, wir Eltern waren maximal gestresst, all das geht sicherlich nicht einfach so an den Kindern vorbei. Auch wenn die beiden sich noch nicht direkt artikulieren können hat man ihnen schon auch was angemerkt. Trotzdem muss ich sagen, sie haben das alles ganz toll mitgemacht und waren trotz allem meistens gut drauf und haben ohne weinen alles mitgemacht. Da unsere Kinder eher ruhig sind und keine extreme Energie mit sich tragen, wusste ich schon, ich muss die Konzentration auf die geistige Beschäftigung legen. Wimmelbücher, Malbücher, Tablets und Puzzle waren grad hoch im Kurs. Bedauerlicherweise immer in doppelter Ausführung, da das Thema teilen noch nicht funktionierte. Am Wichtigsten waren mir aber zwei Amazon Kindl Fire Tablets die mit kinderfreundlichen Apps bespielt wurden, die ohne W-Lan funktionieren. Da wir bisher noch keine solchen Tablets hatten, mussten wir Neue kaufen. So kurz vor Weihnachten natürlich überteuert und gebraucht nicht zu finden. Also wurde es ein älteres Modell. Sollte doch auch reichen, oder?

Was wurde wirklich genutzt?

Die Tablets waren absolut unnötig. Bis heute liegen sie irgendwo im Schrank rum, sind ständig leer und die Apps bzw. die Touchfunktion ist zu langsam, unsere Kinder haben kein Verständnis für solche Feinheiten. Ob ein neueres Modell besser gewesen wäre? Ich bezweifle es. Am meisten wurden dann doch die Wimmelbücher und die Malbücher und Stifte genutzt. Zwar ist die Aufmerksamkeitsspanne noch zu kurz um damit längere Zeit zu überbrücken, aber die Kids waren ruhig und happy. Darauf kommt es ja am Ende an. Für uns Eltern wirkte der Flug zwar doppelt so lang aber in diesem Alter ist es nun mal noch so, dass die Kinder die volle Aufmerksamkeit brauchen.

Das Boardprogramm auf den Monitoren hat ab und zu auch Anklang gefunden. Was aber am Besten geholfen hat, waren Bilder und Videos von den Kids selber. Das kommt hier irgendwie immer gut an. Und natürlich vorher gut austoben, bewegen und auf ein Schläfchen hoffen. Zu unserem Glück haben beide Kids zur gleichen Zeit für ca. zwei Stunden geschlafen. Damit waren es nur noch knapp 7 Stunden, die überbrückt werden mussten. Im Nachhinein weiß ich nicht mehr wirklich, wie wir das überhaupt geschafft haben. Auf jeden Fall waren wir nicht die einzigen Eltern an Board und hatten es allemal besser, als die Mama, die stundenlang ihr Baby in der Trage beruhigt hat. Meinen größten Respekt, wer mit so kleinen Babys fliegt.

Was ist neben der Beschäftigung noch wichtig?

Natürlich braucht man eine kleine Reiseapotheke. Besonders beim ersten Flug weiß man nicht, wie die Kids auf den Anstieg reagieren und mit dem Druckausgleich zurecht kommen. Daher ist es immer gut eine Flasche Fiebersaft dabei zu haben. Der sollte natürlich original verpackt sein und nicht mehr als 100ml beinhalten. Dann kann er auch mit ins Handgepäck.

Je nachdem, ob die Kinder schon aus Bechern trinken oder noch Flaschen nutzen, sollte man natürlich auch diese mit nehmen. Wir durften sogar das Wasser drin lassen. Essen ist natürlich auch hilfreich. Man weiß nie, was es auf dem Flug zu essen gibt, daher ist es gut, wenn man was Bekanntes dabei hat, was die Kinder auch mögen. Unsere Kinder sind sehr pingelig und probireren ungern neues aus, daher hatten wir Milchbrötchen dabei.

Natürlich nicht zu vergessen sind Kuscheltiere oder andere sehr wichtige Gegenstände. So hatten wir eine Puppe, einen Spielzeugbus und zwei Kuscheltiere dabei, die den Kids viel helfen, sich zu beruhigen. Und um die Gemütlichkeit zu erzeugen natürlich noch eigene Decken und Kissen für Kids. Die sind schön klein und passen gut ins Gepäck.

Der absolute Renner

Das Beste was wir für die Reise vorher bekommen haben waren zwei Kinderkoffer der Marke trunki. Diese sind so konzipiert, dass die Kinder darauf sitzen und die Eltern sie ziehen können. Dazu kommt, in jeden Koffer konnten wir alle Sachen, die ich hier genannt habe verstauen und diese dann als Handgepäck mit nehmen. Die Kinder konnten so im Flughafen schon von A nach B gebracht werden, wir mussten niemanden tragen, da ja der Buggy schon vorher als Sperrgepäck aufgegeben wurde. Und auch in der Warteschlange beim Einreisen können diese als Sitzgelegenheit genutzt werden. Die beiden Koffer sind noch heute im Einsatz und werden fast täglich aus dem Schrank geholt um damit zu spielen. Ich muss sagen, robust sind sie, bei dem was die Kinder damit alles schon gemacht haben.

Fazit

Es ist im Nachhinein immer leichter davon zu reden. Wie schon gesagt, jeder muss selbst entscheiden, was für das eigene Kind am Besten ist. Es darf aber auch nicht vergessen werden, das Denken, dass Kinder nicht schreien oder weinen sollten, besonders auf langen Flügen, sollten alle Eltern nicht zu ernst nehmen, das baut nur besonders starken Druck auf. Jeder hat seine Berechtigung, in ein Flugzeug zu steigen. Es ist nur die Gesellschaft, die vorgibt, im Flugzeug hat Ruhe zu sein. Es ist für mich undenkbar, dass ein Kind 8 oder 9 Stunden in einer fremden Umgebung mit so vielen neuen Eindrücken und keinen Platz zum Toben ruhig sein sollte. Ich wünsche jedem, der einen Flug mit Kids absolviert eine entspannte und tolerante Umgebung.

Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

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Über Hünerfürst.de

Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

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