Das erste Spiel, das ich bewusst als solches betitelt habe, war Super Mario World aus dem Jahre 1992. In diesem Jahr wurde ich erst zwei Jahre alt und es dauerte noch bis zum 1999 das ich eines der besten Spiele erleben werde. Star Wars Episode I – Die dunkle Bedrohung startete im Kino und das SNES-System war täglich in meinen Gedanken. Eine Zeit die mittlerweile 24 Jahre in der Vergangenheit liegt. Und mit diesem Hintergedanken, genauer gesagt der Entwicklung von Zwei-Dimensionalem 8-Bit Spielen zu meditativen spielbaren Kunstwerken, schauen wir mal in Jusant.
Bevor ich mich in das drei Stunden lange Erlebnis begeben habe, hatte ich wirklich kaum Videomaterial gesehen. DON’TNOD ist mir vor allem wegen Life Is Strange und Remember Me bekannt. Vor einigen Jahren sind sie fast wie Telltale Games verkommen, in dem sie jedes Jahr die selbe Art von Spiel veröffentlichen. Doch mittels Vampyr und jetzt auch Jusant hat das Team bewiesen, dass sie auch andere Genres bedienen können.
Worum geht es nun in Jusant? Wir spielen einen namenlosen Helden, der sich auf den Weg macht, die Spitze einer Siedlung zu erreichen. Das Klettern steht nach wenigen Sekunden im Fokus. Jusant ist ein meditatives Spiel, in dem ihr durch eine fast vergessene Zivilisation wandert. Warum dieses Dorf auf und in dem Berg nicht mehr existiert wird durch kleine Briefschnipsel, die überall in der Spielwelt verteilt sind, erklärt.
Erzählerisch ist das der größte Negativpunkt, den ich mit Jusant habe. Wir als Spieler müssen uns die Erzählung selbst suchen. Die wenigen Sequenzen die jeder Spieler bei einem Durchlauf sehen wird, bringen keine Antworten oder keine Inhaltliche Tiefe. Der Fokus von Jusant liegt in dem Kletter-Gameplay. Zum Glück ist dieser Part Meisterhaft gut gelungen! Die Trigger eures Lieblings-Controller sind die Hände der Hauptfigur. Tief durchgedrückt, greift unsere Hauptfigur nach einem Stein in der Nähe und hält sich so lange die Ausdauer reicht, daran fest. Von Stein zu Stein, hangeln wir uns nun durch die beeindruckend gezeichnete Levelstruktur. Das Steam Deck wurde auf „Medium“ Grafikeinstellung etwas lauter und musste nach etwas über 2 Stunden Spielzeit aufgeladen werden. GPU hungrig ist Jusant auf jeden Fall!
Ein schöner Aspekt von Jusant ist ein kleiner blauer Hunde/Alien ähnlicher Begleiter, der auf unseren Schultern haust. Nützlich ist dieser auch. Einerseits zeigt uns eine grobe Richtung an, wo es als nächstes hingeht und zum anderen kann sein lauter Ruf in die Welt von Jusant, Pflanzen auferstehen lassen um an Ihnen hochzuklettern. Ein weiterer positiver Aspekt ist der gut anzuhörende Soundtrack von Guillaume Ferran. Bis auf sein Ain’t No Sunshine Cover von Bill Withers habe ich nichts von Ihm gehört und freue mich auf kommende Indie-Spiele wo seine Musik ein großen Teil ausmachen wird.