Der Hulk ist wieder da!
Ein radikaler Neustart soll den grünen Gamma-Wut-Berg aus seiner vorigen Body-Horror-Episode herausholen.
Der von vielen Seiten geschätzte Autor Donny Cates hat nach seinem Venom-Run, der kurzen Arbeit an Thor und einigen anderen sehr lesenswerten Comics („God Country“, „Cosmic Ghost Rider“) die Leitung an dieser andersartigen Hulk-Story übernommen.
Der zeichnende Partner ist kein Geringerer als der durch „Invincible“ beliebte und bekannte Ryan Ottley.
Zusammen haben sie eine frische Vision für die Zukunft des sich in den Traditionen seiner eigenen Origin-Story wühlenden grünen Riesen geschaffen.
In gewohnter Qualität druckt der Panini Verlag diesen Start in eine neue spannende Reihe im Softcover Paperback.
Ist der Mensch eine Maschine?
In dieser andersartigen Reihe beginnt die Geschichte mit Andeutungen zu einer schrecklichen Vorgeschichte und zeigt einen Hulk, wie man ihn noch nie gesehen hat.
Bruce Banner hat es geschafft, nach den psychologisch tiefgreifenden Ereignissen der vorigen Reihe (von Al Ewing und Joe Bennet), sein Bewusstsein vom Körper zu spalten. Als Captain Bruce Banner sitzt dieser nun im Cockpit des mit Steuereinheiten und weiteren technischen Geräten ausgestatteten Körpers des Hulk. Er steuert nun das Schiff „Hulk“ mit voller Kontrolle. Der bisher unaufgeklärte Zwischenfall in El Paso führte dazu, dass die Avengers und ein großer Teil der wichtigsten und stärksten Helden ein Abkommen getroffen haben, um den Hulk zu bewachen. Er wird als die größte derzeitige Bedrohung eingestuft.
Im Wissen um die Vorkommnisse in El Paso entscheidet sich Banner nach einem mit Leichtigkeit gewonnen Kampf gegen Iron Man, diese Welt zu verlassen. Auf den Spuren der anhaltenden Multi-Verse-Mania begibt sich der Hulk unter Cates Leitung in ein Portal. Er wird von einem Wissenschaftler der Erde-122 im Multiversums-Gewirr aufgelesen und es ist niemand Geringeres als Dr. Bruce Banner. Dieser wurde jedoch nie zum Hulk, denn das Bruce Banner die Gamma-Kräfte verleihende Experiment schlug nie fehl. Anstelle dessen wurde der leitende General Ross zum mächtigsten Mann der Welt und hat bis auf die USA jeden Kontinent mit Gamma-Bomben attackiert. Die Konsequenz: Abominations auf der ganzen Welt.
So befindet sich der Hulk nun häufig im „Overdrive-Modus“. Dieser wird von Captain Bruce Banner im Maschinenraum gesteuert. Die Manifestation des Hulk befindet sich somit in einer Art Gefängnis. Dort hinein werden je nach Eskalationsstufe des „Wut-Antriebs“ alt bekannte Feinde gesetzt, die den Hulk wütender machen und somit das gesamte Schiff kräftiger und gefährlicher werden lässt.
Man merkt schnell in dieser Ausgabe, dass hier große Dinge angestoßen werden und man eine ganze Menge sehr vielversprechender Handlungsstränge erwarten kann.
Der Stil
Als Start dieser neuen Reihe haben die kreativen Leiter einige sehr gute Entscheidungen getroffen. Zum einen zeichnet nur ein Künstler sechs Hefte und die vorangestellte Free Comic Book Day Ausgabe. Zum anderen ergänzt sich die Erzählung einfach großartig mit den Bildern, die Ryan Ottley aufs Papier zauberte.
Ottleys Zeichnungen haben ihren sehr eigenen Charme und einen sofort zuzuordnenden Stil. Hingegen einiger längerer Arbeiten an Spider-Man, in denen eine gewisse Verwechslungsgefahr unter so manchen Figuren bestand, zeigt sich nun eine andere Facette seiner Kunst. Die Gesichter und technischen Designs sind klar noch im Stil Ottleys gestaltet, allerdings weicht er seine Formel erheblich auf. So fügen sich die sehr kraftvollen Bilder, denen es an vielen Stellen nicht an expliziter Gewalt mangelt, in den oft rauen Hulk-Kosmos ein. Die abgerissenen Gliedmaßen oder halb zerrissene Körperhälften sehen zugegeben bei Weitem nicht so gruselig oder eklig aus wie im „Bruce Banner: Hulk“. Dies schmälert die Drastik des Gezeigten jedoch keineswegs.
[…] Hulk 1 – Der Wut-Antrieb […]