Ein Roadtrip durch die USA – Teil 2 – Aus den Bergen in die Wüste

14. März 2024
5 Minuten Lesezeit

7.500 Kilometer, 70 Stunden reine Autofahrt, 17 Bundesstaaten, 15 Nächte in 11 Hotels und 3 AirBnB’s, 3 Zeitzonen und trotzdem war es nur ein Bruchteil der gesamten Staaten. Es war trotz dem täglichen Ein- und Auschecken, dem vielen im Auto sitzen und der extremen Hitze ein wundervoller Urlaub und die Kinder reden fast täglich vom Roadtrip und wie gerne sie ihn nochmal machen möchten. Der nächste Urlaub wird also wieder ein Roadtrip, nur dann werden wir uns eine andere Strecke suchen. Aber erstmal möchte ich vom vergangenen Roadtrip bereichten. Wie wir in die Berge zum Mount Rushmore gekommen sind, habe ich hier schon mal erzählt. Dies Ist der zweite von drei Teilen über unseren Roadtrip durch die Staaten.

Der für mich spannendste Part beginnt

Nachdem wir nun den faszinierenden Mount Rushmore begutachten durften, ging es ab nun an gen Süden. Das erste große ziel war Denver, Colorado. Auf dem Weg dorthin haben wir uns einen Nationalpark namens Scotts Bluff in Nebraska angeschaut. Einzigartige Felsformationen und Relikte aus der Siedlungszeit. Bevor es für uns aber auf die Felsen ging, haben wir uns von einem Trooper über Klapperschlangen informieren lassen, denn diese leben dort nunmal. Mit dem Auto ging es dann die Felsenstraßen hoch bis zu einem Parkplatz, von da an zu Fuß weiter. Nebraska ist ein recht flacher Staat, daher konnte man unfassbar weit sehen. Der Wind hat zwar an unseren Klamotten gezerrt aber es war trotz allem heiß. Die Trampelwege waren von kleinen Kakteen mit pinken Blüten geprägt, hier und da gab es eine Bank zum verweilen. Ich habe von diesem Park vorher noch nie etwas gehört und bin sehr froh, dass Nils ihn auf dem Radar hatte. Es war definitiv eines der Highlights auf dem Trip.

Der nächste Schlafort war dann in Fort Collins, kurz vor Denver. Am nächsten Morgen ging es also direkt rein in die Stadt um unser lang ersehntes Frühstück bei Call your Mother zu holen. Ein jüdischer Bagel-Laden aus Washington D.C. der nun auch seine erste Filiale in Denver eröffnet hat. Da es an diesem Tag für uns das erste Mal merklich heiß wurde haben wir uns noch in den botanischen Garten geschleppt, der Hund wieder im Auto im klamitisierten Parkhaus, und sind dann aber recht schnell weiter gefahren, Ziel war diesmal Colorado Springs. Dort haben wir uns nämlich den ersten Wasserspielplatz raus gesucht, um etwas Abkühlung in den nun heißen Part der Reise zu bringen. Zum Ende des Tages haben wir uns zum sogenannten Garden of the Gods begeben. Etwas außerhalb von Colorado Springs befindet sich dieser Nationalpark mit roten Felsen, wunderschöner Landschaft, Bergen und dem riesigen Souvenirshop. Die Steinformationen erinnern sehr an die aus dem Valley of the Gods, was weitaus bekannter ist aber nicht mehr oder weniger spektakulär. Ganz nach der amerikanischen Kultur führen hier Straßen auf die Berge, regelmäßig tauchen Parkbuchten auf und am höchsten Punkt mit der schönsten Aussicht auch ein Parkplatz. Den Park am Abend mit untergehender Sonne zu sehen war für uns unfassbar schön. Alles war rötlich, sommerlich und schön. Auch der schon erwähnte Souvenirshop wurde nicht ausgelassen. Wegen dem Hund konnte ich zwar nicht so ausgiebig stöbern wie ich es gern getan hätte aber fix Shirts für die Kids und eine Tasse für mich waren schnell geholt.

Colorado war für mich der spannendste Bundesstaat. Von allen, die ich gesehen habe, denke ich, ist dies auch der Schönste. Es gibt Berge, auch im Sommer zum Teil mit Schnee bedeckt, im Süden beginnt schon ein wüsten ähnliches Bild, was der Staat allerdings nicht hat, sind Strände, aber das finde ich persönlich nicht allzu schlimm.

Die Wüste und ihre Hitze

Nachdem wir nun Denver und Colorado Springs hinter uns gelassen haben, ging es nach New Mexico. Die Landschaft wurde kahl, steinig und trocken. In Washington D.C. erleben wir im Sommer ausschließlich Hitze mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Alles ist ständig nass, das atmen kann manchmal schwer fallen, dafür ist es immer saftig grün. In den süd-westlichen Staaten aber ist die Hitze trocken, umso besser aber konnten wir uns mit Hüten mit weiter Krempe schützen, denn man transpiriert nicht so intensiv. Auch die täglichen Besuche auf dem Wasserspielplatz konnten wir besser planen, da die Badesachen deutlich schneller getrocknet sind. 

In New Mexico haben wir dann unsere Pausen in Taos und Santa Fe verbracht, Orte mit sehr viel mexikanischem Einfluss, Adobe Häusern und Souvenir Geschäften. Anschließend ging es nach Albuquerque und natürlich zu zwei Breaking Bad Drehlocations. Das Haus der Familie White ist leider nicht das, was man erwartet. Die Hausbesitzer geben alles dafür, dass es unnatürlich und unfotogen aussieht. Die Straße ist mit Absperrbändern gesperrt, der Vorgarten mit Schildern übersät, die Fans fern halten soll und die Hausbesitzer haben es sich mit Klappstühlen draußen gemütlich gemacht, ebenfalls um Fans abzuschrecken. Ich verstehe den Wunsch nach Privatsphäre, absolut, aber sollte ich mir ein Haus aus einer weltberühmten Serie kaufen, wenn ich die Aufmerksamkeit nicht vertrage? Also ging es noch schnell zur Autowäsche, die leider schon zu hatte und dann zum Hotel. 

Mit Albuquerque im Rücken ging es nun wieder Richtung Osten, heimwärts. Die nächste Nacht verbrachten wir in Amarillo, Texas. Viel haben wir nicht von Texas gesehen. Der größte Teil des Landes liegt weiter südlich, wir durchquerten nur einen schmalen Part des sehr komisch geformten Staates. Was aber absolut nicht schlimm ist, denn ich bin kein Fan vom konservativen Texas. Zumal wir an den heißesten Punkt unserer Reise gekommen sind und es unerträgliche 40°C am Tag wurden und da konnten uns selbst die Wasserspielplätze kaum abkühlen, zumal sich dort besonders im Sommer die Mücken aufhalten.

Überraschende Schönheiten

Wenn man sich mal die Karte der Staaten anschaut, sieht man, dass wir nur den Rand der trockenen Südstaaten angekratzt haben. Es ging für uns nach Texas nun nach Oklahoma, schon wieder etwas grüner und feuchter im Klima. Über Oklahoma wusste ich vorher nicht viel und ich hatte auch kaum Erwartungen an den Staat. Umso mehr hat es mich überrascht, wie schön ich Oklahoma City und auch Tulsa fand. In Oklahoma City gibt es einen angelegten Kanal, der natürlich auch ganz Amsterdam-like mit Booten befahren werden kann, oder halt auch zu Fuß. Es gibt Restaurants, kleine Treppchen hier und da um die Seite wechseln zu können und niedrige Brücken, die uns die nötige Abkühlung gebracht haben, denn es war noch immer extrem heiß. Genächtigt haben wir dann in Tulsa, was ich bis dato nur aus der Serie Friends kannte. Dort wurde nämlich Chandler hin versetzt und die Macher der Serie haben es als langweiligen Ort der Nichts zu bieten hat dargestellt. Tatsächlich ist Tulsa eine große Stadt mit sehr viel Geschichte und Charme. In Tulsa habe ich den bisher schönsten Spielplatz überhaupt gesehen, The Gathering Place, für den alleine ich irgendwann wieder nach Tulsa möchte.

Alles in Allem hat mich dieser Part der Reise am meisten fasziniert, denn es war sowohl von der Entfernung als auch von der Natur am weitesten weg von dem was ich bisher kannte. Auch wenn es im Sommer unerträglich heiß wird, kann man immernoch tolle Sachen entdecken und findet Wege, sich der Hitze zu entziehen. Und ehrlich gesagt, die Hitze hat viele Plätze menschenleer und ruhig gemacht, wovon ich sowieso Fan bin.

Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

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Einer der bekanntesten deutschen Netzkultur Blogs seit 2009. Nils Hünerfürst und seine Familie schreiben hier auf Hünerfürst.de über Technik, Kultur, Essen und Videospiele.

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Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

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