TOEM, Rogue Legacy 2, Arise: A Simple Story, OlliOlli World, SIFU, Trek to Yomi, TUNIC und Gibbon: Beyond the Trees im Schnelltest

8. Juni 2022
5 Minuten gelesen

Viel Zeit für große virtuelle Welten habe ich leider nicht mehr. Spiele müssten mich schon innerhalb weniger Spielminuten von ihrem Konzept und Gameplay überzeugen, damit ich dran bleibe. Ausnahmen sind natürlich mir bekannte Namen und Franchise, die ich schon seit vielen Jahren verfolge. Meine Liste von Spielen, die ich mir zeitweise anschaue, wurde innerhalb des letzten halben Jahres größer und deshalb musste eine schnelle Testsession her, um sie ein wenig zu entschlacken.

TOEM – A Photo Adventure

Typischer Indiecharakter, Diorama-Look, schwarz-weiß. Aufgabe im Spiel: Suche nach dem Toem in der Kiiruberg-Bergregion erzählt uns Oma, die uns nebenbei noch eine Kamera und ein Fotoalbum für unsere Reise mitgibt. In TOEM verläuft es nun so. Jeder Level-Abschnitt hat kleine Unterlevel und um weiterzukommen müsst ihr Stempel auf Eure Karte sammeln. Überall gibt es zahlreiche Nebenfiguren die größere oder kleine Aufgaben oder Probleme haben. Ihr müsst zum Beispiel Promofotos für ein großes Hotel schießen, ein Hütchenspiel gegen einen Geist gewinnen und die verlorenen Socken einer Taube wiederfinden. Immer mit dabei: eure Kamera. Ohne die geht gar nichts.

Habt ihr genug Stempel gesammelt, dürft ihr mit dem Bus zum nächsten Ort fahren. Schnell wird jedes Unterlevel etwas unübersichtlich und die große Hauptaufgabe, die Suche nach dem Toem, gerät schnell in Vergessenheit. Der entspannte Musik Teppich passt sehr gut und in Summe ist das Spiel ein Mix aus Pokemon Snap, Alba und A Short Hike.

Rogue Legacy 2

Für 22 € gibt es im Jahr 2022 eine Datenmenge von knapp einer CD-R. Das glatte 700 Megabyte für diejenigen, die es wirklich nicht wissen sollten. Das letzte Call of Duty welches 2021 erschien, hat eine Größte von 87 CD’s. Wenig Speichergröße, wie es bei Indie spielen relativ häufig der Fall ist, sagt eigentlich überhaupt nichts über die Spielerfahrung aus dennoch fande ich es hier im Nachinein wahnsinnig passend.

Rogue Legacy 2 wirkt nämlich wie der CD-Rohling, den man für die illegale Kopie verschwendet hat. Vielleicht hatte man sogar Probleme beim Kopiervorgang, weil zum Beispiel Nero Burning Rom 12 wieder während des Brennvorgangs abgestürzt ist. Und wenn wir weiter im Jahr 2005 bleiben, kommt noch hinzu, das die Videothek für ein PC-Spiel nur einer Rückgabe am selben Tag keine weitere 2 € Münze in Rechnung stellt und dabei ist es schon 19 Uhr und die Sonne ist im Spätsommer schon seit 20 Minuten untergegangen. Das Fahrrad fahren zum zweiten Nachbarort wirkt dabei, als wirklich lebensbedrohlich aber 2 € könnten auch über den gesamten Verlauf der nächsten Schulwoche und deren Ernährungsplänen entscheiden.

Es erinnerte mich zu sehr an Mega-Man und zum Glück kam das Geld über Steam mittlerweile schon wieder auf mein PayPal-Zahlungsmittel zurück.

Arise: A Simple Story

Arise ist superminimal minimalistisch und damit quasi omnipräsent. Verändere die Zeit und Reise durch die Vergangenheit und spiele dabei einen alten Opa der im Sterben liegt und sich kurz vor dem letzten Schritt Richtung Licht am Ende des Tunnels, an sein vergangenes Leben zurückerinnert.

Dazu kommt Emotionale Musik mit fantastischer Präsentation. Simple aber Reichhaltig. Nicht aufbrausend aber emotional. Später klettert man auf dem Rücken von Schnecken und klammert sich an Hummeln fest um weiterzukommen.

OlliOlli World

Controller ist Pflicht in Radlandia, der Welt erschaffen von vier Skate-Göttern und wir wollen der beste Skate-Wizard werden. Aber erst müssen wir uns einen Alter-Ego erschaffen. ODer man drückt den Randomize-Button und nimmt was vorgeworfen wird. OlliOlli World ist eh so kunterbunt, sodass ein halbwegs normal aussehendes Abbild einen Skaters unpassend aussehen würde. Also einfach mit dem Flow mit und der chillen Musik, sowie durch das Sims ähnlichen Gebrabbel, das Spiel erklären lassen.

Und ganz nebenbei noch nicht uninteressant. Das Spiel ist mittlerweile Teil einer Trilogie. Das erste Spiel kam 2014 heraus und ging total an mir vorbei. Es sieht aber auch mittlerweile grausig aus. Entwickler Roll7 sitzt am Code und Design. Publisher Private Devision gibt das Marketing und Eure anonymisierten Spieldaten Landen trotzdem beim großen Grand Theft Auto Entwickler Take-Two. Meine ersten zwanzig Minuten Spielzeit werden bei OlliOlli World mit Sicherheit auf ein paar Stunden wachsen. Das Spiel macht Spaß der Stil ist überragend und für 16 € beim Key-Händler meines Vertrauens kann ich überhaupt nicht meckern.

SIFU

Kennt jemand noch das minimalistische Prügel-RPG Absolver? Nein? Nicht schlimm, denn es war auch nur okay und hätte im Jahr 2017 eigentlich mehr aufmerksamkeit verdient. Entwickler Sloclap hat nun grobe Ideen von Absolver transformiert und in das moderne China gepackt. Raus kam SIFU ein Bock schweres Martial Arts-Kampfspiel mit über 150 verschiedenen Attacken.

Das Intro hat schon gleich einen altbekannten Twist. Neben der Erklärung der umfangreichen Steuerung erfährt man sehr schnell, dass man den eigentlichen Bösewicht der Story gesteuert hat und die Ursache für den Rachezug des eigentlichen Helden ist. Danach folgt eine weitere Opening Credits Szene, in der zwischendurch weitere Tastenkombinationen gezeigt werden.

Und spätestens als die Oldboy ähnliche Korridor Kampfszene inszeniert wurde war mir klar, ich schau auf jeden Fall nochmal bei SIFU rein. Dazu kommt noch der spezielle Kniff das wenn die Lebensenergie mal zu nichte ist, man stets wiederaufsteht aber um ein paar Jahre altert. Ist man irgendwann im 70 Jahr angekommen endet der gesamte Spielverlauf und man muss von vorn beginnen. Der größte Nachteil ist aber, dass SIFU aktuell nur über den Epic Games Store für PC Systeme erworben werden kann.

Trek to Yomi

Wir bleiben im Fernen Osten aber gehen zurück in die Welt der Akira Kurosawa Filme. Ähnlich wie bei SIFU, sticht der Artstyle durch die immens hohe Qualität dermaßen in den Vordergrund, sodass einem die sonst sehr auffälligen Schwächen des Gameplays erst viel später auffallen. Gleich Torsten von Donswelt.de habe ich auch meine Probleme mit dem schwerfälligen Schwertkampf. Träge und unspektakulär wirkt es stets.

TUNIC

Ja der Titel wird in Kapitälchen geschrieben. Der kleine verdächtig Link ähnliche Fuchs beflügelte den GamePass mit seinem sofortigen Beitritt. Auf Steam werden knapp 28 € fällig aber diese Lohnen sich wirklich. Ohne auch nur ein Intro gesehen zu haben, springen wir als Spieler direkt los. Kein Spiel für Menschen die noch nie einen Controller in den Händen bedient haben.

Der Stil ist minimalistisch und zauberhaft. Das Gameplay leicht Träge aber direkt. Das Entwicklerteam bestand nur aus einer Person. Andrew Shouldice, hat im Jahr 2015 beschlossen, seine Arbeit am Wochenende zu seinem Full-Time-Job zu machen. 2017 kam ein persönliches Video von ihm auf YouTube online, in dem er TUNIC vorstellt und einen Einblick gewährt.

Weitere fünf Jahre brauchte es und TUNIC ist nun veröffentlicht und einfach zauberhaft. Die Idee, im Spiel einzelne Seiten einer Spielanleitung aus den 90er-Jahren zu finden und damit Mechaniken sowie Tipps zu Rätseln zu erhalten, ist eine nostalgische und gleichzeitig erfrischende Art der Präsentation vom Inhalt des Spieles. Mittlerweile Spiele ich OlliOlli World und wenn ein Level etwas nervig wird, springe ich über zu TUNIC. Aber ein achtes Spiel soll es noch geben.

Gibbon: Beyond the Trees

Schon länger auf der Steam-Wunschliste gehabt und fest geplant als nächster Kanditat. Ich war schon innerlich nur einen Mausklick entfernt es mir über Steam zu kaufen, da kommt eine Mail mit dem Betreff:

Sie haben eine Geschenkkopie des Spiels Gibbon: Beyond the Trees auf Steam erhalten

E-Mail vom 25.05.2022 03:18 (GMT-4)

Der gute Maik nahm sich meinen Geburtstag zum Anlass und schenkte mir eine Kopie von Gibbon. Privat hatten wir das schon aber noch mal ganz öffentlich – danke dir! Und nun zum ehemaligen Apple Arcade exklusiven Spiel. Apple Arcade kennt fast keiner mehr und trotzdem würde ich wetten das viele diesen Dienst anscheinend Nutzen. Aber so wirklich Nutzerzahlen, die für diesen Dienst im letzten Quartal gezahlt haben, gibt Apple nicht heraus. Für Entwickler Broken Rules ist dieser vertragliche Rahmen woll eine gesicherte Finanzspritze, um ihre Spieler überhaupt den notwendigen Push für die Entwicklung zu geben. Das Team kommt aus Wien und ist mir von Spielen wie Eloh und Old Man’s Journey.

Nils Hünerfürst

Männlich - 32 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

1 Kommentar

  1. Freut mich, dass die Überraschung gelungen ist! :) Aber schade, dass „Rogue Legacy 2“ nicht zu taugen scheint. :( Aber so kann ich mir die 22 Euro für den Rohling sparen…

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