iOS Gaming war vor ein paar Jahren etwas anders. Die Komplexität der Spiele war nie wirklich vom Konsumenten gewünscht. Das „Spielen“ unterwegs wurde mehr für die breite Maße konzipiert. Als kleiner Snack zwischendurch quasi. Spiele wie Fruit Ninja oder Temple Run waren und sind teilweise heute noch der Dauerrenner in den App Store Charts. Unter dem iOS Appstore befindet sich zwar noch ein Spiele-Reiter aber was sich dort hinter verbirgt sind meist nur Freemium-Spiele, ausgelegt auf Mikrotransaktionen. Doch das Spiel Afterplace von Evan Kice, unter anderem nominiert als iPhone Spiel des Jahres bei den App Store Awards 2023, möchte wieder richtige Spiele zurück auf Smartphone bringen.
Afterplace ist ein Top-Down 2D Adventure alà Zelda. Wir beginnen das Spiel und erwachen auf einer Insel. Ein namenloses Kind bewegen wir per Touch-Control. Das funktioniert sehr gut genauso wie das klicken der Dialoge. Etwas unfair sind dagegen die Kämpfe mit dem Schwert. Die wenigen Herzen die wir zu Beginn haben werden schnell verbraucht aber zum Glück gibt es eine Option im Menü die einen unverwundbar macht.
Sehr planlos hangeln wir uns von einem Bild zum nächsten. Ohne wirklich zu wissen was das Spiel nun von einem verlangt, erkundet man die Gegend. Man trifft eine kleine sprechende Maus, die nicht gern als solches bezeichnet werden will. Sie verrät einem das ein riesiges Schwert aufgetaucht ist und das es ein paar Höhlen auf der Insel gibt, die es Wert sind erkundet zu werden.
Die größte stärke von Afterplace ist der Pixel-Look. Evan Kice, der Solo-Entwickler, hat laut seinem AmA auf Reddit, vier Jahre damit verbracht sein Spiel zu designen, progammieren, komponieren und zu strukturieren. Eine unglaubliche Leistung die ich in aller höchster Form respektierte auch wenn wir mir sein Spiel nicht wirklich zusagt. Die Geschichte ist relativ wage und lässt sich auch nach zwei Stunden Spielzeit kaum in zwei Sätze niederschreiben, da es einfach keinen Inhalt gibt. Die Dialoge haben einen frechen Humor und sind gut geschrieben aber warum muss ich als Spieler planlos durch die Gegend laufen ohne ein Ziel vor Augen? Das Spielkonzept ist offen gehalten, sprich jeder Spieler wird seinen eigenen Weg finden müssen. Es gibt keine übergeordnete Quest und das stört mich am meisten. Ich brauche ein Ziel! Und wenn zu Beginn von Afterplace eine Aufgabe stehen würde wie „Entkomme von Insel“ dann wäre wenigstens etwas Substanz vorhanden. Ohne jegliche Führung fühle ich mich mehr verloren als es sein sollte. Es hätte ein echt cooles Spiel werden können aber in diesem Zustand macht mir keinen Spaß.