Final Fantasy XVI durchgespielt – Von fabelhafter Fantasie durch fieber Albträume

15. August 2023
3 Minuten gelesen

Zugegeben bin ich bei dem erstellen des Beitrages, gerade erst zwei Stunden in dem 16. Hauptteil meiner Lieblingsreihe. Erst vor kurzer Zeit prangte das Logo von Final Fantasy XVI über den Bildschirm. Der letzte Teil ist nun mittlerweile sieben Jahre her und in dieser Zeit habe ich mich selbst mehr weiterentwickelt als der neue Teil von Square Enix.

FF 16 oder FF XVI ist mittlerweile erwachsen geworden. Dank Game of Thrones wissen wir woher die Farben der Spielewelten kommen. Es wird Rache in feinster Manier in voller Rage ausgekostet. Sämtliche Kräfte die eine Fantasywelt ausleben könnte werden in bombastischer Kraft visualisiert. Ein Gameplay unterforderndes aber aufregendes Feuerwerk mit fast automatisierten Adventure Kämpfen deren Anforderungen an den Spieler fast gleich minus 0 gesetzt werden. Perfekt um nebenbei einen Podcast zu hören.

Der neue Teil richtet sich anscheinend an die älter gewordenen Final Fantasy Fans, deren Spielzeit durch das älter werden immens verkürzt geworden ist, die aber dennoch eine packende Geschichte mit alt bekannter Formel bekommen wollen. Dazu zähle ich mich selbst hinzu. Noch dazu höre ich im Soundtrack von Masayoshi Soken ständig Anspielungen an Spiele aus der PSOne Ära. Schade das es den gesamten Soundtrack immer noch nicht auf Spotify gibt. Im Square Enix Store kann der 7-CD Soundtrack vorbestellt werden und das Releasedatum von Juli 2023 ist auch schon überfällig.

Nun gut. Soviel zu den ersten Spielstunden. Der aktuelle Plan liegt darin, das Spiel mit einer Platin-Trophäe zu beenden und das heißt, ich muss erst einmal die Kampagne beenden und an wenigen Stellen nach Sammelobjekten Ausschau halten und Nebenaufgaben erfüllen. Danach würde ein weiterer Durchlauf auf einem höheren Schwierigkeitsgrad anstehen.

Mittlerweile sind 17 Stunden vergangen

Es also Zeit für ein kleines Zwischenfazit. Der dritte und letzte Absatz folgt dann, sobald ich mit Final Fantasy XVI (16) durch bin. Viele Gedanken irren umher und davon versuche ich jetzt einige zu sortieren. Fangen wir mit den positiven Dingen an. Das Weltendesign sowie jegliche Umgebung sind einzigartig und eine wirkliche Meisterarbeit. Ebenso die Inszenierung der Zwischensequenzen. Dann folgt aber schnell ein großes und dickes Aber. Was bringt die schönste virtuelle Welt der Videospielgeschichte wenn sie zu großen Teilen leer ist? Fast gleicht sie einer längst vergessenen und ausgestorbenen Welt.

Warum gibt es aufwendige Sequenzen mit Motion-Capture Stücken und feinster englischer Sprache wenn darauf eine steife Dialogsequenz folgt die einem MMO gleicht? Ursache dafür ist das Entwicklerteam vom MMO Final Fantasy 14 welches zu großem Teil an diesem Einzelspieler Ableger gesetzt wurde. Das merkt man auch in der Art der Erzählung. Die Reise der Hauptfigur Clive, ein Mix aus Squall (FF VIII) und Cid (FF VI), startet stets aus dem Lager der Widerstandsbewegung. Die roten Questsmarkern zeigen die Hauptmission und der folgt man einfach. Des öfteren gehen wir in alt bekannte Gebiete weil wir für jemanden aus unserem Lager 5 x Sternenstaub benötigen.

Die Geschichte ist dennoch interessant und sehr umfangreich. Zum Glück kann man während den langen SequenzenGame of Thrones diente den Entwicklern als Vorlage und musste auch von den Entwicklern geschaut werden. Aktuell ist es ein Final Fantasy welches sich wie gesagt primär an Erwachsene richtet. Brutale und blutige Kriege sowie freizügige Schlafzimmer.

Das größte Problem das ich mittlerweile mit Final Fantasy 16 habe ist, das Kampfsystem. Ziemlich schnell im Spiel kriegt man Ausrüstungsgegenstände die einem erlauben, alle verschiedene Attacken mit dem simplen drücken der Viereck-Taste auszuführen. Ein anderer Gegenstand erlaubt das automatische Ausweichen gegnerischer Attacken. Es ist eine Quality-Of-Life Option die ich persönlich gerne annehme aber das ich hiermit wirklich jeden Reiz aus den bombastischen Kämpfen rausnehme ist doch etwas erschreckend. Wieso werden diese Optionen nicht erst nach dem beenden der Kampagne freigeschaltet oder vielleicht erst dann wenn man beim 10. Versuch den großen Bossgegner zu bekämpfen scheitert? Im Grunde genommen sahen sämtliche Kämpfe wie folgt aus:

Ich habe es geschafft!

Vor fünf Minuten habe ich den Abspann gesehen und ich bin so froh dieses desaströs schlechte Spiel beendet zu haben. Und gerne erkläre ich es ein weiteres Mal: Final Fantasy gehört zu der Videospielreihe die mich als Kind am stärksten geprägt hat somit spiele ich einfach jeden Teil als Anerkennung aber ich bin der Meinung das jeder diesen Teil einfach vergessen und getrost ignorieren kann.

Noch nie war man am großen Finale – quasi der ultimative Endkampf eines jeden Final Fantasys welches doch stets etwas Over-The-Top ist – ganz alleine. Der 16. Ableger kanalisiert die Einsamkeit von Anfang bis Ende. Schrecklich in jeder Hinsicht und die Spieldaten sind schon von meiner PlayStation 5 gelöscht und meine Disc-Version liegt schon bei Facebook-Marketplace zum Verkauf. Nun werde ich mich Spielen widmen die vom Herzen programmiert worden sind und eine Seele haben.

Final Fantasy XVI auf der PS5
Nein!
Nie wieder! $70 hatte ich auf Amazon für den neuen Teil aus dem Hause Square Enix gezahlt und zum Glück konnte ich es für $45 wieder weiterverkaufen. $25 sind somit futsch und selbst die Bereue ich investiert zu haben. Kleine Fetzen der Geschichte werde ich zwar nicht vergessen aber der Rest des gesamten Videospiels ist weitestgehend austauschbar das er keine bleibenden Erinnerungen bei mir hinterlässt.
Pro
Gut aussehender Grafik-Benchmark Test
Kontra
Leere Welten
Charaktere unsymphatisch und leblos
Geschichte wirkt unglaubwürdig durch schwache Inszenierung
Lahmes Gameplay
2

Nils Hünerfürst

Männlich - 32 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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