Wanda Maximoff alias Scarlet Witch hat seit der Marvel-Disney-Serie „Wandavision“ einiges an Beliebtheit und Bekanntheitsgrad gewonnen. In dieser aktuell laufenden Reihe „Scarlet Witch 1 – Die magische Tür“, geschrieben von Steve Orlando und Stephanie Williams und gezeichnet von Sara Pichelli, Chris Allen und Russell Dauterman, wird Wanda in eine neue Richtung geführt. Die Kolorierung dieses gelungenen Starts wurde von Dee Cunniffe und Matthew Wilson beigesteuert. Das Paperback ist beim Stuttgarter Verlag Panini erschienen.
Alte Lasten und neue Wege
Diese Wanda Maximoff stellt eine Mischung aus den Entwicklungen der Scarlet Witch des Marvel-Cinematic-Universe und den für ihre Entwicklung relevantesten Comics dar. Sie wird in Bezug zum Event „House of M“, der sehr erfolgreichen und lesenswerten Mini-Serie „Vision“ und den wiederholten Kämpfen mit Thanos gestellt. Es wird schnell klar, dass Wanda nun nach dem sucht, was sie ihren Klienten immer anbietet: eine zweite Chance.
Ihre neue Profession ist unter Betrachtung ihrer Geschichte umso einleuchtender. Sie betreibt eine Laden für magische und esoterische Gegenstände in einer Stadt namens „Lotkill“. Dieser Stadtname ist nicht als Anspielung auf einen hohen Body-Count zu verstehen. Es geht vorerst recht unaufgeregt und ohne viel explizite Gewalt von statten. Sie bietet Tränke und Heilzauber in ihrem Laden an, die sie an die nach Hilfe suchenden Kunden verteilt. Ein ganz besonderes Stück der Einrichtung ist die von ihr errichtete magische Tür. Durch diese Tür treten Wesen verschiedenster Universen, die Hilfe im letzten Moment brauchen und von Wanda erhalten sollen.
Form und Inhalt
Dieser erste Band folgt einer „Fall der Woche“ Logik, also pro Kapitel ein Hilfegesuch mit unterschiedlichen Themen und Welten. Die Herausforderungen werden manchmal allein, ein Mal nur durch Hilfe der Mutantin Polaris. Dieser Vorausblick lässt den diesen ersten Band beendenden Cliff-Hanger in einem verhängnisvollen Licht dastehen. Durch alle Strapazen hindurch ist immer die, durch die Thor-Filme so richtig bekannt gewordene, Darcy Lewis, die als Geschäftsführerin und seelische Unterstützung, mit eigener dunkler und bisher ungeklärter Vergangenheit aufwartet, an Wandas Seite.
Die durchweg hohe Qualität der Zeichnungen ist durch die den Stil etablierende Sara Pichelli gegeben. Jene grazilen Zeichnungen, die immer wieder von magischen Effekten und großen Bildern gebrochen werden, passen ideal zur Figur und der Welt, in die wir hineingezogen werden. Die dazugehörige Kolorierung von Dee Cunniffe und den renommierten Matthew Wilson verleiht den Panels eine farbenfrohe Lebendigkeit. So entführen viele Panes in eine mystifizierte und spannungsreiche Atmosphäre.