„Art Streaming“ – Wie Livestreams Kunst mit dem Internet vereinen

16. Februar 2022
1 Minute Lesezeit

Seit Anbeginn des Internets teilen Künstler ihr Schaffen online und machen ihre Kunst so global zugänglich. Bei dem sogenannten „Art Streaming“ handelt es sich hingegen um ein vergleichsweise neues Phänomen: Auf Plattformen wie Twitch filmen sowohl hauptberufliche als auch Hobby-Künstler sich live dabei, wie sie an ihren Werken arbeiten oder neue Werke kreieren. Wir werfen einen näheren Blick auf dieses Phänomen und was dahinter steckt. 

Von Malerei über Konzerte bishin zu Street Art-Streams

Obwohl der Begriff „Art Streaming“ oft das Live-Streamen von Privatpersonen bezeichnet, die vor der Kamera vor allem zeichnen, malen oder auch kalligraphieren, geht das Spektrum von Kunst-Livestreams deutlich weiter. Neben klassischer Zeichnung und Malerei werden alle erdenklichen Kunstformen live gestreamt, wie beispielsweise Bildhauerei, darstellende Kunst, Musik oder auch Tanz. Der Ort des Streams ist dabei flexibel – während viele Hobbykünstler von zuhause aus streamen, kann dies prinzipiell von jedem Ort aus stattfinden. In 2021 zum Beispiel haben Streetart-Künstler in Großbritannien im Rahmen der „Unity Online Paint Jam“ vor 17.000 Zuschauern live gestreamt, wie sie mit Farbspray bewaffnet eine 22m lange Wand in der britischen Stadt Tamworth mit Street Art verschönert haben. Das Projekt wurde vom „Arts Council England“, einer öffentlichen Einrichtung, finanziell unterstützt. Nach Aussage des Organisators soll das Event bei den Teilnehmern ein Gefühl des Beisammenseins erzeugt haben, was zeigt, dass Kunst-Livestreams also durchaus einen gesellschaftlichen Mehrwert mit sich bringen.

Gefühle von Gemeinsamkeit auch während der Pandemie

Besonders während der Corona-Pandemie haben Kunst-Livestreams an Beliebtheit und vor allem an Bedeutung gewonnen. Während die Welt sich im Lockdown befand und Konzerte sowie andere Kulturveranstaltungen reihenweise abgesagt wurden, haben viele Künstler sich für das Format des Livestreams entschieden. Zwar steht das Format besonders in der Musikindustrie auch immer wieder in der Kritik, in der besonders fehlende Gagen für Künstler sowie mangelnde Atmosphäre angeprangert werden. Jedoch muss man dem Konzept des Kunst-Livestreams vor allem eines lassen: Es hat die Macht dazu, Menschen auch während schwierigen Zeiten wie einer Pandemie zusammenzubringen und ein Gefühl von Gemeinsamkeit zu erzeugen. casino slots Argentina

Ideenaustausch, Kollaborationen und Inklusion

Die Corona-Pandemie hat das Livestreamen von Kunst zwar deutlich populärer gemacht, doch den Trend gibt es dabei schon deutlich länger. Die Beweggründe gehen daher deutlich über Lockdown-Maßnahmen und Isolation heraus. So ermöglichen Livestreams, Kunst zu jeder Zeit global zugänglich zu machen und haben ein inklusives Element in sich, da die Teilnahme nicht von Faktoren wie Geld oder Reisefähigkeit abhängig ist. Das Konzept des Kunst-Livestreams fördert außerdem den Ideenaustausch, da Zuschauer auf vielen Plattform live kommentieren und direkt mit dem Künstler agieren können. So lassen sich nicht nur Ideen austauschen, sondern auch Projekte wie Life-Workshops und Kollabarationen zwischen Künstlern umsetzen. 

Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

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Über Hünerfürst.de

Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

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Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

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