Lohnt sich Grünes Investment?

23. Mai 2022
2 Minuten gelesen
Photo by Towfiqu barbhuiya on Unsplash

Die Lage am Markt ist angespannt, gleichzeitig haben aber viele Menschen mehr Geld zur Verfügung, um es zu investieren. Derzeit taugen traditionelle Sparbücher und Konten nichts, um vernünftige Zuwächse zu erwirtschaften. Also sucht man nach Alternativen. Neben üblichen Spekulationsobjekten erfreuen sich sogenannte „Grüne Investments“, also nachhaltige umweltfreundliche Anlagemöglichkeiten, großer Beliebtheit. Was steckt dahinter?

Krypto ist keine Alternative

Im Moment sind Kryptowährungen immer noch die Antwort auf eine Frage, die keiner gestellt hat. Wer seinen Banken nicht vertraut, zuverlässig und sicher zu arbeiten, sollte erst recht keinen Fuß in den volatilen, von Betrügern und Sicherheitslecks geplagten Markt setzen. Eine Zusammenstellung der Vor- und Nachteile zeigt, dass man hier zwar Geld verdienen kann, nachhaltig ist das aber nicht.
Mangels vernünftiger Anwendungen abseits von Schwarzmärkten und reinen Spekulationsunternehmen bleibt Bitcoin ein Schneeballsystem, ein Kult, der nur solange überlebt, wie er in der Lage ist, neue Mitglieder einzusammeln.

Photovoltaik

Ganz anders sieht es mit grüner Energie aus: Die Rendite und Versorgungssicherheit beim Kauf einer PV-Anlage ist enorm. Zwar glänzen andere Spekulationsformen mit kurzfristigeren Gewinnen, aber Photovoltaik hat den unersetzlichen Vorteil, Strom verfügbar zu machen und damit die eigene Autarkie zu erhöhen. Früher ließ sich vor allem über die Einspeisevergütung bares Geld verdienen, doch diese ist nicht mehr so hoch wie früher. Deswegen erwirtschaftet man heute PV-Gewinne, indem man den eigenen Strombedarf damit deckt. Neben Licht und Haushaltsgeräten lässt sich so zum Beispiel auch eine Wärmepumpenheizung betreiben, die nachhaltig und klimaneutral Heizleistung erzeugt. Auch E-Mobilität zur Erhöhung der Eigenverbrauchsquote wird angesichts explodierender Benzinpreise immer reizvoller.
Die Erzeugerkosten für Solarstrom haben sich von 2000 bis 2020 von über 70 ct/kWh auf nur ca. 15 ct/kWh reduziert. Das muss man als weiteres Zeichen sehen, dass der Energiewende kaum mehr etwas im Weg steht. Auch die Batterietechnik hat eine ähnliche Preisentwicklung hinter sich und ist reif für den Einsatz im Privathaushalt.

Grüne Geldanlagen

Finanzinstitute sind gut darin, die Bedürfnisse ihrer Kunden zu kennen und entsprechende Angebote zu erzeugen. Diejenigen, die es nicht schaffen, Nachhaltigkeit und ökologisch sinnvolle Investitionen anzubieten, müssen über kurz oder lang mit ansehen, wie die Anleger abwandern.
Dabei gibt es zahlreiche Anlageformen für grünes Geld. Auch Anleihen und Aktienfonds, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben, locken immer mehr Kunden an und bieten eine Alternative zu konventionellen Anlagen. Wer keine Lust mehr hat, unwissentlich z. B. in große Ölkonzerne zu investieren, informiert sich vorher und lässt sich bezüglich ökologisch ansprechenderer Fonds beraten.

Jobmotor Energiewende

Nicht nur die Mobilität muss sich grundsätzlich ändern. Sämtliche Formen von Energieverbrauch sollten auf den Prüfstand gestellt werden. Lange hieß Modernisierung nur Umsatz- und Leistungssteigerung. Doch angesichts der Klimakatastrophe kann das allein kein Weg mehr sein. Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass wir nicht mehr bei gleichbleibenden Energiekosten immer mehr konsumieren, sondern dass auch Konsum und Verbrauch selbst kritisch hinterfragt werden. Dabei braucht es neue Kriterien – in der Energiewende zum Beispiel den CO2-Ausstoß, Einfluss auf die Umwelt und Lebenszufriedenheit der Bevölkerung. Eine Gemeinwohlökonomie muss auf grundsätzlich anderen Zielen basieren und Wachstum nachhaltig definieren, dabei gleichzeitig aber Wohlstand erhalten und Jobs sichern. Fortschritt bedeutet hier aber auch, dass beim Abbau umweltschädlicher Industrien neue Arbeitsplätze in alternativen Wirtschaftszweigen entstehen müssen.
Das ist keine einfache Aufgabe. Wenn individuelle Investoren sich nicht bewusst dafür entscheiden und gleichzeitig politische Entscheidungen für mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit sorgen, wird die grüne Wende noch sehr lange auf sich warten lassen. 

Nils Hünerfürst

Männlich - 32 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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