Der zweite Teil der Manhua-Reihe „Biaoren – Die Klingen der Wächter“ des chinesischen Autors Xu Xianzhe führt den bisher aufregenden und Fragen aufwerfenden ersten Band würdig fort.
Das Cover verrät bereits, das wohl eine neue Figur eingeführt werden soll und die Reisegruppe um Daoma bereichern könnte. Oder ist der Kämpfer mit dem Schatten im Gesicht und der Heterochromie seiner Augen doch ein Feind, der sich ihnen in den Weg stellen wird?
Die Handlung
Der zweite Band beginnt am kaiserlichen Hof und mit einer mystischen Begegnung mit dem tyrannischen Kaiser. Er wird von ihn anzweifelnden Ministern zur Rede gestellt, woraufhin er diese durch seinen tierischen Leibwächter hinrichten lässt. Der Kaiser ernennt daraufhin einen neuen Minister für die westlichen Gebiete Chinas. Dieser wird mit dem Auftrag, den Rebellenführer Zhishilang zu ermorden, betraut. Zhishilang steht derweil unter dem Schutz Daomas und Ayuyas, die noch mehr als 2000 Kilometer von ihrem Ziel Chang’an entfernt sind und die Weiten der chinesischen Wüste durchqueren müssen.
Zhishilang soll eine wichtige Figur in der Rebellion gegen den methodisch zweifelhaft vorgehenden Kaiser sein. Dieser wird jedoch so dümmlich und einfältig geschrieben, dass es schwer nachvollziehbar ist, wie dieser sich hinter einer Maske versteckende Mensch so viel Bedeutung haben kann. Er sorgt im Verlauf der Handlung jedoch für einige sehr situationskomische und witzige Momente, die der Geschichte eine ganz eigene Seele einhauchen.
Kurzer Hand wird auch die bereits auf dem Cover präsentierte Figur als überaus begabter Kämpfer und Menschenhändler eingeführt. Nach einem kurzen, aber intensiven Kampf zwischen den Neuankömmlingen, der Reisegruppe um Daoma und einigen grobschlächtigen Banditen schließt sich der talentierte Kämpfer Shu den Reisenden an, um gemeinsam den Weg nach Chang‘an anzutreten.
In der zweiten Hälfte von „Biaoren – Klingen der Wächter“ tritt ein neuer Feind und alter Bekannter Ayuyas auf. Dieser ist von Macht besessen und nutzt auf durchtriebene Art und Weise die Schwäche der stolzen Kriegerin Ayuya aus, ihren Vater den alten Mo. Wird Ayuya ihre Rache an Heyi Xuan erhalten, der sie getrieben vom Versprechen der Heirat für sich beanspruchen will?
Der Stil
Wie bereits im ersten Band dieser fantastisch illustrierten Reihe treten auch hier eine starke Linienführung und stimmungsvoll eingesetzte Schattierungen als prägendes Mittel der Atmosphäre in den Vordergrund.
In diesem Band werden zudem doppelseitige Massenschlachten dargestellt, die bis aufs minutiöseste Detail ausgezeichnet wurden. Die Figuren haben eine starke Wiedererkennbarkeit und tragen alle ihren ganz eigenen Kleidungsstil, der sich durch die verschiedenen Clan- und Familientraditionen erklären lässt und schlichtweg super aussieht.