Tee ist zwar ein altes Getränk, aber immer wieder werden Entdeckungen gemacht, Novitäten im Labor entwickelt und neue Sorten wilder Teepflanzen miteinander gekreuzt. So bleibt die Teelandschaft auch bis heute eine farbenfrohe und abwechslungsreiche. Dieser Tee des Monats ist ein Zufallsprodukt beim Versuch grünen Tee haltbarer zu machen. Erhältlich unter anderem im Berliner Teesalon.
In Japan der 1980er Jahre entdeckte man als Nebenprodukt der vermeintlichen Haltbarmachung, dass mit hohen Konzentrationen von Sauerstoff und Stickstoff behandelte Tees eine unerwartete chemische Reaktionen vollführen. Plötzlich konnte dem Tee eine nahezu 10-Mal so hohe Konzentration an Gamma-Amino-Buttersäure (GABA) nachgewiesen werden. Diese Säureverbindung steht in Verbindung mit der Regulation des Blutzuckerspiegels, antioxidativen Polyphenolen also einer Eliminierung von freien Radikalen im Körper und an erster Stelle mit der Senkung des Blutdrucks. Diese Wirkung habe ich am eigenen Leibe erfahren, ohne mich vorher selbst durch einen Placebo-Effekt zu beeinflussen.
Ich trank fast einen Liter eines Gabalong Tees und fühlte mich ungewöhnlich anders. Mein Körpergefühl konnte ich nicht zuordnen und ich fing an zu recherchieren, was grad mit mir passieren könnte. Als ich auf den Tee kam, löste sich das Rätsel schnell.
Woher kommt der Tee?
Der Geschmack der Herkunft
Dieser Oolong, also bereits zu einem grad fermentierter Tee, wurde außerdem leicht geröstet. Ein solcher Schritt gibt dem Ganzen noch weitere kräftige, malzige und manchmal süßlich holzige Noten bei. Da dieser Tee aus dem Taiwanesischen Hochgebirge stammt, genauer gesagt vom Alishan Berg in der Provinz Nantou, ist er schon an sich etwas seichter, da er weniger Bitterstoffe aufweist. Die Adstringenz dieses Tees ist daher nicht sehr hoch und es bleibt ein weiches rundes Gefühl auf der Zunge.
Schon beim Vorheizen der Kanne (Gong Fu Methode) und den ersten Sekunden des Tees in derselbigen entwickelt sich ein fruchtiges Aroma. Es liegt irgendwo zwischen Pflaume, Traube und Honig und wird dann beim ersten Aufguss mit einer leichten Würze, die an Kamillenblüten erinnert und einem vollmundigen Gefühl komplementiert. Nach einigen Aufgüssen weicht das leicht adstringente Phänomen einer minzig-ätherischen Frische im Mund.
Es ist ein auf vielen Ebenen besonderer Tee mit vielen positiven Eigenschaften zu einem einsteigerfreundlichem Preis.
Wohl bekomm’s