Es ist ein kleines quadratisches Hardcover Büchlein, ganz in Rot und Gelb. „Mein Leben in China“ steht unter dem Autorennamen Franz Alken. Eine vermeintlich chinesische Ladenfront ist auf dem Cover zu sehen.
Was erwartet einen wohl beim Öffnen dieses Büchleins? Ein Kulturbericht, eine Satire, eine Slice-of-Life Geschichte oder vielleicht einfach eine Hommage an eine Phase eines Lebens?
Der JaJa-Verlag hat dieses kleine Schmankerl, welches der kreativen Werkstatt GrafikLieschen in Leipzig entspringt, in guter Qualität drucken lassen und in Deutschland veröffentlicht.
Schon Satire oder noch Humor?
Da diese wirklich kurze Geschichte mit gerade mal 32 Seiten nicht zu viel Inhaltsangabe verträgt, sei nur so viel gesagt:
Die Hauptfigur befindet sich in China, offensichtlich als „Spion“ unterwegs, jedoch gänzlich unfähig für diese „Arbeit“. Anstelle dessen erkundet er die Restaurants und Speisen des Landes, erfreut sich an der Gastfreundschaft und den Menschen, die ihm begegnen.
Alles läuft gut, die Bezahlung kommt regelmäßig, seine „Informationen“ gehen unkritisch raus und nichts scheint unmöglich. Doch dann gibt es da diesen einen Tag, an dem er „der chinesischen Bevölkerung“ etwas Ungeheures offenbart. Etwas so Großes, dass das ganze Schicksal der Erde auf dem Spiel steht.
Bitte lest es selber, doch denkt vorher über drei Dinge nach: Stühle, Chinesen und Handys.
Gerade in solchen fordernden Zeiten gönnt einem diese kleine satirische Erzählung den absurd komischen Ausweg durchs gedankliche Hintertürchen.
Der Stil
Die Bilder sprechen eine einfache und klare Sprache und schaffen doch eine scheinbar authentische Atmosphäre.
Ganz in Gelb, Rot, Weiß und Schwarz wird diese Geschichte erzählt.
Der Strich ist klar, aber verliert sich nicht in Details, auch wenn diese ausreichend dicht vorhanden sind.
Mit Ausnahme zweier Seiten befindet sich ein Panel oder Bild auf einer Seite.
Die zwei Ausnahmen zeigen unseren namenlosen Protagonisten bei seinem Beruf als Spion. Die Tatsache, dass die Figur Spion sein soll, ist diesem Kontext nach schon etwas ulkig. Zu sehen, wie er arbeitet, widerspricht dem Text und sorgt so für eine gewisse Komik.