Es glitzert und schimmert schon bevor man die Graphic Novel „Prinz Gigahertz“ von Lukas Kummer überhaupt öffnet. Denn der Zwerchfell Verlag hat diesem Hardcover einen besonders auffälligen und kontrastreichen Hochglanz-Einband in Pink und Blau verpasst.
Kontrastreiches Cover, aber ebenso kontrastreicher Inhalt?
Die Handlung
Wir starten in einer Einöde mit einem sichtlich geschundenen Mann, dem Protagonisten. Der als Ritter beschriebene Mann flieht vor einem Dämon durch eine schier endlose Wüste. Angekommen in einer heruntergekommenen Festung trifft der Ritter auf alte Weggefährten, die sich äußerlich stark verändert haben. 30 Jahre seien vergangen seit dem großen „Wumms“, und die Verschmutzung des Wassers und aller Umwelt hat dazu geführt, dass sich seine ehemaligen Gefährten und treuen Kameraden zu monsterähnlichen Menschen wandelten.
Der Ritter erhält seine „magischen“ Gegenstände zurück, die allesamt nichts weiter als technische beziehungsweise elektronische Geräte sind. Allerdings ist diese Welt in einem Mittelaltersetting angelegt, daher scheint wohl jedes dieser Dinge „magisch“. Der Dämon hat die Festung erreicht und der Ritter flieht mit seinem Gepäck. Sein ehemaliger Kamerad Brancelot hält den Dämon kurzzeitig auf und muss dafür grausam sein Leben lassen.
In immer wieder auftretenden Rückblenden erfahren wir, dass der Ritter versucht, die Prinzessin dieses Landes zu erreichen und sie zu retten. Er war es schließlich, der sie einst betäubt in einen Teleporter steckte, um sie vor der drohenden Katastrophe zu schützen.
So beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch das Königreich, die ihn auch an alte Schauplätze der Geschehnisse von vor 30 Jahren zurückführen wird. Der Ritter wird in kämpferische Auseinandersetzungen gezwungen. Zudem wird etwas lang Vergessenes über seine Vergangenheit und seine Verantwortung für den gesamten Konflikt eröffnet.
Spannende Wendungen und intelligente Anspielungen verpackt in einem Mittelalter-Science-Fiction-Crossover mit hohem Unterhaltungswert.
Der Stil
Der Zeichenstil ist geradlinig, schnörkellos und oftmals geometrisch. Landschaften wie die Wüste werden beispielsweise als sandfarbene Fläche mit parallel verlaufenden Linien dargestellt. Die Ruinen und Städte, die Kummer gezeichnet hat, haben hingegen einen sehr detaillierten und interessanten Look.
Die Menschen und anderen Wesen dieser Graphic Novel sind mit klaren, kräftigen Linien, einigen wiedererkennbaren Details und wenig Struktur einfach gestaltet. Das sogar, obwohl viele der Menschen mit merkwürdigsten Geschwüren und äußerlichen Veränderungen daherkommen.
Die verwendeten Farbpaletten sind (je nach Szene und Handlungsstrang) immer kontrastreich. Mal ist es das technisiert und künstlich wirkende Pink und Blau, an anderer Stelle findet man gelblich-braune Töne, die mit blaugrünen Kontrasten spielen. In fast jeder Szene wird dieses Rezept verwendet, bis auf den Moment der Erkenntnis, den Moment des Aufgeklärtwerdens über die Vergangenheit. Dort findet man hauptsächlich grüne und blaue Töne, die manchmal durch rote oder pinke Akzente unterstützt werden. Obwohl der Stil seiner Figurengestaltung und Formensprache sehr an Franziska Ruflairs „Adventure Huhn“ erinnert, ist diese Graphic Novel an vielen Stellen hemmungslos. Explizite Gewalt und Sexualität finden sich in diesem Comic mehrere Male. Es sollte also nicht einfach der oberflächlichen Optik wegen an jedes Kind weitergereicht werden, obwohl es so harmlos aussieht.
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