Tee des Monats – China Da Hong Pao

Die Welt der schwarzen und grünen Tees ist schier unendlich groß. Die Nuancen der Aromen und verschiedenen Herstellungsprozesse schaffen eine Diversität ungeahnten Ausmaßes. Mische man nun die besten Eigenschaften grünen und schwarzen Tees wird es erst richtig spannend. Das ist, was beim Oolong seit Jahrhunderten gemacht wird. 

Dieser chinesische Tee des Monats heißt „Da Hong Pao“, was so viel bedeutet wie „große rote Robe“. Es ist ein Oolong der Premium Qualität, was sich nicht nur am Blatt, sondern auch an der Aromenvielfalt ausmachen lässt. Erhältlich ist dieser Tee unter anderem im Berliner Teesalon in Charlottenburg. 

Oolong, Steintee und die vier berühmten Teesträucher

Die Herstellungsart der Oolong-Tees hat eine Jahrtausende alte Tradition in China und Taiwan. Einer Legende nach entstand der nur teilweise oxidierte Tee, weil ein Teebauer von einem vorbeifliegenden Drachen verschreckt wurde, daher der Name Oolong, was so viel wie schwarzer Drache heißt. Diese Sorte gehört zu einer der hochwertigsten und teuersten Teesorten der Welt, da sie ausschließlich im Wuyi-Gebirge von einem der „vier berühmten Teesträuchern“ gepflückt wird. Durch die erschwerten Erntebedingungen im felsigen Gebirge und die geringe jährliche Erntemenge steigt der Preis ganz automatisch. Wegen seiner Exklusivität wird dieser Oolong in China häufig ehrenwerten und angesehenen Besuchern vorbehalten. 

Die Region Wuyi liegt im Südosten Chinas in der Provinz Fujian. Sie ist schon seit der Ming-Dynastie (1368-1644) für ihre Oolong-Tees bekannt, zu dieser Zeit tauchten sie auch erstmals urkundlich auf. Besagte vier Teebüsche seien die genetischen Vorfahren der meisten heutiger Teepflanzen. Sie werden seit mehr als 300 Jahren in einer speziellen Art und Weise kultiviert und vermehrt. Es gibt nur wenige Teesorten, die aus den Blättern dieser Sträucher hergestellt werden.  

Woher kommt der Tee?  

Wie aufgießen und genießen?

Das tiefdunkle Blatt vermittelt rein visuell nicht den Eindruck lieblich oder gefällig zu sein. Man erwartet einen schweren, kräftigen Geschmack. Doch dieser Tee ist eine kleine Überraschung in der Tasse. Die bräunlich-grünen Teeblätter entfalten sich langsam beim ersten Aufguss, der mit ungefähr 30 Sekunden der längste von 4 bis 6 Aufgüssen sein sollte. Ein unerwartet fruchtiges Aroma steigt aus der Tasse hervor, süsslich, leicht würzig nach Fermentierung riechend und mit einer Spur von Aprikose. Der Geschmack steht dem in Nichts nach und birgt zudem noch einige verschwindend dezente Noten würzigen Bitterstoffe, die einem schwarzen Tee üblich sind. Der Tee ist eine wunderbar leichte Variante eines Oolong, dessen dezentes und fruchtiges Aroma bei einer Wassertemperatur von 90°-100° Celsius am Besten zur Geltung kommt. 

Der Da Hong Pao ist eine der Teesorten, die man zuerst waschen sollte. Das bedeutet, dass der erste nur wenige Sekunden dauernde Aufguss nicht getrunken wird. Die folgenden zweiten, dritten und vierten Aufgüsse können einzeln getrunken werden oder auch in einem größeren Gefäß gemischt werden. Ich persönliche nutze einen 220ml großen Gaiwan und gieße den Tee in eine größere Schale. 

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Über den Autor

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

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