Lone Echo – VR aus der Vergangenheit

25. Dezember 2020
1 Min. Lesezeit

Wenn man nach „Must-Play“ Spielen für die Oculus VR Brille googelt, dann findet man nach kürzester Zeit zwei Titel. Echo VR und Lone Echo. Erster ist kostenlos und eine reine Multiplayer Auskopplung von der 40€ teuren Singeplayer Erfahrung. Das Spiel kam 2017 auf den Markt und ich hatte es drei Jahre später durchgespielt.

Das Spiel startet mit einer langen Kalibrierungs-Sequenz. Man selbst ist ein austauschbarer Roboter, der sein Bewusstsein, in neue Roboter transferieren kann. Gute VR-Spiele führen einen langsam an die Mechaniken heran, so auch hier. Wir werden, an unseren Jetsuit herangebracht und an die Mechaniken des Bremsens, denn wir befinden uns in der sieben Stunden langen Kampagne, komplett in der Schwerelosigkeit.

Meine VR Beine hatten es stand gehalten, auch wenn sie nach jeder Session, die maximal anderthalb Stunden lang war, etwas weich waren. Die vorgegaukelte Schwerelosigkeit wirkt glaubwürdig und fühlt sich nach einigen Stunden auch etwas hinderlich an, so wie sie es wahrscheinlich auch im echten Leben anfühlen würde, wenn man seinem Werkzeug ständig hinterher fliegen muss.

Natürlich sind wir nicht allein auf unserem Raumschiff. Captain (habe ihren Namen vergessen) ist entweder direkt neben uns oder quatsch uns mit ihrem Oxford-Englisch auf unser Intercom. Und jetzt wird es negativ. Virtuelle Realität hin oder her. Es braucht auch ein angenehmes Tempo der Erzählung. Wir brauchen auch mehr als einen direkten Ansprechpartner. Lange Strecken der Kampagnen fahren wir mit Space Shuttles durch die Gegend um Analysen zu übertragen und werden dabei von einer Alles-auffressenden Strahlung behindert. Das imposante gut inszenierte Ende wird von ewig langen und unsymphathischen Schlauchleveln getrübt. Der Weg zu 100% war am Ende mehr als zäh sodass ich länger brauchte als ich es in meiner persönlichen Abendgestaltung geplannt hatte.

Lone Echo – VR aus der Vergangenheit
Drei Jahre sind eine lange Zeit
VR-Spiele starteten 2017 noch von einer ganz anderen Linie. Mechaniken überwiegten Storytelling. Gameplay stand immer im Fokus. Charaktere wurden schlicht vergessen.
Pro
Grafik wirkt heute noch gut (Oculus Rift S vorausgesetzt)
Englische Sprachausgabe hat Gefühl
Contra
Pacing langatmig
toxische Level nerven
6
2020 kein Must-Play mehr

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Über den Autor

Nils Hünerfürst

Männlich - 32 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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