Imperfect Foods ausprobiert

Lebensmittel retten haben wir in unserem Haushalt schon länger gemacht. In Berlin haben wir dafür immer SirPlus genutzt. Das Prinzip bei SirPlus ist sehr simpel, einen Beitrag darüber gab es von uns auch schon mal hier. Wie auch immer das mit den Suchverläufen, Algorythmen und Abhöhrsystemen läuft, recht schnell habe ich Werbung für verschiedene Lebensmittelretter in den USA bekommen, die auch in unsere Region liefern. Imperfect Foods schien mir da am ähnlichsten zu sein. Also haben wir uns nach mehreren Erinnerungen im Feed mal eine Kiste mit unperfekten Lebensmitteln bestellt. Das Prinzip ist nicht das selbe, der Preis leider auch nicht, ob die Lebensmittel wirklich gerettet sind, kann ich nicht wirklich beurteilen. Die Resonanz scheint aber gut zu sein, allein in unserem Apartmentkomplex werden monatlich rund 20 Imperfect Foods Kartons geliefert. Man kann nur hoffen, dass damit auch was in der Lebensmittelindustrie erreicht wird und sich nicht irgendein großer Lebensmittelhersteller dahinter steckt um noch mehr Umsatz zu machen.

Das Prinzip

Was man bei SirPlus bekommen hat war immer eine Überraschung und hat deshalb auch sehr viel Spaß gemacht. Man hat seine Präferenzen genannt, vegetarisch, vegan oder Fleischereiprodukte erlaubt, und hat ein bunt zusammen gestelltes Paket bekommen. Nicht so bei Imperfect Foods. Das ganze baut erstmal, wie so vieles hier in den USA, auf einem Abonement auf. Ähnlich wie bei HelloFresh muss man ein Abonement abschließen und bekommt anschließend das nächste Zeitfenster genannt, um online zu shoppen. Ungefähr eine Woche, bevor das Paket kommt, sucht man sich nämlich selber aus dem Onlineshop die Produkte aus, die man gerne hätte. Und wer zuerst kommt, malt zuerst. Die Liste ist lang, ähnlich wie im Supermarkt sind alle Produkte vertreten, ab einem Warenkorbwert von 60$ ist die Lieferung auch gratis. Und wenn man die Produkte so durchscrollt, fällt einem auf, dass die Preise sich kaum von denen zum Supermarkt unterscheiden oder sogar teurer sind. Daher auch meine Zweifel, ob die Produkte denn überhaupt gerettet werden oder es doch einfach nur einen Händler mehr gibt auf dem Markt. Vermutlich ist es nur unsere Illusion, da uns diese Firma so sehr an SirPlus erinnert hat.

Wenn man dann seine Bestellung online abgeschlossen hat, sollte man nicht vergessen, das Abonement zu stopen, sonst bekommt man wahrscheinlich regelmäßig random Sachen zugeschickt. Um ein zusehen, welche Produkte denn grade so erhältlich sind, müsste man das Abo wieder starten, was aber finde ich eine typische unübersichtlich Kundenfalle ist und viel zu aufwändig erscheint, um mal eben zu stöbern.

Produkte

Wie schon erwähnt, sucht man sich die Proukte selber aus, der Überraschungseffekt fällt somit weg. Wir haben uns für ein buntes Mischmasch entschieden, von allem etwas sozusagen. Das Obst und Gemüse war qualitativ sehr gut, die Produktauswahl riesig. Wie auch bei SirPlus gibt es mittlerweile schon eine ImperfectFoods Eigenmarke. Wir haben uns neben dem üblichen Verbrauch an Obst und Gemüse auch für nicht ganz herkömmliche Produkte entschieden, um mal den Horizont zu erweitern. Vegane Nuggets, getreidefreie Nachochips, Kalechips usw. Sogar Tiefkühlprodukte werden angeboten, wobei diese dann nicht mehr gefroren sind, wenn sie ankommen. Trotzdem, die Qualität stimmt, die Produkte sind gut gekühlt und sehr gut verpackt bei uns angekommen.

Mein persönliches Fazit, mit Imperfect Foods kann man sich den Weg zum Supermarkt sparen, vielleicht etwas für die Umwelt tun und Lebensmittel retten, wobei unterm Strich mit der Lieferung nach Hause die C02-Bilanz wieder ausgeglichen sein mag. Nicht zu vergessen, die Abofalle, mit der sehr viele Leute am Ball gehalten werden, aus welchen Gründen auch immer.

Annegret Hünerfürst

Geboren in der selben Woche, in der die erste Website online kam - gelernte Diätassistentin und Mutter von zwei Kindern

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Das Neueste von Blog und Persönliches