Tee des Monats – Südkorea Seogwang Sencha

Die geografische Lage und die Verarbeitung des Teeblatts formen den Charakter eines Tees. Dieser Tee des Monats stammt von einer kleinen Insel südlich des koreanischen Festlandes. Der „Südkorea Seogwang Sencha“ vereint mehrere Qualitäten und ist dabei mild und unaufgeregt. Ich erhielt diesen Tee als Probe vom Teegschwendner.

Klein aber fein

Die Insel Jeju gehört zu den jüngsten Anbaugebieten Koreas. Erst in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden die Teegärten auf der Insel Jeju (Seogwang). Dennoch wird dort auf dem höchsten technischen Niveau produziert. Vollautomatisierte Erntemaschinen, kurze Wege und eine daraus resultierender großer Ertrag sprechen für sich. Keines Wegs leidet die Qualität des Tees darunter, es ist eben einfach ein anderer Ansatz das Produkt zu bearbeiten. Sie setzen alle Methoden ein, um einen maximal hochwertiges Resultat zu erhalten. Die Methoden des biologischen Anbaus, präzise Bodenanalysen und dann gezielte Zugabe von Nährstoffen sind nur einige Aspekte, die die Tees von der Insel Jeju so gleichbleibend in der Qualität erscheinen lassen. Seit 2010 sind alle Teegärten auf der Insel als „Bio“ zertifiziert.

Der Tee ist, wie bei den meisten Senchas üblich, schon nach 4 bis 5 Aufgüssen „ermüdet“. Die Aromen, die frei werden, sind nicht mehr so intensiv und auch die Farbe lässt stark nach. Dafür jedoch ergibt sich anfänglich eine leuchtende grünlich-gelbe Tasse. Wer hier die Noten Heu und Gras sucht, wird ganz dem Sencha getreu, auch fündig und kann sich zudem über ein leichtes und dezent würziges Kamillenaroma begeistern. Der Tee ist vollmundig, umami und hinterlässt eine Spur bitteren Nachgeschmacks. Nichts, das ein Grüntee-Trinker nicht kennen würde. Dieser Sencha ist zwar fruchtig und auch in seiner Tendenz leicht blumig. Allerdings kommt die Komplexität der Aromen nicht an „Japan Sencha Extra Fine“ oder anderen Senchas heran.

Woher kommt der Tee?

Zubereitung

Diesen Tee sollte man wie immer mit gefiltertem, also weichem Wasser aufgießen. Für viele klingt es esoterisch, doch der Kalk im harten Wasser verhindert die Aufnahme von feinen Geschmacksnoten. Somit vermindert man sich das Erlebnis durch hartes Leitungswasser. Die Temperatur wird mit 80° Celsius angegeben und eine Ziehzeit von 2 Minuten für eine westliche Zubereitung. Ich tendiere dazu den ersten Aufguss mit ungefähr 30-45 Sekunden zu halten, die darauf folgenden maximal 30 Sekunden in der Kyusu-Kanne ziehen zu lassen.

Die Dosierung wird mit 12g pro Liter angegeben. Da die Kyusu, die ich verwende, nur ein Volumen von knapp 220 Millilitern hat, sind es also irgendwas zwischen 2 und 3 Gramm Tee pro Kanne. Somit kann ich diesen zwingend mehrfach aufzugießenden Tee sehr gut rationiert und sparsam genießen. Insgesamt erhalte ich also aus besagten 3 Gramm Teeblättern etwas mehr als einen Liter grünen Tee. Der Tee sollte sich beim Ziehen frei bewegen können, um so möglichst viel Geschmack abzugeben. Dies funktioniert also auch mit einer kleinen Kanne und einem Sieb, das man über seine Tasse hält, während man sich den Tee eingießt und so Teeblätter und Flüssigkeit voneinander trennt.

Wohl bekomm’s

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

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