Das erste Mal back to Germany – Freunde treffen, Nichten anfeuern und mal wieder durch Tegel flanieren – Teil 2

21. April 2023
4 Minuten gelesen

Nachdem ich also ganz alleine nach Deutschland geflogen bin, mein neues Visum bestätigt wurde und ich Abschied von meiner Oma genommen habe, standen noch ein paar Treffen und Termine für mich an. Langweilig wurde es jedenfalls nie.

Wenn man schon mal in Deutschland ist

Die Einfuhrbestimmung bei Reisen in die USA sind extrem streng. Lebensmittel sind verboten, was ich sehr schade finde, da ich gerne so einiges, was ich sehr vermisse, mitgenommen hätte. Aber es ist ja nicht so, dass es nicht auch andere Dinge gibt, die wir in Deutschland lieber kaufen. Also ging es an einem Nachmittag erstmal zu dm. Was es nämlich so gut wie gar nicht gibt in den USA sind die vielen schönen Badezusätze für Kinder. Knisterbad, Farbenbad, Piratenseifen und Meerjungfrauenbäder, dort wurde erstmal zugeschlagen. Außerdem wurden die üblichen Sachen eingepackt, die man regelmäßig braucht.

Zahnpasta, Trockenshampoo, Gesichtscreme und Bodylotion. Diese sind nämlich trotz Inflation in Deutschland viel günstiger und die Inhaltsstoffe sind deutlich besser reguliert und geschützt. 150€ später ging es noch aus Nostalgiegründen zu Rewe. Dort habe ich für die paar Tage für mich Müsli, Alpro Hafermilch, vegetarische Brotaufschnitte und etwas Schokolade gekauft und nebenbei noch durch die Regale gestöbert und über Produkte und Preise gestaunt. Der Koffer hatte beim Rückflug dann genau das zulässige Gewicht und ein Buch musste leider zurück bleiben bei meinen Eltern, war es aber wert!

Freunde treffen

Der Vorteil, wenn man einen sehr begrenzten Kreis von Freunden hat ist, dass man sich für die paar, die man hat dann auch genügend Zeit nehmen kann. So bin ich also an einem Nachmittag nach Tempelhof gefahren, konnte mal wieder ein bisschen den öffentlichen Nahverkehr bewundern und habe mich mit einer Freundin aus meiner Zeit in der Ausbildung zur Diätassistentin getroffen. Ihren Vorschlag, zu Paint your Style zu gehen, habe ich ohne zu wissen, was mich erwartet, angenommen. Paint your Style scheint schon etwas Bekanntes zu sein, kam nur bei mir noch nicht an. Dort kann man sich aus einer unfassbar großen Auswahl an Keramik ein Produkt aussuchen, sei es Tassen, Teller, Schüsseln, Vasen, Türschilder, Aschenbecher, Tiniff und noch so viel mehr, diese kann man dann nach Lust und Laune bemalen. Die Farben und Utensilien dafür sowie das Brennen am Ende sind alle im ausgwiesenen Preis inkludiert und absolut fair. Somit habe ich neben den 150€ Drogerieartikel auch noch zwei Türschilder für die Kinder im Gepäck gehabt. Der Tag ging unfassbar schnell rum, beim Malen lässt es sich so gut quatschen und es war so schön, sich mal wieder gesehen zu haben. Beim nächsten Besuch werden wir dann das Tempelhofer Feld besuchen und auf das Glück der Verlobten poltern!

Eine andere, mir sehr wichtige, Freundin aus Kindergartenzeiten habe ich ebenfalls besucht und konnte gleichzeitig mal durchs gute alte Berlin-Tegel flanieren und auch mal wieder bei Bali Bowls, meinem ehemaligen Arbeitsplatz, essen. So viel Auswahl es in D.C. an Restaurants auch gibt, es ist sehr teuer und nicht imnmer sonderlich gut. Die Preise bei Bali Bowls sind vergleichsweise sehr niedrig und es schmeckt dort einfach immer. Nach einem Spaziergang am See und viel Zeit zum Quatschen ging es auch schon wieder nach Hause. Die Tage sind einfach so unfassbar schnell rum gegangen.

Was man sonst so macht

Der Trip nach Deutschland ging wie schon gesagt unfassbar schnell vorbei. Neben Freunden und Famile habe ich natürlich auch Zeit mit Nils Eltern verbracht, mich mit Nils Bruder und Mit-Autor dieses Blogs, Lars getroffen, ich bin zu einem Handballspiel einer meiner Nichten gefahren, habe mir auch wie schon im ersten Teil erzählt etwas Zeit für meine Nichten genommen um einfach nur mal da zu sein. Das Gefühl, wieder in Deutschland zu sein, ohne Kinder oder Mann, ohne Verpflichtungen wie Haushalt, Job und Termine und vor allem ohne den Druck, den man im Urlaub hat, Dinge zu sehen, sightseeing zu machen, war für mich einmalig.

Die Beerdigung meiner Oma fand am Freitag statt, am Tag meiner Abreise. Da ich sie aber kurz vorher nochmal sehen konnte, war es für mich nicht so schlimm, nicht dabei sein zu können. Ich habe mit meiner Schwester zusammen ein Grabgesteckt organisiert, was sie dann für uns auf das Grab legen konnte.

Abreise – nie wieder Lufthansa no.2

Am Abend vor der Abreise habe ich hin und her überlegt, wie ich was wo hin packe. Bei der Hinreise habe ich gelernt, dass Laptops und Tablets nicht im Koffer sein dürfen, also musste ich zusehen, wie ich mein MacBook auch noch ins Handgepäck bekomme. Mir war wichtig, meine dicke Winterjacke noch in den Koffer zu bekommen, da es warm genug war in D.C. um ohne Jacke zu laufen. Das Gewicht war überschritten, also mussten ein paar Sachen zurück bleiben. Letztendlich hat alles gepasst und ich konnte mit nur einem Rucksack auf dem Rücken, noch einem Tee am Flughafen und einem Abschied später durch die Sicherheitskontrolle. Mit guter Vorbereitung lassen sich solche längeren Wartezeiten in einer Schlange gut überbrücken. Am Gate angekommen aber gab es gleich den ersten Schreck. Mein Flug nach Frankfurt hatte 30 Minuten Verspätung. Bei einer Umstiegszeit von einer Stunde schon mal keine gute Aussicht. Und da es sich diesmal um einen Flug in die Staaten handelt, war ich natürlich gleich besorgt, dass ich in Frankfurt die Nacht rum kriegen muss da der Flug nur ein Mal am Tag geht. Ich habe also wie auf dem Hinflug auch gleich nach dem Auflösen des Anschnallzeichens im Gang gestanden, wie es sehr viele Leute auch tun, ich aber nie nachvollziehen konnte. In Frankfurt hatte ich dann noch 20 Minuten Zeit um von Gate B zu Gate Z zu kommen. Der Flughafen Frankfurt ist recht groß, und alles was ich bisher gesehen habe, habe ich im Rennen gesehen. Mit Passkontrolle, weiten Wegen und vielen Leuten war es wieder mal knapp aber ich habe diesmal rechtzeitig geschafft. Mir wurde gesagt, dass man davon ausgehen kann, dass die Großen Maschinen nach Amerika eigentlich immer Verspätung haben, was letztendlich auch so war, aber nur 15 Minuten. Aber nur deswegen habe ich es dann noch geschafft.

Von vier Flügen mit der Lufthansa habe ich drei Verspätungen gehabt, einen Anschluss verpasst und ein Mal meinen Koffer nicht bekommen. Nicht sehr berauschende Quote.

Nach einem schrecklich langen Flug und viel Chaos am international Airport Dulles-Washington konnte ich dank Global Entry und EoA (Enrollment on Arrival) von der Homeland Security recht schnell einreisen und musste nicht an den ungaublich langen Schlangen für nicht US-Bürger anstehen. Die durchschnittliche Wartezeit liegt meist bei drei Stunden, weshalb sich die $100 für das Global Entry Programm wirklich lohnen. Fix den Koffer eingesammelt konnte ich mich fast nicht beherrschen zu rennen, da ich wusste, dass hinter den nächsten Türen meine Family auf mich wartet. Ein Tränchen hier und da habe ich vor Freude vergossen und dann ging es mit dem Auto auch schon nach Hause. Fix geduscht, Koffer ausgepackt und mit den Kindern gekuschelt konnte ich ins Bett und wieder in meinen Alltag finden.

Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

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Über Hünerfürst.de

Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

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