Spider-Man Sonderband – Das Ende des Spider-Verse

12. März 2024
2 Minuten gelesen

Immer wieder wird das Multiversum aufgekocht. Sei es in Filmen oder Comics, die vielfältigen Ideen, die sich damit verbinden lassen, scheinen endlos. Im Kontext des Marvel-Helden Spider-Man, genauer gesagt in diesem „Spider-Man Sonderband – Das Ende des Spider-Verse“ bearbeitet Dan Slott einige althergebrachte Figuren und Gegebenheiten. Die Gesetzmäßigkeiten des Spider-Verse weichen ein wenig vom bisher in Filmen gezeigten ab und bieten somit noch etwas mehr Spielraum für einen mystisch-mythologischen Anstrich. Stilsicher zeichnet der seit den frühen 90ern immer wieder an Spider-Man arbeitende Mark Bagley. Jener Stil ist wohl einer der Zeichenstile, neben John Romita Jr., der als Kind der 90er sofortige Nostalgie hervorruft. Dieses sieben Hefte umspannende Paperback erscheint in gewohnter Qualität bei Panini.

Copyright: Panini

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende

Mit diesem Paperback soll eine neue Reihe starten. Das Ende der Spencer-Reihe wird eingeläutet und man findet wieder zurück zu einigen bekannten Figuren. Diese sind ihrerseits jedoch in neuem Licht zur Geltung gebracht, somit sie sich zeitgemäß ins Konzept einfügen. Was ist damit gemeint? 

Peter Parker arbeitet nun für und mit dem Firmenleiter und Wissenschaftler Dr. Norman Osborn zusammen. Während einer Rückführungsaktion einiger gestohlener Waren der Firma öffnet sich ein Portal und es erscheint einer der schlimmsten, fürchterlichsten und mächtigsten Feinde der gesamten Spider-Man Geschichte: Morlun. Doch gegenläufig der bisherigen Begegnungen will Morlun nicht gegen Spidey, sondern mit ihm Kämpfen. Die große, noch im Hintergrund agierende Bedrohung ist Shathra. Ihr Ziel ist es alle Spider-Wesen des gesamten Multiversums in ihren Schwarm zu assimilieren, um so den einen auserkorenen in die Hände zu kriegen und die größte Macht zu versammeln.

Mit Hilfe der bekanntesten Spinnenwesen, darunter Silk, Spider-Girl, Spider-Woman, Madame Web und einigen neuen Versionen der Spinne sucht und kämpft Peter nun gegen die Auslöschung seiner Freunde und sich. In Teams versuchen sie das Unabwendbare aufzuhalten, wieder über Shathra und ihren Unterlegenen überhand zu gewinnen. Durch viele parallele Welten hindurch und auch ein gutes Stück in die Origin des Peter Parker hinein, findet sich ein Weg. Doch nur Dank überraschender Mithilfe einiger unerwarteter Feinde und Freunde.

Eine bunte Tüte

Copyright: Panini

Die Vielfalt der Stile und Stilklischees in diesem Paperback ist immens. Was man sonst nur in Paperbacks findet, die von zig Künstlern gestaltet wurden, schafft Mark Bagley hier ganz allein. Er zeigt sein Können in all seiner Form. Die Anspielungen an klassische Zeichnungen, also Panels voller Rasterpunkte und statischer Szenen, über dynamische und modern designte Kämpfe, entlang ausdrucksvoller Close-Ups und hin zu einer Menge Splashpage-Material und coolen Team-Spidey-Momenten sind zahlreich. Man findet in diesem Paperback nahezu jede Art der Darstellung eines Spinnenwesens.

Die Kolorierung durch Edgar Delgado ist spritzig, stilsicher in den Retro-Panels und atmosphärisch in den düsteren Szenen dieser Handlung. Zusammen mit Bagleys Panels funktioniert dieser Comic visuell sehr gut. Dies kann jedoch nicht über die manchmal träge Handlung hinweg helfen.

Erwartungen verfehlt
„Spider-Man - Das Ende des Spider-Verse“ hebt hohe Erwartungen und landet mit dem flachen Bauch auf einer harten Oberfläche. Der so groß klingende Titel ist dem Prinzip des „Click-Baiting“ beizuschreiben und kann leider, bis auf einige wenige sehr schöne Momente, nicht in seiner Gänze mitreißen. Der Versuch dieser Mini-Serie eine Tiefe und Bedeutung beizumessen, durch das Anreißen und Umdeuten der Origin macht dann auch kaum einen Unterschied mehr. Es bleibt leider kaum etwas haften, sodass unsere freundliche Spinne aus der Nachbarschaft von einer zu hoch gebauten Mauer der Erwartungen einfach wieder abrutscht.
Pro
interessantes Art-Work
Kontra
viele Figuren und wenig Substanz
Story-Klischees
4

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Über den Autor

Lars Hünerfürst

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