![adventure huhn 2](https://www.huenerfuerst.de/wp-content/uploads/2024/01/Adventure-Huhn-2-Cover-1024x576.jpg)
Wieder hat es Franziska Ruflair geschafft. Der zweite Teil ihres „Adventure Huhn – das dunkle Herz des Waldes“ ist ebenso witzig und birgt reizend erzählte Figuren, die ihrem stereotypen Vorbild nicht gerechter werden könnten und mithilfe eines subtilen Sarkasmus verarbeitet werden.
Wo kommen Huhn und die Raupe eigentlich her und wo wollen die zwei „Abenteurer“ hin auf ihrer Reise durch eine mindestens ähnlich verstörende Welt, wie der des ersten Teils. Erschienen beim Avant-Verlag.
Die Handlung
Zu Anfang wird ein Chat-Verlauf der zwei Freundinnen mit einer sehr knappen Zusammenfassung des ersten Teils gezeigt. Dieser Chat bereitet einen schon auf den Humor und die Art und Weise vor, wie man Huhn lesen kann und mit welchem Witz im Folgenden aufgefahren wird.
Der eigentliche Comic beginnt düster, denn dem Leser wird eine unbekannte und offensichtlich gefährliche Entität präsentiert, die einer hilflosen kleinen Eichel nach dem Leben trachtet.
Prompt steigen wir danach in die bunte Welt der zwei Abenteurerinnen ein. Wir begleiten Huhn und die Raupe Susan, die immer noch auf der Suche nach Hilfsmitteln und Begegnungen ist, um endlich ein schöner Schmetterling zu werden.
Huhns folgender Mais-Gag erinnerte an die „Shrimp-Szene“ aus Forrest Gump, wurde aber von Autorin und Zeichnerin Ruflair ein wenig abgewandelt und in ihrem eigenen charmant witzigen Stil geschrieben.
Die zwei machen Bekanntschaft mit einem Expresskurier-Dackel und gelangen so an ein Buch, welches Susans Lieblingsautorin im Begriff ist rauszubringen. Es stellt sich heraus, dass Susan einer der größten Fans der Autorin dieses Buches ist, da sie glaubt, sie schreibe über Raupen und die Metamorphose zum schönen Schmetterling. Huhn und Susan treffen kurze Zeit später besagte Autorin und Fee Mafalda©, die Lebenstipps, Backrezepte und Philosophie in ihren Werken verschachert. Einige Ungereimtheiten beginnen sich zu entfalten und es wird klar, dass ein Konflikt bevorsteht, der ganz Mafaldia© überschatten kann. Ob Huhn und Susan diesen bewältigen können und ob Susan endlich ein Schmetterling wird, zumindest einen zweiten Flügel dazugewinnt, sollte man jedoch am besten selber herausfinden.
Der Stil, die Form und Humor
Da die Zeichnerin dieselbe ist, empfiehlt es sich für Details zu den Zeichnungen unsere Rezension zum ersten Teil zu lesen.
Kurz gesagt: Dieser Comic bietet saubere Linienführung, gut gewählte Farben sowie witzige Blödeleien in den Gesichtern und den Gestiken der zwei Hauptfiguren.
Da Mafalda als sich selbst optimierend und stets nach dem nächsten Merchandisingartikel suchend gezeigt wird, finden wir in diesem Comic „Werbung“ von ihr geschaltet. Sie wird außerdem so maximal kapitalistisch dargestellt, dass sie sich von allen ausschließlich mit dem „Copyright“-Anhang ansprechen lässt.
Der Humor im ganzen Comic ist wieder sehr erfrischend, was die Dialoge und ihr Timing angeht. Auch einige sehr zum Schmunzeln anregende Momente und auch größere Lacher finden sich darin versteckt.