
Ist jemand ein wirklicher Fan von etwas, hört man diesem gerne zu oder liest die mit Begeisterung verfassten Zeilen umso leichter. Peter Bergting, Illustrator und Autor, ist ein spürbarer Enthusiast für das Genre Horror in all seinen Facetten. Bereits in der Einleitung des bei Cross Cult erschienenen Comic-Sachbuchs „Ungeheuer – Das große Buch der Monster (Geister, Vampire, Zombies und andere Geschöpfe der Finsternis)“ wird klar, Bergting ist wohl ein Fan, seitdem er groß genug war (aber eigentlich nicht alt genug), um Filme und Bücher des Horrors zu rezipieren. Diese Faszination hat er in dieses Nachschlagewerk der bekanntesten Ungeheuer aus Literatur, Film und Mythologie gebannt und das Ganze mit stimmungsvollen Illustrationen versehen.
Von Lovecraft bis King
Der Autor und Künstler Bergting beginnt dieses umfängliche Nachschlagewerk mit dem Großmeister des literarischen Schreckens: H.P. Lovecraft. Dessen Einfluss auf das Genre Horror ist so groß, dass noch knapp 120 Jahre nach seiner Schaffenszeit Wesen und Geschichten dieses Literaten neue Adaptionen finden und seine Figuren in Filmen und Serien auftauchen. So huldigt Bergting diesem einflussreichen Künstler mit seinen ersten Ungeheuern und bildet die Entstehungsgeschichte der Werke und interessante Details zur Mythologie des Lovecraft ab.
Immer wieder werden einige andere wichtige Künstler für das Horror-Genre genannt. So wird natürlich nicht vergessen, Mary Shelley, John Carpenter, H.R. Giger, Wes Craven, Boris Karloff, Stephen King und vielen weiteren Autoren, Maskenbildnern, Schauspielern oder Regisseuren zu gedenken und ihre Werke zahlreich als Beispiele anzuführen.
So vielfältig wie abwechslungsreich sind auch die vorgestellten Elemente des Horrors. Von klassischen Monstern über Werwölfe und extraterrestrischem Grusel bis hin zu asiatischem Horror findet sich fast alles in diesem Buch.
Ein nettes Detail am Ende ist die Karte, auf der Bergting versucht, die teilweise fiktiven Orte oder Regionen mit seinen stellvertretenden Grusel-Wesen zu markieren.
Ebenso großartig ist die persönliche Empfehlungsliste Bergtings, die er in verschiedenen „Top 10“ zu Filmen, Literatur und auch Comics gesammelt hat.
Der Stil
Wie bereits in seinem Buch „Drachen – Die geflügelten Bestien“ macht der Illustrationsstil die Figuren lebendig und gerade wegen ihrer Kolorierung zu einem ganz besonderen Erlebnis. Am ehesten lassen sich diese Bilder mit aufwendigen Buchcovern oder Illustrationen bekannter Pen-&-Paper-Rollenspiele vergleichen.
Den Skizzen und Kommentaren im Anhang nach zu urteilen, nutzt Bergting digitale Techniken für seine Bilder. Die vielschichtigen und detailverliebten Abbildungen der schrecklichsten Monster wirken daher manchmal „realistisch“, sofern man dies über die fiktiven Figuren sagen kann. Ihm gelingt es, die Essenz einer jeden Figur in einem Bild darzustellen, welche dann komplementiert werden mittels der teils umfangreichen Fakten und Referenzen in den Texten.