Stars Wars Jedi: Survivor durchgespielt

17. Februar 2024
3 Minuten gelesen

Fast schon wieder ein Jahr ist es her, dass der zweite Teil der Star Wars Jedi-Reihe auf den Markt gebracht wurde. Doch der damalige Release von Star Wars Jedi: Survivor wurde überschattet mit Performance Problemen auf allen Systemen. Am schlimmsten jedoch wurde die PC-Fassung überschattet. Grund genug für mich, auf einen Zeitpunkt zu warten, wo einerseits der Kaufpreis gesunken ist und auch alle Bugs beseitigt wurden. Vor einigen Wochen war es dann so weit. Knapp $28 bei Best Buy für die PS5 Version bezahlt und ziemlich viel dafür zurückbekommen!

Erst einmal 150 Gigabyte downloaden?!

Ich hatte an dem Abend zum Glück nicht geplant, das Spiel anzuwerfen und in die 20 Stunden lange Solokampagne einzutauchen, aber der Fakt, über 150 Gigabyte herunterladen zu müssen, damit das Spiel lauffähig ist, hatte mich schon umgehauen.

Zum Vergleich: Das ist ein Fünftel aller Playstation 1 Spiele, die man sich hier herunterlädt, um ein einziges Spiel zu starten. Nun gut. Das Internet ist schnell in Nord Amerika und mit 30 Megabyte pro Sekunde dauerte es auch nicht allzu lang. Am nächsten Tag ging es dann also weiter mit dem Protagonisten Cal Kestis. Wir befinden uns in der Zeit zwischen Episode III und IV und setzen uns mit ganz eigenen Widersachern auseinander. Es gibt keine direkt Verknüpfung zu den Filmen. Ob es eine Brücke zu den zahlreichen Serien gibt, kann ich leider nicht sagen, da ich bisher noch keine gesehen habe. Andor steht zwar ganz oben auf meiner Liste, aber bisher gab es einfach keine Zeit dafür.

Zuletzt enttäuschte mich die nicht wirklich vorhandene Grafikpracht von Marvel’s Spider-Man 2. Ganz anders ist es hier bei dem Werk Star Wars Jedi: Survivor von Respawn Entertainment. Der Entwickler von Titanfall und Apex Legends wurde 2010 von ehemaligen Call of Duty Entwicklern gegründet und operiert aus den USA und Kanada. Aktuell suchen sie sogar noch weitere Entwickler für ein neues Star Wars FPS Spiel. Zurück zur Grafikpracht. Eine stabile Framerate befindet sich bei 40 FPS und es wird mit zusätzlichem Motion-Blur gearbeitet, um es noch flüssiger aussehen zu lassen.

Der erste Teil hatte damals eine halb offene Spielwelt und spielte sich wie ein Souls-Spiel. Erst musste die Blockade eines Gegners auf 0 gebracht werden, um dann endlich Schaden anrichten zu können. Ducken, blocken und ausweichen – das war 2019 die Taktik, um voranzukommen. Dazu kamm, dass der erste Teil ein schmerzhaftes Backtracking hatte. Bereits erkundete Areale wurden dermaßen überstrapaziert, sodass man als Spieler sehr schnell gelangweilt war.

Nun hatte Entwickler Respawn Entertainment knapp 4 Jahre Entwicklungszeit und hat diese Zeit wirklich gut eingesetzt. Unser Hauptprotagonist Cal Kestis, gespielt und vertont von Schauspieler Cameron Monaghan und weltbekannt aus der TV-Show Shameless, hat auch fünf Jahre auf der eigenen Lebensuhr hinzubekommen und wirkt direkt reifer und erwachsener. Sein Droide BD-1 ist wieder mit dabei und macht in MacGyver Manier alles Unmögliche möglich.

Das Spiel beginnt mit einem Recap-Video von Teil 1 Fallen Order. Das dauert ungefähr 5 Minuten und war für mich sehr hilfreich, wieder in die Geschichte hineinzukommen. Danach folgt eine Star Wars typische Situation, bei dem die Widersacher des Imperiums verarscht werden. Ziemlich schnell beginnt das eigentlich Gameplay aus Laserschwert- und Machtkämpfen. Die Soundkulisse ist bombastisch. Teilweise überbietet das Sounddesign die visuelle Präsentation um einige Meter. Nach wenigen Spielstunden bemerkt man das doch etwas wirre Leveldesign. Immer wieder klettert und springt man sich durch verwinkelte Ecken, nur um später eine Abkürzung freizuschalten.

Viel zu oft brauchte ich die Karte, um überhaupt herauszufinden, wo ich den nun lang muss. Der zweite Teil kommt leider auch nicht ohne Backtracking aus. Viele Planeten werden recycelt. Ganz organisch kriegen wir als Spieler nur Fähigkeiten verliehen, die es uns ermöglichen, an vorher unerreichbare Segmente zu kommen. Sei es der Doppelsprung oder ein Dash, mit dem man durch eine Barriere aus Lasern hindurch springt. Kurz vor Ende der 20 Stunden Kampagne hat man mehr als 8 verschiedene Fähigkeiten bekommen, um sich fortzubewegen. Viele davon werden zum Glück mit der entsprechenden Tastenkombination im Spiel angezeigt. Doch ich hatte dann auch kurz vergessen, das BD-1 ein brennbares Gel verstreuen kann, um entfernte Ziele aus dem Weg zu brennen. Das waren immer nur kurze Momente, in dem ich überlegen musste, der Spielfluss war zum Glück nur kurz gestoppt.

Wenn ich jetzt, zwei Wochen, nachdem ich Star Wars Jedi: Survivor beendet habe, zurückblicke, fällt es mir schwer, negative Aspekte zu formulieren. Die Charaktere sind charmant geschrieben. Es gibt kleine Storytwists, die vorhersehbar sind, aber auch einen großen, der einen an den Eiern packt. Zusätzlich ist der Soundtrack wirklich gelungen und modifiziert die Star-Wars-Palette gekonnt, ohne sie neu zu erfinden. Und hat auch gerade frisch als News eingetroffen: Der Soundtrack konnte bei Grammy Awards eine Auszeichnung für sich gewinnen.

Star Wars Jedi: Survivor für PlayStation 5
Überraschend gut!
Ich weiß nicht, wie viel Publisher Electronic Arts hier mitgemischt haben, aber in Zusammenarbeit mit Entwickler Remedy Entertainment können beide Firmen wirklich stolz auf das sein, was sie hier abgeliefert haben. Ausklammern sollte man den fürchterlichen Launch vor knapp einem Jahr. Aktuell kann ich den zweiten Teil der Jedi-Reihe wirklich jedem empfehlen!
Pro
Bombastische Grafik und kraftvoller Sound
Jump'n Run mit Laserschwertern
Umfangreiche Star Wars Geschichte
Kontra
Leider noch ein wenig Backtracking vorhanden
Die Flut an Fähigkeiten im späteren Spielverlauf
8

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Nils Hünerfürst

Männlich - 32 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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